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Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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potenzielle Kundschaft gibt.«
    Am anderen Ende der Leitung hörte sie lautes Atmen, dann einen leisen Seufzer. »Ich möchte nicht, dass du gehst, aber ich kann verstehen, warum du keinen anderen Weg siehst. Wenn du in irgendeiner Weise Hilfe brauchst, dann sag Bescheid.«
    »Das werde ich. Kann ich meinen Kram so lange bei dir unterstellen, bis ich etwas gefunden habe?« Nicht, dass sie noch viel hatte, aber sie wollte dafür auch nicht extra einen Lagerraum anmieten oder es mit sich herumschleppen.
    »Natürlich. Wann fährst du?«
    »Wohl schon morgen, es bringt ja nichts, wenn ich es noch weiter aufschiebe. Dadurch verliere ich nur Zeit und Geld.«
    »Wo willst du zuerst hin?«
    Carrie blickte zum Fenster. »Vielleicht Sacramento oder Oakland. Wenn es da nichts gibt, San Francisco.«
    »Sieh es mal so: Da ist vielleicht auch das Wetter besser.«
    Carries Lachen klang auch in ihren eigenen Ohren hohl. »Stimmt, das wäre ein Vorteil.« Sie schwieg einen Moment. »Ich würde dich vermissen, Alyssa.«
    Alyssas Stimme klang erstickt. »Ich dich auch. Du kommst aber auf jeden Fall zurück, bevor du dich entscheidest, oder?«
    »Ich verspreche es. Bis bald!« Schnell legte sie auf, damit ihre Freundin nicht bemerkte, dass sie zu weinen begonnen hatte.
    Ärgerlich wischte Carrie die Tränen weg. Sie fing ja nicht das erste Mal von vorne an, sie würde es auch diesmal wieder irgendwie schaffen. Und wo immer es sie hinzog, würde es auch interessante Männer geben. Resolut ignorierte sie die leise Stimme, die ihr einflüsterte, dass keiner von ihnen Sam war.

4
    Genervt warf Sam das Handy auf den Tisch und nahm die Wanderung durch sein Wohnzimmer wieder auf. Warum ging Carrie nicht dran? Seit vier Tagen versuchte er jetzt schon, mit ihr zu reden, aber sie schien ihm aus dem Weg zu gehen. Nicht einmal in der Stadt hatte er sie gesehen, und das, obwohl er ständig aus seinem Fenster geschaut hatte. Wie gut, dass sich die Arbeitslast inzwischen wieder normalisiert hatte, nachdem der Irre, der es auf Kyle und Alyssa abgesehen hatte, ins Gefängnis überführt worden war. Das hieß, dass Sam jetzt endlich genug Zeit hatte, sich um die Sache mit Carrie – was immer es auch war – zu kümmern. Nur leider konnte er sie nicht erreichen, um ihr klarzumachen, dass ihm ihr kurzes Zwischenspiel nicht reichte.
    Warum ging sie ihm aus dem Weg? Klar, er hatte nicht gerade viel gesagt, als er gegangen war, aber er hätte erwartet, dass sie sich holen würde, was sie wollte, oder es ihm zumindest genau sagen würde. Doch stattdessen schwieg sie. Vielleicht war es so enttäuschend für sie gewesen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Er erinnerte sich daran, wie sie ausgesehen hatte, nachdem sie gekommen war. Nein, es hatte ihr gefallen, dessen war er sicher. Also musste sie sich über sein Verhalten geärgert haben. Das konnte er verstehen. Warum sie ihm nicht die Chance gab, sich zu entschuldigen und es ihr zu erklären, hingegen nicht.
    Kurz entschlossen schnappte er sich das Handy und seinen Hausschlüssel und verließ seine Wohnung. Als Sheriff bekam er eine Dienstwohnung gestellt, die sich in der unteren Etage eines zweigeschossigen Hauses befand. Wenn Carrie nicht ans Telefon ging, würde er eben persönlich mit ihr sprechen. Und wenn es sein musste, würde er so lange an ihrer Tür klingeln, bis sie ihm aufmachte. Während seiner Zeit bei den Marines hatte er es gelernt, geduldig zu sein.
    Sam öffnete die Haustür und verzog den Mund, als er sah, dass es immer noch regnete. Seit Tagen hatte es nicht mehr aufgehört, und der Boden war völlig durchweicht. Sie hatten sogar schon einige Straßen in der Umgebung sperren müssen, weil sie vom Wasser unterspült waren, das aus den Hügeln in breiten Strömen herunterkam. Glücklicherweise gab es noch andere Straßen aus dem Ort heraus, sodass sie nicht völlig abgeschnitten waren. Aber wenn das Wetter so blieb, könnte das durchaus passieren. Schon das Frühjahr war zu feucht gewesen, die Böden so gesättigt, dass sie kein Wasser mehr aufnehmen konnten. Aber das war ein Problem, über das er später nachdenken würde, jetzt war erst einmal die dickköpfige Carrie an der Reihe.
    Schnell lief Sam zu seinem Wagen, riss die Tür auf und warf sich hinein, um dem starken Regen zu entgehen. Mit der Hand wischte er über sein feuchtes Gesicht. Verdammt, das wurde langsam wirklich lästig. Vorsichtig suchte er sich durch den Regen den Weg zu Carries Haus – oder besser Alyssas.

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