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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ich es fühlen. Ich wusste, dass ich wie sie werden würde, wenn ich bliebe.«
    »Ein gefallener Engel.« Ashur starrte auf den Boden. »Seltsam, aber das ergibt durchaus einen Sinn.« Er hob den Kopf und sah sie an. »Was ist nach deiner Rückkehr hierher passiert? Ich habe dich gesucht, konnte dich aber nicht finden.«
    Ashur hatte nach ihr gesucht? »Ich … ich dachte am Anfang, ich würde hierher zurückkehren, aber meine Oberen holten mich nach Hause.«
    »In die Sieben Himmel?«
    Claire nickte. »Wie sich herausstellte, war alles, woran ich glaubte, eine Lüge. Unsere Gefühle sind gar nicht in den Opalen gefangen. Diese Behauptung war nur ein Vorwand für meine Prüfung. In der Hinsicht hattest du übrigens recht. Ich wurde einem Test unterzogen. Wenn auch nicht durch dich, sondern durch die Opale selbst.«
    »Ich verstehe nicht.«
    So war es ihr anfangs auch ergangen, doch nachdem sie jetzt eine Woche Zeit gehabt hatte, gründlich darüber nachzudenken, wusste sie, dass all das aus einem speziellen Grund geschehen war. »Ich wurde verbannt, weil mein Interesse am menschlichen Leben so übermächtig geworden war, dass es mit meiner Aufgabe kollidierte. Ich bin nicht die Erste aus meinem Orden, der das passiert ist. Nur ahnte ich nicht, dass es vielen von uns so ergeht. Also schickte man mich hierher, und da ich nicht daran gewöhnt war, irgendetwas zu fühlen, dauerte es eine Weile, bis ich damit zurechtkam. Eine Freundin von mir in den himmlischen Gefilden hat mich mit Informationen gefüttert.« Claire runzelte die Stirn bei der Erinnerung daran, dass Sura von Anfang an in die Prüfung eingeweiht gewesen war. »Jedenfalls glaubte ich wirklich, dass die Emotionen der Engel in diese Opale gesperrt waren.«
    »Aber das stimmt nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Opale wurden vor Jahrtausenden von den Hohen Sieben erschaffen. Einer für jede Todsünde, die die Oberen zu Anbeginn der Zeit aus unserem Orden verbannt hatten – Wollust, Völlerei, Trägheit, Zorn, Neid, Geiz und Hochmut. Die Macht der Opale nährt sich davon, wie die Personen, die mit ihnen in Kontakt kommen, mit diesen Sünden umgehen. In Zoraidas Fall wurden ihre Kräfte ziemlich stark, weil sie sich jeder einzelnen der Sünden schuldig gemacht hatte. Die Hohen Sieben haben einige der Opale in der Menschenwelt verstreut, die restlichen im Reich der Dschinn. Obwohl ihr im Gegensatz zu den Sterblichen über magische Fähigkeiten verfügt, haben sowohl die Menschen als auch die Dschinn einen freien Willen. Und die Hohen Sieben stellen die Sterblichen auf die Probe. Die Oberen nutzten die Opale schon immer dazu, herauszufinden, ob die Menschen von diesen Steinen in Versuchung geführt werden.«
    Ashur runzelte die Stirn. »Verzeih mir, dass ich das sage, aber deine Hohen Sieben scheinen eine ziemlich durchtriebene Bande zu sein.«
    Claire konnte nicht anders, sie musste lachen. »Ja, ich schätze, das sind sie wirklich. Aber schließlich ist das ihre Aufgabe: festzustellen, welche Seelen der Verlockung widerstehen und wahrhaft würdig sind, in die Sieben Himmel einzugehen.«
    »Tariq meinte, dass sie dir die Wahl ließen, in deine Gefilde zurückzukehren.«
    Er hatte also mit seinem Bruder gesprochen. Claire hätte ihn am liebsten gefragt, ob das bedeutete, dass sie ihr Zerwürfnis beigelegt hatten, wusste jedoch nicht, ob dies der rechte Zeitpunkt war. Sie nickte erneut. »Das ist richtig.«
    »Warum bist du dann noch hier?«
    In ihrer Bauchgegend breitete sich ein Prickeln aus, das sie kurz darauf am ganzen Körper spürte. Konnte sie ihm die Wahrheit gestehen? Unentschlossen überlegte sie hin und her. Würde er sie für naiv halten? Sie kannten einander ja nicht sonderlich gut. Aber Ashur war hier! Er war extra den weiten Weg aus seinem Reich gekommen. Und er musste nach ihr gesucht haben. Das konnte doch durchaus etwas bedeuten, oder?
    Ihre Haut kribbelte vor Nervosität. Claire wusste, dass die Chance für immer verstreichen würde, wenn sie es jetzt nicht riskierte. Dabei war genau diese Chance der Grund, aus dem sie beschlossen hatte zu bleiben. »Weil ich noch nicht bereit war zurückzukehren. Weil –« Sie holte tief Luft.
Jetzt oder nie!
»Als ich mit dir zusammen war, hatte ich Empfindungen, die zu stark waren, um auch nur daran zu denken, sie aufzugeben. Endlich, endlich fühlte ich mich lebendig. Und nicht wegen irgendeines Opals, sondern wegen dir.«
    Mit dunklen Augen forschte er so lange in ihren, dass sie es vor Aufregung

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