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Lust auf ihn

Lust auf ihn

Titel: Lust auf ihn
Autoren: Kiara Singer
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mehrheitlich irgendwelche blasierten Reichen – wie eine Ware vorführen lassen?“ Mit jedem Wort wurde sie immer lauter. Er behielt jedoch sein überlegenes Lächeln unvermindert bei.
    „Erstens werde nicht ich dich anderen vorführen, sondern der Piercer. Und zweitens: Was ist denn schon dabei? Bis es so weit ist, hast du längst die Tatsache akzeptiert, ein Tier und damit eine begutachtbare Ware zu sein. Sei doch froh, dass sie dich überhaupt nach deinem Tragegefühl fragen. Sie könnten es stattdessen auch mit der eingehenden Begutachtung bewenden lassen, und dich wie ein Objekt, das man sich aus der Ausstellungsvitrine herholen lässt, behandeln. Reg dich also wieder ab. Du hast bislang alles mitgemacht, was ich von dir verlangt habe, und dazu kriege ich dich auch noch, wetten? Und bevor du jetzt mal wieder auf Renitenz machst: Ich kann noch ganz anders. Warum sollte die Vorführung nicht zusätzlich noch ein kostenfreies Probeficken enthalten, schließlich dürfte der Partylöwe schon im Vorfeld wissen wollen, wie sich sein Luderchen demnächst anfühlt, wenn es mal wieder ans Besteigen geht?“
    Sie musste über die Vorstellung lachen. Allerdings schmunzelte sie innerlich auch ein wenig über sich selbst, weil er natürlich recht hatte: Wenn es irgendwann einmal so weit war, würde sie sowieso wieder alles genau so machen, wie er es von ihr verlangte, Probeficken inklusive, darüber war sie sich ganz sicher. Und außerdem, sagte sie sich, gab es keinen Grund, sich schon jetzt über etwas aufzuregen, was noch überhaupt nicht anstand.
    „Sag mal Matthias, was ich dich fragen wollte, wieso warst und bist du dir eigentlich so sicher, dass ich das alles mitmache undauch weiterhin mitmachen werde? Komischerweise hast du bislang absolut recht behalten, denn immerhin bin ich noch nicht davongelaufen, sondern sitze weiterhin nackt bei dir daheim auf deiner Couch-Garnitur herum?“ Sie sah ihn gespannt an.
    „Es war die Art, wie du deine Augen niederschlägst“, entgegnete er spontan.
    Ihr Körper spannte sich. „Wie bitte, was tue ich?“
    „Nun, wenn man dich etwas intensiver anschaut, wirkst du plötzlich ganz verunsichert und beschämt und blickst zu Boden.“ Sein Gesichtsausdruck war offen und ehrlich und scheinbar ohne jegliche Hintergedanken.
    „Und das genügt bereits, um ernsthaft anzunehmen, du könntest bei einer Frau das durchziehen, was du heute mit mir gemacht hast? Und in Zukunft noch vorhast? Ist bei euch Männern jede Frau, die unvorsichtigerweise einmal einem Blick nicht standhält und die Augen niederschlägt, sofort gefährdet, zu Freiwild – das heißt, zu einem Tier – degradiert zu werden, was man zum Abschuss freigeben kann?“ Erbost stemmte sie die Fäuste in die Hüften, wodurch sie ihm ihre Brüste besonders ungeschützt präsentierte.
    „Nicht wenn sie irgendwie die Augen niederschlägt, sondern exakt so wie du! Du hast es übrigens schon gleich bei unserer ersten Begegnung im Fahrstuhl getan und damit aus mir einen Jäger gemacht. Seit dem verfolgt mich nur noch ein Gedanke: Die musst du dir unterwerfen! Das ist deine Frau!“ Verklärt zwirbelte er ihre Nippel.
    Seine Antwort erleichterte sie. Deutlich hörbar atmete sie aus.
    „Dann war also meine zunehmende Verunsicherung bei der Arbeit nicht nur der Ausdruck meiner ach so verkorksten Persönlichkeit, sondern vor allem auch die Folge deiner Jagd, die du schon längst auf mich eröffnet hattest, und was ich wohl unbewusst gespürt haben muss, oder?“
    „Kann schon sein“, stimmte er lachend zu, während er unbeirrt an ihren Knospen spielte.
    „Oh Mann, die Welt ist vielleicht dermaßen was von schlecht! Meine Mutter hat mich diesbezüglich schon immer gewarnt, was aber scheinbar nicht viel genützt hat. Ein hilfloses Mädchen, wie ich es bin, ist in ihr schutzlos dem Bösen ausgeliefert.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ach was, deine Opferhaltung ist reine Strategie. Ich habe dich nur deshalb gefunden, weil du mich gesucht hast, und zwar als jemanden, der für dein Leben die Verantwortung übernimmt. Warum kommst du nicht einfach unter meinen Schutz und meine Herrschaft? Könnte dir das nicht auch gefallen, oder habe ich mich wirklich so sehr in dir getäuscht?“
    Sie lächelte ihn an. „Nein, das hast du ganz bestimmt nicht. Ich bin selbst noch ganz hin und weg von dem, was vorhin zwischen uns gelaufen ist. Jedenfalls habe ich mich noch nie in meinem Leben jemandem so hingegeben, wie heute dir, was ganz nebenbei
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