Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)
in euren Köpfen vor sich geht?«
»Das hätte ich ja vielleicht gemacht, wenn Carrie mir nicht immer gleich den Kopf abreißen würde, sowie ich ihr mal näher als zwei Meter komme.«
Alyssas Lächeln verbreiterte sich. »Ja, sie ist manchmal etwas … kompliziert. Aber sie ist eine wirklich tolle Frau. Und sie ist es wert, dass sich ein Mann um sie bemüht.«
»Das ist aber verdammt schwierig, wenn sie einfach abhaut, ohne etwas zu sagen.« Seine Kehle zog sich zusammen. »Glaubst du wirklich, dass sie wegzieht?«
»Ich hoffe es nicht, aber hier sind ihre Möglichkeiten sehr begrenzt. Wir haben ihr schon angeboten, dass sie hier wohnen kann, bis das Gebäude wiederaufgebaut ist, aber ich glaube nicht, dass sie es annehmen wird. Sie will es unbedingt alleine schaffen, und sie ist bereit, dem alles andere unterzuordnen.«
»Weißt du, wo sie jetzt ist? Schaut sie sich in den umliegenden Städten nach freien Läden um?«
Alyssa schüttelte den Kopf. »Sie war in Sacramento, Oakland und San Francisco.«
Sein Magen zog sich zusammen. Das war Hunderte von Meilen entfernt. Auf keinen Fall würden sie über diese Entfernung eine Beziehung führen können. »Warum will sie so weit weg?«
»Sie sagte etwas von besseren Verkaufsmöglichkeiten für Dessous, aber ich schätze, sie hat dafür auch noch einen anderen Grund.« Alyssa blickte ihn direkt an.
Verwirrt rieb Sam über sein Gesicht. »Aber warum? Wir haben doch gerade erst …« Er brach ab und spürte, wie Wärme sein Gesicht überflutete. Es ging niemanden etwas an, was Carrie und er hier getan hatten. Auch nicht ihre Freunde.
Alyssa legte ihre Hand auf seinen Arm. »Du solltest auf jeden Fall mit ihr reden. Vielleicht schaffst du es ja, sie zu überreden hierzubleiben. Ich kann das nicht mit gutem Gewissen tun, so wenig ich meine Freundin auch verlieren möchte. Aber ich habe jetzt Kyle und dank seiner und Carries Hilfe auch bald wieder eine Bibliothek und damit ganz andere Aussichten als Carrie. Es wäre selbstsüchtig von mir, sie zu halten, wenn sie hier keine Perspektive hat.«
Die Frage war, was er Carrie bieten konnte. Er mochte sie sehr und wollte sie gerne näher kennenlernen, aber auch er konnte ihr keinen neuen Laden herbeizaubern. Und Carrie war zu unabhängig, um sich von ihm finanziell helfen zu lassen. Vielleicht wäre es besser für sie, in einer anderen Stadt neu zu starten. Geschäftlich würde es sicher besser laufen als in diesem verschlafenen Ort. Sowie der Gedanke in seinem Kopf war, schob Sam ihn von sich. Nein, so selbstlos war er nicht, sie gehen zu lassen. Nicht jetzt, wo sie endlich dort angekommen waren, wo er schon seit Langem hinwollte. Sie berühren zu können, in ihrer Nähe zu sein.
»Hat Carrie gesagt, wann sie zurückkommt?«
»Sie müsste bald da sein.« Alyssa blickte auf ihre Uhr. »Sie hat vor Kurzem angerufen und gesagt, dass sie auf dem Rückweg ist. Allerdings muss sie einige Umleitungen nehmen, weil etliche der Straßen wegen der Regenfälle gesperrt sind.«
Erleichterung kam in ihm auf, als er hörte, dass er heute noch mit ihr sprechen konnte. »Kann ich hier auf sie warten?«
Alyssa blickte ihn einen Moment prüfend an. »Solange du nicht auf die Idee kommst, in ihren Sachen zu schnüffeln …« Sie lachte, als sie seinen finsteren Blick sah. »Das war nur ein Scherz. Natürlich kannst du hier auf sie warten. Aber versuch, sie nicht zu erschrecken, wenn sie kommt.«
»Ich werde mich bemühen. Danke.«
Alyssa stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Nichts zu danken. Wenn du es schaffst, sie zum Hierbleiben zu bewegen, würdest du mir einen großen Gefallen tun. Ich liebe Carrie.«
Kyle stieß sich von der Tür ab und schlang seinen Arm um Alyssas Taille. »Und ich liebe ihre Dessous, also gib dein Bestes.«
Kopfschüttelnd beobachtete Sam, wie die beiden Regenjacken anzogen und das Haus verließen. Er wartete, bis die Rücklichter ihres Wagens nicht mehr zu sehen waren, dann ging er langsam ins Wohnzimmer. Sofort wurde sein Blick vom Sofa angezogen. Er blinzelte, um das Bild aus seinem Kopf zu vertreiben, wie Carrie halb nackt darauf ausgesehen hatte. Das würde ihm jetzt auch nicht helfen, während er auf sie wartete. Stattdessen ging er zum Bücherregal und zog einen Thriller heraus, den er noch nicht gelesen hatte. Schon nach wenigen Minuten stellte er jedoch fest, dass er sich nicht darauf konzentrieren konnte. Genervt klappte er das Buch zu und schaltete den Fernseher an.
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