Lust kennt kein Tabu
Ich habe was im neuen Restaurant zu erledigen, bevor ich zum alten ‚Reflections’ fahre.“
„Noch eine Woche“, sagte sie lächelnd.
„Ja, ich weiß.“ Nicholas zog seine Hose an. „Nur noch eine Woche bis zur grandiosen Eröffnung.“
„Bist du nervös?“
„Wenn ich Nein sage, würde ich lügen. Aber vor allem freue ich mich darauf.“
„Und …“ Erst nach einer kurzen Pause sprach Zienna weiter. „Was genau wird Wendell für dich tun?“
Ob sie ihren Ex erwähnen sollte, wusste sie nicht genau. Doch das Problem war letzte Nacht gelöst worden. Zweifellos würde sie Wendell in der nächsten Zeit öfter sehen, und so müsste sie sich nach ihm erkundigen können.
Nicholas schob die Hände in die Ärmel seines Anzughemds. „Hauptsächlich gehört er zu meinen Investoren, und er wird das Restaurant managen.“
„Hat er in dieser Branche Erfahrungen gesammelt?“, fragte Zienna.
„Oh ja, er hat in Dallas ein kleines Lokal gekauft. Aber das lief nicht gut. Und da seine Footballkarriere vorbei ist, braucht er eine Beschäftigung für den Rest seines Lebens.“
„Also hat er den Traum vom Coaching aufgegeben?“
„Coaching?“, wiederholte Nicholas …
„Eh – nun, er hat mal gesagt, er möchte Trainer werden.“ Sie zuckte die Achseln. „Natürlich ist das schon lange her. In den letzten Jahren habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
„Das weiß ich.“ Inzwischen vollständig angezogen, ging Nicholas zum Bett, beugte sich hinab und küsste Ziennas Lippen. „Wenn du Wendell erwähnst, musst du dich nicht unbehaglich fühlen. Okay?“
Sie nickte. „Okay.“
„Bis später, Baby.“
„Treffen wir uns für die nächste Runde?“, fragte sie und zwinkerte ihm zu.
„Also willst du das Sexmonster näher kennenlernen?“
„Oh, mit dem größten Vergnügen.“
„Dann werden wir uns möglichst bald wiedersehen“, versprach er und küsste sie noch einmal.
Erschöpft, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, fuhr Zienna zur Arbeit. Die Nacht mit Nicholas war unglaublich gewesen. Versöhnungssex ist immer großartig, nicht wahr? Doch er hatte sie mit seiner wildenLeidenschaft wirklich überrascht.
Jeden einzelnen Moment hatte Zienna genossen. Sanfter, bedeutungsvoller Sex war wundervoll. Trotzdem spürte eine Frau manchmal ganz gern, dass sie von ihrem Liebhaber heiß begehrt wurde.
Nicht nur der animalische Faktor hatte Zienna verblüfft, auch Nicholas’ Durchhaltevermögen. Stundenlang hatte er sie beglückt, in mehreren verschiedenen Stellungen.
Auf dem Parkplatz vor dem Reha-Center angekommen, hatte sie noch etwas Zeit vor ihrem ersten Termin mit einem Patienten, und so rief sie Alexis an. Sie schilderte die Ereignisse im Café Tagine und berichtete, dass Wendell ohne Vorwarnung alles ausgeplaudert hatte.
„Oh Gott, ich sagte doch, du sollst Nicholas zuerst von deiner früheren Beziehung erzählen!“, schimpfte Alexis. „Hättest du meinen Rat befolgt, wäre das nicht passiert.“
„Natürlich nahm ich nicht an, Wendell würde die Bombe im Restaurant platzen lassen, direkt nach einem erfreulichen Dinner“, verteidigte sich Zienna. Dann dachte sie voller Genugtuung an die sensationelle Nacht. Der Streit hatte sich wahrlich gelohnt. „Aber seltsamerweise“, fügte sie hinzu, „war es so am besten.“
„Dass du stinksauer aus dem Lokal geflüchtet bist?“
„Oh ja. Weil Nicholas und ich zum ersten Mal richtig gestritten haben. Was zum großartigsten Sex unserer Beziehung führte.“
„Im Ernst?“, quietschte Alexis.
„Plötzlich war er wie verwandelt. Um halb drei Uhr morgens stand er vor meiner Tür. Und er wollte nicht gehen, bevor er es mit mir getrieben hatte.“ Zienna senkte ihre Stimme, als würde jemand im Fond des Wagens sitzen und zuhören. „Stell dir vor, ich war so angetörnt, dass ich schon im Wohnzimmer einiges mit mir machen ließ, bei offenen Jalousien …“
„Moment mal – was ?“
„Zuerst stritten wir ein bisschen. Und dann – nun, er begann mich zu verführen. Ich wies ihn auf die geöffneten Jalousien hin. Doch das hielt ihn nicht zurück. Keine Ahnung, ob jemand den ersten Teil der Aktion beobachtet hat.“
„Redest du von Nicholas ?“, fragte Alexis hörbar ungläubig.
„Klar, das klingt seltsam. Aber er kam mir wirklich wie ein anderer Mann vor. Er erklärte, noch länger könne er nicht warten. Offenbar war ihm der Weg ins Schlafzimmer zu weit. Und da – also, es geschah ziemlich viel, bevor wir’s ins Bett
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