Lust de LYX - Geheime Wünsche (German Edition)
Beziehung, und ich habe keine Probleme damit, Bindungen einzugehen. Lori ist einfach nicht mein Typ.« Er wollte sich an Alex vorbeischieben, aber sein Partner hob einen Arm und versperrte ihm den Weg.
»Sie ist nicht irgendein Typ«, sagte Alex ruhig. »Sie ist ein liebes Mädchen.«
Mike erstarrte. »Das weiß ich. Sie ist sogar ein sehr liebes Mädchen. Eine tolle Frau. Sie erwartet die Dinge vom Leben, die liebe Mädchen nun mal verdienen. Einen Ehemann, eine Familie, einen Hund im Garten. Das kann ich ihr aber nicht geben.«
»Quatsch. Du willst es ja nicht mal versuchen. Warum bist du so sicher, dass du das nicht haben kannst? Ich meine … verdammt! Sieh doch nur, woher du kommst! Deine Eltern haben einander so sehr geliebt, dass die Leute davon Karies gekriegt haben. Wenn sie bei dem Unfall nicht gestorben wären, würden sie einander immer noch abgöttisch lieben.«
Mike wandte sich ab und rieb sich die Brust. Innerlich fühlte er sich ganz leer. Wie immer, wenn er an seine Eltern dachte. Sie waren vor Jahren von einem betrunkenen Geisterfahrer getötet worden, doch ihm kam es noch immer so vor, als wäre es erst gestern passiert. Allie und er hatten Glück gehabt. Sie hatten nicht nur Eltern gehabt, die ihnen ihre ganze Liebe geschenkt hatten – ihre Eltern hatten auch einander über alles geliebt.
Aber genau das hatte Mike in gewisser Weise verdorben. Er wollte sich nicht verlieben, denn er wollte nichts Geringeres als das, was seine Eltern geteilt hatten. Und heutzutage war eine Beziehung wie diese nicht nur selten – sie existierte so gut wie gar nicht mehr.
»Das weiß ich doch, Alex. Du glaubst, ich würde nicht gern haben, was sie hatten?«
»Die meisten Leute sehnen sich nach so etwas. Du bist nicht dumm, obwohl du dich zuletzt so verhalten hast. Ich kapier das nicht, Mike. Das ist deine große Chance, und du wirfst sie einfach weg. Glaubst du wirklich, du wirst mit einer wie der schwarzen ›Sklavin‹ von eben etwas Dauerhaftes haben?«
»Sie heißt Kiki«, korrigierte Mike ihn abwesend. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Ich weiß, das ist nicht die Art Beziehung, die länger hält. Darum ist es mir so auch lieber. Heiraten, Kinder, dieser ganze Scheiß – meinst du wirklich, das würde für mich funktionieren? Ich arbeite bei der Mordkommission, und ich verbringe die Nächte in einem Sexclub. Nein, ich sehe das nicht für mich.«
»Du bist mehr als nur irgendein Bulle, Alter. Darum bist du ja so gut in deinem Job. Und du kommst nur noch selten hierher. Du hast es selbst zugegeben, all das hier langweilt dich. Also, was genau hält dich davon ab, etwas mit Lori anzufangen?«
»Lass es einfach!« Mike schüttelte den Kopf. Er drängte sich an Alex vorbei und verließ den Alkoven.
Alex packte seinen Arm. »Nicht, bis ich eine Antwort habe. Ich bin es leid, dass du dich wie ein Arschloch verhältst und …« Er verstummte, stand einfach da und starrte Mike an.
»Und was?«
Alex ließ ihn los und wandte sich ab. Er rieb sich den Nacken. Seine Schultern unter dem schlichten weißen T-Shirt wirkten angespannt.
»Alex, entweder sagst du jetzt, was du sagen willst, oder du verschwindest. Ich brauche einen Drink, und zwar sofort«, knurrte Mike.
Alex drehte sich um. Seine Augen funkelten dunkel. Wenn Mike sich nicht täuschte, war sein Gesicht auch leicht gerötet.
Und wenige Sekunden später wusste er auch, warum.
Alex war rot geworden. »Du bist mein bester Freund, Mike. Wir kennen uns jetzt schon unser ganzes Leben. Ich will einfach, dass du glücklich bist.« Er zeigte zum Clubgebäude. »Das hier … Scheiße, das ist doch nur Spaß. Das ist nicht unser Leben. Du willst nicht, dass ein Mädchen dich ›Herr‹ nennt und um Erlaubnis bittet, ehe es aufs Klo gehen darf. Und ich will das auch nicht – ich kenne Kiki übrigens auch.«
Mike schloss die Augen. Nein. Das wollte er nicht. Bis vor ein paar Wochen hatte Mike nicht genau gewusst, was er wirklich wollte. Jetzt allerdings beschlich ihn das unangenehme Gefühl, dass er es herausgefunden hatte.
Er wusste, was er wollte. Und vor allem: wen er wollte.
»Komm schon, Alter! Das ist deine Chance! Warum versuchst du jetzt, alles zu versauen?«
Mike blickte Alex in die Augen und erklärte: »Ich versuche nicht, es zu versauen. Das habe ich schon geschafft. Ich … Ach, verdammt!«
Alex hatte absolut recht.
Mike hatte Angst. Nur darum ging es hier. »Scheiße.« Er wandte kurz den Blick ab und schaute Alex dann wieder an. »Ich
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