Lust de LYX - Verheißungsvolle Nacht (German Edition)
arbeitete seit einem Jahr als Jases persönliche Assistentin und hatte es sich von ihrem ersten Arbeitstag an zur Aufgabe gemacht, ihn zu verführen und in ihr Bett zu locken.
Vor ihrem inneren Auge sah Brenna sie schon Verlobungsringe und Hochzeitskleider begutachten.
Bei dem Gedanken knirschte sie mit den Zähnen.
»Du liebst ihn schon seit einer Ewigkeit«, stellte Poppa Jason fest. »Du stehst ihm nahe, Bren, und du besitzt einige Vorzüge, von denen die Frau, mit der er tanzt, nur träumen kann. Miriam hat keine Chance, Süße, wenn es darauf ankommt.«
Brenna zuckte mit den Achseln, ohne einen Kommentar abzugeben. Poppa Jason neigte in Bezug auf Jases Assistentin immer zu derart indirekten Aussagen.
»Er sieht mich als Schwester«, erwiderte sie schließlich, und das Bedauern versetzte ihr einen Stich in der Herzgegend. »Auch wenn ich noch so sehr versuche, ihn dazu zu bringen, mich endlich als Frau anzusehen.«
Sie war nicht seine Schwester und hatte ihn nie als ihren Bruder betrachtet. Seit ihrer Teenagerzeit hatte er sie fasziniert, ihre Träume heimgesucht und sie mit einer zunehmend reiferen Erregung erfüllt, die sich jetzt als bitterer, heißer Knoten in ihrem Magen manifestierte.
»Er weiß, dass du nicht seine Schwester bist«, informierte Poppa Jason sie mit leiser Stimme. »Lass dich nicht täuschen, meine Kleine. Schwing deinen Hintern auf die Tanzfläche und hol dir diesen Jungen. Er wird nicht ewig auf dich warten. Einige Männer sind dickköpfig und brauchen mehr Hinweise als andere. Und Jase ist manchmal der dickköpfigste Kerl, den ich kenne.«
Sie verspürte den verrückten Drang zu lachen. »Der Mann ist der Jäger …«
»So ein Blödsinn«, knurrte er. »Es sind immer die Frauen, die auf die Jagd gehen, Mädchen. Allerdings jagen nur wenige Frauen so offen.« Er deutete auf die Frau, mit der Jase tanzte. »Und einige Frauen jagen mit deutlich mehr Grazie und Raffinesse.« Sein Blick richtete sich erneut auf sie. »Aber du solltest auch nicht zu raffiniert vorgehen.«
Raffiniert? Wenn sie es in diesem Moment wagen würde, ihm nahe zu kommen, dann würde sie sie beide blamieren, indem sie ihn anflehen würde, sie zu berühren. So viel zu ihrer Raffinesse. Falls er sich dann abwenden oder, noch schlimmer, sie mit mitleidigem Blick ansehen würde, wäre sie am Boden zerstört.
»Eine Zurückweisung würde mich umbringen«, murmelte sie traurig. »Tut mir leid, Poppa Jason, ich kann das nicht tun. Und ich kann heute Nacht auch nicht hierbleiben, während er diese Frau in seinem Zimmer nimmt. Ich fahre nach Hause.«
Sie war noch nicht einmal dazu gekommen, Jase sein Geburtstagsgeschenk zu geben. Aber sie hatte es versucht. Sie hatte in seinem Büro gestanden, bereit, es aus ihrer Tasche zu holen, als Miriam hereingeplatzt war. Das Geschenk befand sich noch immer in der Tasche – nur dass diese jetzt in ihrem Schlafzimmer anstatt in seinem stand.
»Ich muss los, Poppa Jason.« Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft auf die Stirn. »Ich hab dich lieb, aber ich kann heute Nacht nicht hierbleiben. Nicht heute Nacht.«
Sie würde durchdrehen, schließlich an Jases Tür klopfen und Miriam die Haare ausreißen. Diese Hexe hatte jetzt seit einem Jahr alles genau geplant, manipuliert, betrogen und gelogen. Und allem Anschein nach würde Miriam ihren Willen bekommen.
Poppa Jason sah es nicht, ebenso wenig wie Jase, und manchmal fragte sich Brenna, ob es eher an ihrer Eifersucht als an Miriams Fehlern lag, dass sie es erkannt hatte. Gut, sie hatte keine der Frauen, mit denen Jase ausging oder schlief, je gemocht. Sie hatte an jeder einzelnen Fehler gefunden und sich schlichtweg geweigert, sie mit mehr als kalter Höflichkeit zu behandeln.
Rasch ging Brenna zu den Türen des Ballsaals, öffnete sie einen Spaltbreit, schlüpfte rasch hindurch und eilte zur Treppe. Sie musste nur wenig einpacken und konnte in einer Stunde bereits auf dem Weg zum Flughafen sein, um zu ihrer kleinen Wohnung in New York zurückzukehren, wo sie aufs College ging.
Ihr Stiefvater hatte sich um Brenna gekümmert, nachdem ihre Mutter kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag ums Leben gekommen war. Er hatte sie nicht dazu gezwungen, zu dem Vater zurückzukehren, der sie nicht haben wollte, oder zu der Familie ihrer Mutter, die sich nur für das Geld interessierte, das sie für Brennas Unterbringung erhalten hätte.
Er ließ sie weiterhin auf der Ranch wohnen, kaufte ihr einen Wagen, Kleidung und bezahlte die
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