Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)
Wahrscheinlich war es völlig irrsinnig, dabei genau die Dessous zu tragen, die sie während des Einsturzes angehabt hatte. Als würde er die überhaupt zu Gesicht bekommen! Aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt, und sie wünschte sich nichts mehr, als endlich seinen Körper ohne irgendwelche Barrieren an ihrem spüren zu können. Allerdings konnte sie schlecht einfach auf seiner Türschwelle stehen und ihm die Kleidung vom Leib reißen, deshalb hatte sie sich eine Entschuldigung ausgedacht, warum sie bei ihm auftauchte.
Sorgfältig faltete sie das gewaschene T-Shirt zusammen und steckte es in ihre Tasche. Ein letzter Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass es besser nicht werden würde. Immerhin hatte sie Carries Rat befolgt und ein etwas tiefer ausgeschnittenes Sommerkleid angezogen, das ihre füllige Figur umschmeichelte und nicht ganz so langweilig wirkte wie ihre normale Kleidung. Sie konnte nur hoffen, dass es Kyle gefiel. Dass sie ihm gefiel, nachdem sie nun nicht mehr unter den Trümmern steckte und seine Hilfe brauchte.
Mit vor Aufregung feuchten Fingern parkte sie schließlich kurze Zeit später vor seinem Haus, das ein Stück außerhalb lag. Auf dem Weg hierher hatte sie erst gemerkt, wie einsam die Gegend war. Wenn er ihr etwas antun wollte … Nein, so ein Unsinn! Das Schlimmste, was er tun konnte, war, sie gleich wieder wegzuschicken. Das würde vielleicht ihr Herz brechen, aber er würde ihr nie körperlich wehtun. Nicht nachdem er sie so sanft berührt und auf Kosten seiner eigenen Sicherheit vor herabfallendem Schutt beschützt hatte.
Alyssa befeuchtete ihre trockenen Lippen und stieg entschlossen aus dem Wagen. Ihre Tasche schlang sie über die Schulter und schloss das Auto ab. Ihr Herz klopfte wild, als sie sich zum Haus umdrehte und über den Plattenweg auf die Tür zuging. Sie hätte nie gedacht, dass er in so einem großen Haus lebte, irgendwie passte es gar nicht zu ihm. Mit zitternden Fingern drückte sie auf den Klingelknopf und erwartete fast, dass ihr ein Butler die Tür öffnete.
Eine Weile passierte gar nichts, dann öffnete sich die Tür einen Spalt breit. »Ja?«
Diese raue, tiefe Stimme hätte sie überall wiedererkannt, und sie löste die gleiche Reaktion in ihr aus wie vor einer Woche. Ein Schauer lief über ihren Körper, während sich in ihrer Mitte Hitze sammelte. Alyssa räusperte sich. »Hallo, ich hoffe, ich komme nicht ungelegen. Ich wollte mich nur bei dir dafür bedanken, dass du mich …«
Kyle unterbrach sie brüsk. »Das ist nicht nötig.«
Sie fühlte, wie bei seiner Reaktion das Blut aus ihrem Gesicht wich. »Oh …« Um ihn nicht die Tränen sehen zu lassen, die sich in ihren Augen bildeten, wühlte sie rasch in ihrer Tasche. »Ich wollte dir auch dein T-Shirt zurückgeben. Danke, dass du es mir geliehen hast.« Sie hielt es ihm hin, doch er streckte nicht seine Hand danach aus. »Ich habe es auch gewaschen.« Als er weiterhin keine Anstalten machte, es entgegenzunehmen, hängte sie es über den Türknauf. Das Geschenk behielt sie in ihrer Tasche, weil sie wusste, dass er es sowieso nicht annehmen würde. »Entschuldige die Störung.« Sie zwang sich, den Kopf zu heben. »Danke für deine Hilfe.« Obwohl alles in ihr sich dagegen sträubte, drehte sie sich um und ging auf ihren Wagen zu. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. Wie hatte sie sich einreden können, dass Kyle Interesse daran haben könnte, sie kennenzulernen? Sie war so dumm …
»Warte!«
Erschrocken zuckte Alyssa zusammen. Tief holte sie Atem, bevor sie sich wieder zum Haus umdrehte. Die Tür war ein Stück weiter auf, aber Kyle war im dämmrigen Flur immer noch nicht zu sehen. Nur seine Hand lag auf dem Türknauf samt T-Shirt.
»Komm herein. Bitte.«
Unentschlossen blickte Alyssa zum Haus hin. Kyle hatte es sehr deutlich gemacht, dass er sie nicht sehen wollte, warum sollte er sie dann jetzt in sein Haus einladen? Das würde nur wieder eine Enttäuschung für sie werden, und es würde ihr noch schwerer fallen, ihre Hoffnungen zu begraben. Es wäre besser, wenn sie sich jetzt umdrehte und nach Hause fuhr. Dort konnte sie sich einen Tee machen, eine Tafel Schokolade vertilgen und sich in einen Roman vertiefen, der sie hoffentlich vergessen ließ, dass wieder einmal der Mann, der sie interessierte, nichts mit ihr zu tun haben wollte.
»Bitte, Alyssa.«
Die Art, wie er ihren Namen sagte, beeinflusste ihre Entscheidung, wieder zum Haus zurückzugehen. Leise, rau und mit einem
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