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Lust kennt kein Tabu

Lust kennt kein Tabu

Titel: Lust kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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heiterem Himmel eine Bombe platzen zu lassen, ohne Vorwarnung? Wir hatten einfach nur ein nettes Dinner. Zweifellos war das weder der richtige Ort noch der geeignete Zeitpunkt für so ein Geständnis.“
    „Wolltest du es mir verheimlichen?“, stieß Nicholas hervor. Anklagend, die Augen verengt, starrte er sie an.
    Genervt sprang sie auf. Sein scharfer Tonfall missfiel ihr, wenn sie auch verstand, dass er schockiert war. Obwohl sie nichts verbrochen hatte, wurde ihr plötzlich die Schuld zugewiesen.
    „Setz dich“, forderte er sie auf.
    „Nein, besser nicht.“ Abrupt kehrte sie ihm den Rücken zu. „Lass mich gehen!“
    Nach ein paar Schritten hörte sie ihren Namen.
    Wendells Stimme.
    Als hätte er das Recht, mit ihr zu sprechen! Ausgerechnet jetzt!
    „Zienna“, wiederholte er.
    Sie spähte über ihre Schulter und sah ihn vor dem Vorhang stehen, der die Privatsphäre der Nische schützte. Weil er Nicholas die Sicht versperrte, zeigte sie Wendell den ausgestreckten Mittelfinger. Dann stürmte sie davon.
    Kurz bevor sie den Ausgang erreichte, stolperte sie über irgendetwas. Anders als bei der Ankunft wurde sie nicht von Nicholas festgehalten, fiel auf ein Knie und hörte einige Gäste, die in der Nähe standen, nach Luft schnappen.
    „Ach, du meine Güte!“ Erschrocken lief die Empfangsdame zu ihr, reichte ihr eine Hand, und Zienna griff danach. Ohne die Frau anzusehen, die Augen voller Tränen, ließ sie sich auf die Beine helfen. Durch ihr Knie schoss ein heftiger Schmerz, und sie zuckte zusammen.
    „Zee…“
    Plötzlich tauchte Nicholas neben ihr auf und musterte sie besorgt. Ein paar Schritte hinter ihm stand Wendell, und ein sichtlich beunruhigter Youssef eilte herbei.
    Als Nicholas einen Arm um Ziennas Schultern legen wollte, stieß sie ihn weg und trat ins Freie hinaus.
    Kalte Nachtluft wehte ihr entgegen, und sie wünschte, sie könnte wie Dorothy im „Zauberer von Oz“ einfach die Fersen zusammendrücken und blitzschnell verschwinden.
    Hinter ihr erklang Nicholas’ Stimme. „Hör mal, Baby – ich war nur überrascht …“
    Wütend drehte sie sich zu ihm um. „Du führst dich so auf, als hätte ich dich betrogen! Großer Gott, erst gestern Abend hast du mir Wendell präsentiert! Natürlich wollte ich es dir sagen, aber vorher musste ichüberlegen, wie ich es dir am besten beibringen soll. Und außerdem war meine Beziehung zu deinem Freund völlig bedeutungslos“, fügte sie hinzu. Wie bitter die Worte auf ihrer Zunge schmeckten …
    „Komm wieder rein, iss dein Dessert.“
    „Nachdem ich vor all den Leuten gedemütigt wurde?“ Sie humpelte zum Gehsteig und winkte einem Taxi, das gerade die Straße entlangfuhr. Noch während es das Tempo drosselte, nahm sie ihr Handy aus der Clutch.
    Alexis wohnte nicht weit von hier. Jetzt musste Zienna dringend mit ihr reden.
    „Wohin fährst du?“, fragte Nicholas.
    „Das muss ich dir nicht verraten. Du weißt doch immer ganz genau, wie man was rausfindet.“ Inzwischen hatte das Taxi angehalten.
    „Komm zurück“, sagte Wendell. „Jetzt ist es nun mal passiert.“
    Bevor sie die Autotür öffnete, warf sie ihm einen durchdringenden Blick zu – das Einzige, was sie tun konnte. Und sie hoffte, er würde in ihren Augen lesen, wie abgrundtief sie ihn hasste.
    Dann stieg sie ins Taxi, sank auf den Rücksitz und fühlte sich elend.
    Wäre sie bloß in ihrem Wagen hierher gefahren … So sehr hatte sie sich um ihr Aussehen bemüht und sogar besonders verführerische Dessous für ihren Liebsten gekauft.
    Alles umsonst.
    „Achtundfünfzig West Adams Street“, nannte sie dem Fahrer Alexis’ Adresse.
    Als er den Wagen wendete, schaute sie aus dem Fenster und sah Nicholas frustriert die Arme hochwerfen.
    Wie sie erwartet hatte, klingelte wenige Sekunden später ihr iPhone. Im Display erschien Nicholas’ Foto, und sie drückte rasch auf das entsprechende Symbol, um den Anruf abzulehnen.
    In welcher Weise die Dinge sich entwickeln würden, wusste sie. Ganz egal, was Nicholas sagte – er würde es nicht verkraften, dass sein bester Freund mit ihr geschlafen hatte, mochte die Beziehung bedeutsam gewesen sein oder nicht.
    Dieses Problem würden Zienna und Nicholas nicht überwinden. Da gab es gewisse Regeln, an die sich Männer ebenso wie Frauen meistens hielten. Man ließ sich nicht mit jemandem ein, mit dem ein Freund oder eine Freundin zusammen gewesen war.
    Ihr Handy vibrierte, und Zienna las die SMS, die Nicholas ihr geschickt hatte.
    Komm zurück,

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