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Lust auf ihn

Lust auf ihn

Titel: Lust auf ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiara Singer
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Unverschämtes angenommen.
    „Blödmann, nicht das, was du jetzt wieder denkst, sondern ganz pragmatisch. Wie wäre es, wenn ich euer Management übernehme?“
    Die drei Musiker schauten sie völlig konsterniert an.
    „Und wie stellst du dir das vor? Etwa als ein kleiner weiterer Nebenjob und auf halbem Wege zwischen Hamburg und München? Hast du auch nur den Hauch einer Vorstellung davon, wie viel Arbeit das gerade in der Anfangszeit sein kann? Wenn es so einfach wäre, wie du es gerade darstellst, hätten wir es bestimmt schon selbst in die Hand genommen.“ Seine Ratlosigkeit war ihm deutlich anzusehen.
    „Nun mach mal langsam, Marcel“, versuchte sie ihm auf die Sprünge zu helfen. „Das ist mir alles bestens bekannt. Ich habe in den letzten Jahren in meinem Job recht viel Geld verdient und einiges davon auf die hohe Kante gelegt. Doch inzwischen missfällt mir meine Arbeit immer mehr. Im Grunde dreht es sich dabei stets um das Gleiche, und manchmal habe ich sogar Zweifel an der Lauterkeit der Anliegen meiner Klienten. Um es mal auf einen Punkt zu bringen: Meine Arbeit kotzt mich zunehmend an.“
    „Ach so, nun verstehe ich endlich“, fuhr Marcel ihr ins Wort, „unsere kleine Business-Lady befindet sich mitten in der Midlife-Crisis. Und deshalb kann sie es abends kaum erwarten, von mir endlich flach gelegt und gefickt zu werden.“
    „Hahaha, das war wohl nichts. Wer von uns beiden hat denn wen angemacht, und wer kam damals ganz unschuldig als angeblicher Hotelgast angeschlichen? Na? Aber mal im Ernst: Ich würde tatsächlich gerne noch einmal etwas ganz anderes anfangen, etwas, was mehr Sinn macht, und nicht nur zum Geld verdienen gut ist. Könnt ihr das verstehen?“
    „Natürlich können wir das verstehen, Lisa“, stimmte er lachend zu. „Wir leben die ganze Zeit nach diesem Prinzip. Man könnte sagen, wir haben es erfunden.“
    Mit großen verliebten Augen schaute sie zu ihm auf.
    „Wenn ich halbwegs bescheiden lebe, könnte ich mit meinen Ersparnissen gut und gerne die nächsten fünf Jahre auskommen. Und in der Zeit dürfte ich euch locker in die schwarzen Zahlen und vielleicht sogar in die Charts bringen, speziell dann, wenn ich auch noch meine Connections spielen lassen. Was meint ihr?“
    Marcel nickte bedächtig. „Ja, ist cool, keine Frage. Wenn du das tatsächlich willst, Lisa, wäre das sogar extrem cool. Doch was verlangst du dafür von uns? Du weißt, dass wir praktisch ständig pleite sind und uns keine Managerin leisten können?“
    Selbstbewusst schob sie ihr Kinn ein wenig vor. „Fünfundzwanzig Prozent von allen Einnahmen, außer denen aus Kompositionen und Texten.“
    Die drei jungen Musiker schauten sich mit ernsten, jedoch zugleich auch entspannten Gesichtern an. Es war unschwer zu erkennen, dass sie mit den genannten Bedingungen einverstanden waren. Außerdem vertrauten sie ihr. Schließlich ergriff Marcel für sie stellvertretend das Wort.
    „Lisa, auf der Basis werden wir uns sicherlich sehr schnell einigen können. Allerdings hat die Sache noch einen kleinen Haken.“
    „Und der wäre?“, fragte sie arglos.
    „Weißt du, Mike und ich kennen dich schon ein bisschen näher und vertrauen dir deshalb, was jedoch keineswegs für unseren Drummer Kemal gilt.“
    „Ja und?“, hakte sie völlig naiv nach.
    „Nun, dies ist sicherlich kein Beinbruch, allerdings müsstest du das baldmöglichst nachholen, am besten gleich diese Nacht. Umso schneller würden wir eine Ebene des gegenseitigen Vertrauens finden, die wirklich von allen getragen wird.“ Sein breites Grinsen war beinahe unerträglich.
    Entrüstet verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. „Ist nicht dein Ernst, oder?“
    „Uns ist es total ernst damit. Schau mal, Lisa, wir müssen uns beim Spiel blind aufeinander verlassen können. Eine solche Band wird auf Dauer nur dann reibungslos funktionieren können, wenn es darin wirklich gleich und demokratisch zugeht, und niemand einen unmittelbaren Vorteil den anderen gegenüber besitzt. Aktuell wäre das bei Mike und mir jedoch unserem Drummer Kemal gegenüber der Fall. Deshalb müssen wir auf deine Nacht mit Kemal bestehen.“
    Lisa schaute ihn unvermindert empört an, obwohl sie die Sache durchaus zu reizen begann, denn eigentlich war sie auch Kemal durchaus zugetan, den sie als Typ ausgesprochen interessant fand, zumal er deutlich muskulöser wirkte, als seine beiden Spielkollegen.
    „Nicht, dass ich das vorhabe, aber nehmen wir einmal rein theoretisch an, ich

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