Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)
sie ihm gern erzählen. „Da gibt es einen Mann in Houston. Er heißt McDermott. Reich wie nichts Gutes. Er weiß, was ich bin, und hat es sich in den Kopf gesetzt, mich zu benutzen, um so eine Art Vampirarmee zu erschaffen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Die Idee ist verrückt! Sieh mal … ich weiß ja nicht einmal, wie man jemanden zum Vampir macht!“
Das entsprach der Wahrheit. Man hatte ihr keine Anleitung ausgehändigt und sie hatte auch nicht die Gelegenheit gehabt, den Vampir-Casanova in der Bar zu befragen. In der Nacht, in der sie sich verwandelt hatte, hatte der Vampir sie gebissen, ihr Blut getrunken … und das war’s gewesen. Es hatte keinen Austausch gegeben. Kein Ritual der Art „Ich beiß dich, du beißt mich, du wirst eine Untote“. Das erste Mal, als sie Traces Blut getrunken hatte, war sie voller Panik gewesen, sie könnte ihn allein dadurch verwandeln, indem sie sein Blut trank. Hätte der Durst sie nicht förmlich zerrissen und fast in den Wahnsinn getrieben, wäre sie das Risiko, ihn in Gefahr zu bringen, nie eingegangen.
Doch ihr Biss hatte Trace nicht verwandelt … und auch keinen der anderen.
„Dann will McDermott dich also zu fassen kriegen?“
Ja, damit er sie wieder in sein durchgeknalltes Wissenschaftslabor sperren konnte. Dieses Szenario belegte bei ihren Prioritäten keinen der oberen Ränge. „Ich lasse mich nicht wieder von ihm fassen“, wisperte sie und dabei fingen ihre Klauen an hervorzutreten. Die Klauen … eine weitere nette Nebenwirkung, wenn man zum Vampir wurde. Das erste Mal, als sie angefangen hatten zu wachsen, war sie in Panik geraten und hatte sich gefragt, was wohl als Nächstes passieren würde. Bekäme sie womöglich gleich Flügel und würde sich in eine Vampirfledermaus verwandeln?
Glücklicherweise war das nicht geschehen.
„Wieder? Willst du damit sagen, dass du diesem Mistkerl schon einmal in die Hände gefallen bist?“
Nema nickte. McDermotts Männer hatten es auch auf ihn abgesehen. Also hatte er einen Anspruch darauf zu erfahren, was alles vorgefallen war. „Es stellte sich heraus, dass Trace, der Erste, den ich biss, für McDermott arbeitete. Ich dachte damals, ich könnte ihm vertrauen. Wir hatten uns schon gekannt, bevor ich mich verwandelt hatte. Er war damit einverstanden, dass ich sein Blut trank; wir gingen zu ihm nach Hause …“
„Hattet ihr Sex miteinander?“
Sie war mal mit Trace zusammen gewesen, aber: „Nicht in der Nacht.“ Nema schluckte, als die Erinnerungen auf sie einstürmten. „Er sagte, ich sollte bleiben und dass er sich um mich kümmern würde.“
Da war sie schon völlig verängstigt wochenlang auf sich allein gestellt gewesen. Deshalb war die Vorstellung, bei einem Freund zu bleiben, viel zu verführerisch gewesen, um das Angebot abzulehnen.
„Trace ging und kam erst kurz vor Tagesanbruch zurück.“ Sie erinnerte sich daran, dass Trace sie angelächelt hatte und seine Wangen vor Erregung gerötet gewesen waren. „Der Mistkerl hatte etwas dabei … irgendeine schwarze Flüssigkeit, die er mir spritzte. Ich kippte sofort um. Als ich wieder zu mir kam, stellte ich fest, dass ich mich gefesselt und nackt in irgendeinem Labor befand.“
Er knirschte mit den Zähnen. „Wie konntest du dich befreien und flüchten?“
„Ich habe die Gurte zerrissen. Zwei von den Mistkerlen, die sich auf mich stürzten, habe ich aus dem Fenster geworfen und dann bin ich losgerannt, als wäre der Teufel hinter mir her. Seitdem habe ich nicht mehr aufgehört wegzurennen.“
„Woher weißt du, dass McDermott hinter all dem steckt?“
„Weil der Mistkerl dort war, alles beobachtet und etwas über seine Armee und seine Pläne gemurmelt hatte.“ Und er hatte ihr Angst gemacht, als er sie mit diesem fanatischen Leuchten in den Augen angesehen hatte. Der Typ war wahnsinnig. „Er prahlte damit, dass es ihn nur fünfzig Riesen gekostet hätte, mich zu bekommen, und dass er Milliarden mit mir machen würde.“
Slade zuckte zusammen.
Nema schüttelte den Kopf. „Schau, es tut mir leid, dass ich dich in die ganze Sache hineingezogen habe. Ich weiß, dass du dachtest, du würdest nur deinen Job erledigen, indem du eine Mörderin aufspürst. Aber ich bin keine Mörderin und alles ist jetzt so ein großer Schlamassel …“
Er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Hör auf, Nema.“
Sie sah ihm in die Augen. Sie sah das Begehren darin, das nicht weniger geworden war. Das gleiche Begehren, von dem sie wusste, dass es auch in
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