Lust de LYX - Geheime Wünsche (German Edition)
glaube, ich hab es diesmal richtig vermasselt.«
Alex zuckte nur mit einer Schulter. »Ich weiß nicht. Irgendetwas sagt mir, dass Lori darüber hinwegsehen könnte. Natürlich erst, nachdem du vor ihr im Staub gekrochen bist.« Ein breites Grinsen ließ sein Gesicht erstrahlen. »Darf ich dabei zusehen?«
Mike zeigte ihm den Stinkefinger und ging zurück zum Club.
Hinter sich hörte er Alex fragen: »Willst du dich nicht wenigstens bei mir bedanken?«
Er wirbelte herum, ohne stehen zu bleiben. »Danke!«
Alex wackelte mit den Augenbrauen. »Ich dachte eigentlich an etwas Handfesteres. Du könntest mich zum Beispiel auch mal von dem schönen, blonden Ding kosten lassen – später. Wenn du nicht mehr vor ihr im Staub kriechst und um Verzeihung bettelst. Dann könntest du sie ja fragen, ob sie mich auch mal mitspielen lässt.«
Mike knurrte ihn nur an.
Als er sich wieder zum Clubgebäude wandte, konnte er Alex hinter sich lachen hören.
Lori hatte Angst. Verdammt, sie hatte Todesangst. Sie war wie erstarrt.
Nachdem sie Dirk rausgeworfen hatte, hatte sie natürlich alle Schlösser ausgewechselt. Aber das hatte ihn nicht davon abgehalten, in ihr Haus einzudringen. Die zerborstene Glasscheibe und der Stein auf dem Küchenfußboden verrieten ihr ziemlich deutlich, wie er hineingelangt war.
Er starrte sie an. In seinen Augen war ein wildes, halb wahnsinniges Funkeln, das ihr eine Gänsehaut verursachte. Er sah aus, als hätte er sich seit einer Woche nicht rasiert. Seine Sachen waren zerknittert, die Haare zerzaust. Wenn sie bedachte, dass Dirk unglaublich eitel war, beunruhigte es sie sehr, ihn so zu sehen.
»Ich habe dich beobachtet.«
Als er sprach, klang seine Stimme sanft. Fast wie ein Flüstern. Kein Grund für sie, Angst zu bekommen. Doch sie fürchtete sich sehr.
»Wobei hast du mich beobachtet, Dirk?« Ihr Handy steckte in der Handtasche. Wenn sie es irgendwie in die Finger bekommen könnte …
Er lachte und machte einen Schritt auf sie zu. Dann noch einen. Sie wich zurück, aber er kam nicht noch näher. Stattdessen begann er, sie zu umkreisen. »Mit ihm. Ich habe euch beobachtet. Du bist in diesen Club gegangen.« Er nickte leicht. »Das ist meine Schuld. Ich hätte zuhören sollen, als du meintest, du würdest dort gern hingehen. Du wolltest gefickt werden, während andere Leute zusehen, nicht wahr? Warum auch nicht? Doch musstest du unbedingt ihn bumsen?«
Die Furcht ballte sich in ihrem Unterleib zusammen. Er hatte sie beobachtet? Und dann hatte er sie mit Mike gesehen. Ihr war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Dirk sie wie ein verrückter Stalker verfolgen könnte. Aber offensichtlich war genau das passiert. Und wenn er wirklich so von ihr besessen war … Dann war es gar nicht gut, wenn er sie mit Mike beobachtet hatte.
Dirk konnte Mike nicht ausstehen. Lori hatte immer schon vermutet, dass Mike ihn ziemlich eingeschüchtert hatte. Vermutlich fühlte er sich unzulänglich.
Er blieb stehen und starrte aus dem Erkerfenster, das in den Garten hinausging. Dank der Fenster weiter hinten im Raum konnte sie die rückseitige Hälfte von Mikes Haus sehen. Genau dorthin starrte Dirk jetzt. »Von allen Männern musste es ausgerechnet er sein.«
Solange er ihr den Rücken zuwandte, schob Lori behutsam die Finger in ihre Handtasche und ergriff das Handy. Er drehte sich zu ihr um, und sie verbarg rasch die Hand hinter dem Rücken.
»Warum er, Lori?«, fragte er. Seine Stimme klang sanft und weich. »Von allen Männern musstest du ausgerechnet mit Mike schlafen. Du hast dich von ihm berühren lassen. Warum?«
Sie entschloss sich zu einer Lüge. Was blieb ihr anderes übrig? Dirk war jenseits von Gut und Böse, und sie ließ nicht zu, dass er sie mit sich in den Abgrund riss. »Es tut mir leid, Dirk. Ich habe nicht nachgedacht«, sagte sie. Es war nicht schwer, bestürzt zu klingen, denn sie hatte panische Angst vor Dirk. Er musste ja nicht wissen, dass es genau diese Angst war, die ihre Stimme so zittern ließ, oder? »Ich war einfach so verletzt! So einsam …«
Dirk nickte, als verstünde er sie. »Hast du mich vermisst, Baby?«, murmelte er und kam langsam näher.
Jetzt erst bemerkte Lori, dass er nicht nur aufs Rasieren verzichtet hatte. Er stank, als hätte er seit einer Woche nicht mehr gebadet. Sie atmete flach durch den Mund, um seinen säuerlichen Geruch auszusperren.
»Hast du mich vermisst?«, wiederholte er.
»Jeden Tag.« Diese Lüge auszusprechen fiel ihr nicht so leicht. Als er
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