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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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nahm ihm fast den Atem. Er war nicht so steif, wie er sein konnte, aber er wollte es. »Ja,
sayyeda

    »Dein Bruder wurde nie hart in meiner Gegenwart.«
    Nein, Tariq verhielt sich niemals so, wie andere es erwarteten.
    Mit schmalen Augen forschte sie in seinem Gesicht nach einer Regung, ohne die Hand wegzunehmen. Ashur spürte, dass dies ein Test war, und er wollte ihn bestehen. Um jeden Preis. Er konzentrierte seinen ganzen Willen darauf, noch härter zu werden, doch die Sekunden verstrichen, und nichts passierte. Würde sie doch nur ihre Hand ein wenig bewegen …
    So schnell, wie sie zugefasst hatte, ließ Zoraida los. Sie blickte über eine Schulter zu Nuha. »Auf welcher Trainingsstufe steht er?«
    »Stufe vier
, sayyeda
. Er ist ein vorbildlicher Schüler, der sehr schnell lernt. Er strebt danach, zu gefallen.«
    »Er strebt danach, zu gefallen«, wiederholte Zoraida nachdenklich und taxierte ihn wieder. »Wie viel Widerstand leistet er?«
    »Keinen.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben, wenn ich daran denke, mit welcher Entschlossenheit sein Bruder mir die Stirn bot.« Ihre Miene wurde hart. »Es ist seine Schuld, dass ich die letzten Monate gefangen war.«
    Ashur schluckte schwer.
Verfluchter Tariq

    »Es besteht nicht der Hauch einer Ähnlichkeit zwischen ihm und Eurem letzten Lustsklaven,
sayyeda
. Tatsächlich ist Ashurs Arbeitsmoral derart ausgeprägt, dass er beim Training inzwischen alle anderen überflügelt hat.«
    »Ach, tatsächlich?« Zoraida schaute Ashur unverwandt an. »Sag mir, Sklave, trachtest du nicht auch danach, mich zu vernichten, wie es deine Brüder taten?«
    Er hatte gewusst, dass sie diese Frage stellen würde.
    »Antworte mir«, fauchte sie.
    Er dachte an Nasir. Seinen Tod in den Gruben. An Tariq, der nun das Leben eines Menschen führte, ohne eine einzige Sorge auf der Welt. Und zuletzt an sein Königreich, das sich einen Dreck um ihn scherte. Ihn, den letzten verbliebenen Prinzen von Gannah.
    Glühender Zorn loderte in ihm hoch, doch er bezwang ihn, weil er wusste, dass Selbstbeherrschung seine Rettung sein würde. Das hatte er während der letzten Monate hier gelernt und war dabei regelrecht
aufgeblüht
. »Ich bin nicht wie meine Brüder.«
    Zoraida taxierte sein Gesicht. Sie versuchte zu ergründen, ob er die Wahrheit sagte oder nicht. Sein Herz klopfte wie verrückt. Wenn sie ihn zurück in die Verliese schickte …
    »Das bleibt abzuwarten«, entgegnete sie schließlich. »Sag mir, Sklave, wie lautet deine Bestimmung?«
    »Euch zu dienen,
sayyeda
. Das ist mein einziger Wunsch.«
    Sie senkte den Blick zu dem Feueropal, der in der Mulde knapp unterhalb seines Halsansatzes ruhte. »Und wenn ich dir den Auftrag gäbe, deinen Bruder im Menschenreich zu töten, um deine Loyalität unter Beweis zu stellen ‒ wie würdest du reagieren?«
    Tariq töten? Nein, das könnte er nicht. Er …
    Hinter ihm hüstelte Nuha, und die Bilder, die man ihm vor Monaten gezeigt hatte, zogen vor seinem geistigen Auge vorbei: Nasir, der in den Gruben starb. Tariq im Reich der Menschen, grinsend an der Seite der Frau, für die er sie verraten hatte.
    Ashur ballte die Fäuste, und der seinem Stamm seit Anbeginn der Zeit innewohnende Zorn entfesselte sich mit ungeheurer Kraft. »Mein Bruder
verdient
den Tod. Wenn Ihr es befehlt, werde ich gehorchen. Frohen Herzens.«
    Ein Ausdruck der Überraschung huschte über Zoraidas Gesicht, dann blickte sie abermals über eine Schulter zu Nuha. »Spüre ich da wirklich keine brüderliche Liebe für Tariq?«
    Ashur knirschte mit den Zähnen. »Nicht die geringste. Ich will, dass er leidet.«
    Zoraida quittierte dies mit einem Lächeln, das sie noch mehr strahlen ließ. »Auch ich will Tariq leiden sehen für das, was er mir angetan hat. Doch zuerst habe ich eine bedeutsamere Aufgabe für dich.«
    Was konnte bedeutsamer sein als Rache? Ashur kniff die Lippen zusammen, doch war er klug genug, nicht nachzuhaken.
    Zoraida trat ein wenig zurück, und da fiel ihm zum ersten Mal auf, wie zerbrechlich sie war. Als hätte die Reise sie um ihren Schlaf gebracht. Die Ringe unter ihren Augen wirkten nun dunkler, ihre Schultern nicht mehr so stolz wie kurz zuvor. Während er sie betrachtete, überlegte Ashur, was sie damit gemeint haben könnte, dass sie gefangen gewesen war.
    »Bevor wir uns um Tariq kümmern«, fuhr sie fort, »brauche ich eine Seele.«
    Die Vorfreude brachte Ashurs Herz aus dem Takt und überlagerte seinen Rachedurst. Das bedeutete, dass er

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