Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)
wahr.«
Der Ghul wirkte nicht erfreut, als er das Wort wieder an Nasir richtete. »Dann arrangiere ich also den Tausch der Kämpfe, du stirbst in der Arena, anschließend lasse ich die jarriah frei, und der Opal gehört mir.«
»Außerdem der Ruhm, den berüchtigten Champion vernichtet zu haben«, fügte Nasir hinzu, in dem Wissen, dass das den Handel besiegeln würde. »Stellt euch den Neid vor, der Euch seitens der anderen Hochgeborenen entgegenschlagen wird.«
Er hatte es nicht so klingen lassen wollen, als mache er sich über den Kerl lustig, doch das tat er, und Zayd wusste es.
Schlag ein. Schlag endlich ein …
Die Sekunden schleppten sich dahin. Quälend lange Momente des Schweigens, in denen Nasir mit angehaltenem Atem wartete. Und hoffte. Und betete.
Dann endlich verkündete der Ghul: »Einverstanden. Wir haben eine Abmachung. Sorg nur dafür, dass dein Tod glaubwürdig aussieht. Solltest du kampflos untergehen, ist unser Handel null und nichtig. Sterbe wie der Champion, der du bist, andernfalls ficke ich diese Hure, dass ihr Hören und Sehen vergeht.«
Er steuerte in Richtung Tür.
»Lass die Finger von ihr«, sagte Nasir mit harter Stimme.
Der Mann blieb wie angewurzelt stehen.
»Solltest du oder ein anderer sie anfassen, bevor ich tot bin, ist die Abmachung hinfällig. Aber ich finde dich auch noch aus dem Grab heraus. Das garantiere ich dir, du abartiges Stück Dreck.«
Zayd drehte sich nicht um, sah nicht einmal mehr zu ihm zurück. Doch daran, wie er die Schultern hochzog, erkannte Nasir, dass er die Drohung glasklar verstanden hatte. Ohne ein weiteres Wort stapfte er aus der Zelle.
Sobald seine Schritte nicht mehr durch den Korridor hallten, befahl Malik den Wachen: »Raus. Alle beide.«
Die Männer zögerten, doch als Malik sie mit kaltem Blick musterte, stolperten sie aus der Tür und ließen sie hinter sich zufallen.
Die Augen des mu’allim funkelten zornig. »Was sollte das? Hast du den Verstand verloren? Was zur Hölle dachtest du dir dabei?«
Nasir sackte gegen die Steinmauer; der letzte Rest Adrenalin pumpte durch sein hämmerndes Herz und machte ihn kraftlos. Und hoffnungsvoll. »Es war der einzige Ausweg.«
»Der Infrit wurde noch nicht trainiert. Er kann sich selbst an einem guten Tag nicht mit dir messen. Der Kerl ist verrückt, das ja, trotzdem könntest du ihn mit geschlossenen Augen erledigen.«
Nasir fuhr sich durchs Haar, dann erinnerte er sich daran, wie Kavins Finger vergangene Nacht dasselbe getan hatten. In dem Wissen, richtig zu handeln, holte er tief Luft und schaute in Maliks unerbittliche Augen. »Ich rette die Frau, die ich liebe. Ich weiß, dass du dasselbe getan hättest, wäre es dir möglich gewesen.«
Maliks Kiefermuskel verhärtete sich. »Du Schwachkopf. Sie ist ein Ghul. Außerdem kennst du sie kaum.«
Sein mu’allim wollte seine Meinung nicht ändern. »Du hast dieselbe Stärke an ihr erkannt wie ich. Andernfalls hättest du ihr nicht geholfen«, argumentierte Nasir.
Malik presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Doch hinter dem zornigen Funkeln in seinen Augen registrierte Nasir Zustimmung. »Sie wird dich das nicht tun lassen.«
»Sie darf es nicht erfahren.« Nasir stieß sich von der Wand ab. »Ich will sie aus dieser Hölle befreien, Malik, und ich werde alles dafür tun. Aber ich brauche deine Unterstützung. Das hier wird nur funktionieren, wenn du mitspielst. Du willst bestimmt nicht, dass ihr dasselbe Schicksal blüht wie deinem Mädchen.«
Maliks Augen wurden härter und kälter, als Nasir sie je gesehen hatte. Alles hing davon ab, ob er kooperierte. Sollte er Nasir nicht vergeben können, dass er ihn nicht in seine Pläne eingeweiht hatte, sollte ihm nach all den Jahren in Sklaverei jedes Mitgefühl abhandengekommen sein, war Kavin verloren.
»Sie war nicht einfach nur mein Mädchen«, erklärte Malik schließlich mit düsterer Stimme. »Sie war meine Frau. Und ja, ich hätte alles dafür gegeben, sie zu retten, sogar mein Leben, wenn das möglich gewesen wäre.«
Nasirs Herz schlug ihm bis zum Hals, während er wartete. Hoffte.
»Ich werde dir helfen«, fuhr Malik in milderem Ton fort.
Erleichterung, so süß wie Wein, strömte durch Nasirs Venen. Er legte Malik eine Hand auf die Schulter. »Ich danke dir.«
»Dank mir nicht zu früh.« Er nickte zu dem Opal an Nasirs Kehle. »Dieser Stein ist durch Magie an dich gebunden. Ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, ihn dir abzunehmen.«
Was das betraf, kannte
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