Lust de LYX - Verheißungsvolle Nacht (German Edition)
zerwühlt, und sie wusste, dass Jases Geruch noch an den Laken haften würde. Es war ihr Bett. Es war ihr Schlafzimmer.
So war es zumindest immer gewesen.
Ein leises Schluchzen ließ ihren Körper erbeben, als sie langsam an der Tür zu Boden sank und ihren Kopf in ihren Armen vergrub, um leise weiterzuschluchzen.
Jase durfte nicht merken, dass er sie verletzt hatte. Sie durfte ihn nicht sehen lassen, wie sehr sie ihn liebte. Das würde ihr Stolz nicht ertragen. Ihr Herz war bereits gebrochen, ihre Seele beschädigt, aber sie konnte sich von ihm nicht auch noch ihren Stolz nehmen lassen.
Er würde ihr doch nicht absichtlich wehtun, oder?
War die Andeutung, dass die Arrow S nicht ihr Zuhause war, die Rache für das Testaments seines Vaters? Oder hatte Poppa Jason irgendwie gewusst, dass Jase versuchen würde, ihr das einzige Heim wegzunehmen, das sie jemals gehabt hatte?
Wie hatte sie sich nur so sehr in ihn verlieben können? Wie hatte sie davon überzeugt sein können, dass ihm etwas an ihr liegen könnte, wo das doch ganz und gar nicht der Fall war?
Als sie da einsam auf dem Boden saß und von diesem Verlustgefühl, dem Gefühl, von allen verlassen worden zu sein, umgeben war, fragte sich Brenna, wie sie eigentlich von hier weggehen wollte. Wohin sollte sie gehen? Wie sollte sie aufhören, den einzigen Mann zu lieben, den sie in ihrem ganzen Leben geliebt hatte? Den Mann, der sich so sehr in ihre Seele eingebrannt hatte, dass sie ihn nie wieder vergessen konnte.
Jase stand schweigend und mit gesenktem Kopf in der Küche und starrte den gekachelten Boden an, als ihn die Stille des Hauses umgab und daran erinnerte, wie es sein würde, wenn Brenna wirklich fort war.
Er rief sich ins Gedächtnis, dass es wieder so einsam sein würde, wenn sie abreiste, um ihr Leben in New York fortzusetzen und den Collegeabschluss zu machen, für den sie so hart gearbeitet hatte. Tiermedizin. Als hätte sie beabsichtigt, mit einer Ausbildung, die sie hier einsetzen konnte, zur Ranch zurückzukehren.
Er ließ sich von ihrem Äußeren nicht täuschen, und das hatte sein Vater auch nicht getan. Aber Jason hatte gewollt, dass sie bekam, was sie sich wünschte. Er hatte die Gärten vor ihrem Fenster mit hellen, farbenfrohen Blumen bepflanzt und die lustigen Figuren aufgestellt, die ihr so gefielen, damit sie wieder nach Hause zurückkehrte.
Nach Hause. Nein, das war nicht ihr Zuhause, rief er sich streng ins Gedächtnis. Er konnte nicht zulassen, dass sie die Ranch für ihr Zuhause hielt. Eine Zukunft, in der Brenna vorbeikam, wann immer sie wollte, und die Arrow S für einen kurzen Urlaub nutzte, gefiel ihm ganz und gar nicht.
Nach der Nacht, die er mit ihr verbracht hatte, war ihm erst recht klar geworden, wie gefährlich sie für ihn war. Er hatte mit angesehen, wie sein Vater unter dem Tod der beiden Frauen, die sein Herz gestohlen hatten, gelitten hatte, und er hatte nie verstanden, wie Jason Samuels den Mut aufgebracht hatte, sich erneut zu verlieben, nachdem seine erste Frau Gina vor beinahe zwanzig Jahren an Krebs gestorben war.
»Na, du hast aber gute Laune. Schneidest du dir wieder ins eigene Fleisch, Jase?«
Miriam betrat die Küche, und er hob den Kopf und starrte sie mit leerem Blick an. Er hätte wissen müssen, dass sie irgendwo lauern würde, auch wenn er ihr vorgeschlagen hatte, einige Tage freizunehmen.
»Verpiss dich, Miriam«, knurrte er. »Ich sollte dich verdammt noch mal dafür feuern, dass dir nicht klar ist, was letzte Nacht passiert ist.«
Miriam war sein Ablenkungsmanöver. Er hatte sie vor zwei Jahren eingestellt, nachdem sie sich auf der Party eines gemeinsamen Freundes wiedergetroffen hatten. Sie hatte einen Job gebraucht, da sie von der Witwenrente, die ihr die Army zahlte, nicht leben konnte. Zufälligerweise suchte Jase gerade eine Assistentin, die bereit war, als Nebelwand zu dienen, als Begleitung zu Geschäftsessen und als hübscher Schmuck am Arm, ohne mehr in das hineinzuinterpretieren, was es war: ein Job. Nichts weiter.
Doch noch wichtiger war, dass es ihr Job erforderte, sich zwischen ihn und Brenna zu stellen. Da sollte sie nicht nur als Nebelwand, sondern als undurchdringliche Mauer dienen, durch die Brenna unmöglich hindurchsehen konnte.
In den letzten beiden Jahren hatte sie hervorragende Arbeit geleistet. Sie hatte die Jobbeschreibung sogar weit übertroffen, bis ihn sein Vater vor einem Jahr ausgetrickst und in Brennas Zimmer geschickt hatte. Sie hätte krank ausgesehen,
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