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Lust kennt kein Tabu

Lust kennt kein Tabu

Titel: Lust kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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Schreibtisch.
    Das klingelnde Telefon weckte sie. Ruckartig schreckte sie hoch und warf einen Blick zu Uhr. Eine Minute nach eins. Sie nahm den Hörer ab. „Zienna Thomas.“
    „Ah, sehr gut, du bist schon wieder da“, meldete sich Jamie, eine der Sekretärinnen. „Ich habe dich gar nicht ins Büro zurückgehen sehen.“
    „Weil ich in der Mittagspause hiergeblieben bin. Was gibt’s?“
    „Sorry, du musst eine Behandlung einschieben, einen Notfall. Jetzt gleich. Ich habe dem Mann erklärt, er müsste einen Termin an einem anderen Tag mit mir vereinbaren. Aber er hat offenbar höllische Schmerzen. Und da du direkt nach dem Lunch keinen Patienten erwartest … Übrigens hat er ausdrücklich nach dir gefragt. Sein Krankenblatt findest du vor der Tür zum Behandlungsraum Eins. Tut mir ehrlich leid.“
    Eigentlich hatte Zienna vor ihrem Zwei-Uhr-Termin die Krankengeschichten ihrer Nachmittagspatienten studieren und ein bisschen Krafttraining für einen regionalen Marathon machen wollen.
    Aber sie würde niemals einen Notfall abweisen, das wusste auch ihr Personal. „Okay, Jamie, bin schon unterwegs.“
    Hastig kämmte sie sich, frischte ihren Lippenstift auf und eilte zum Behandlungsraum Eins. Aus dem Regal neben der Tür nahm sie das Krankenblatt und las den Namen des Patienten. Beinahe ließ sie das Papier fallen, als hätte sie sich die Finger verbrannt.
    Wendell Creighton.
    „Oh, mein Gott!“, flüsterte sie.
    Ihr Magen drehte sich um. Was hatte er vor? Warum war er hier?
    Da sie nicht schreiend weglaufen wollte, musste sie ihm wohl oder übel gegenübertreten.
    Vielleicht war er ins Reha-Center gekommen, weil er sich für gestern entschuldigen wollte? Das wäre tatsächlich angebracht.
    Als sich Schritte im Korridor näherten, holte sie tief Luft und öffnete die Tür des Therapieraums. Den Blick auf das Krankenblatt gerichtet, trat sie ein. Professionell vom Scheitel bis zur Sohle.
    „Wendell“, sagte sie tonlos und musterte ihn. „Welch eine Überraschung.“
    Offensichtlich in bester Verfassung, ohne die geringsten Schmerzen, saß er auf der Behandlungsliege. „Ich will mit dir reden.“
    „Das hättest du vielleicht vor dem gestrigen Abend tun sollen“, erwiderte Zienna und starrte ihn vielsagend an.
    „Ja, ich weiß, du hast völlig recht.“
    „Warum hast du es getan?“, seufzte sie. „Wie konntest du nur? Aus heiterem Himmel …“
    Wendell zuckte die Achseln. „Warum? Du hast mich kaum angeschaut. Da dachte ich, irgendwann würde Nicholas sich fragen, wieso. Ich spürte dieses wachsende Unbehagen. Und schließlich fand ich es besser, die Situation zu klären, bevor die Wahrheit später herauskommen würde.“
    „Das war also dein Beweggrund?“ Zienna merkte, wie skeptisch ihre Stimme klang. „Die Situation zu klären?“
    „Ja, natürlich.“
    Irgendetwas in seinem Blick, eine vertraute Wärme, ließ sie an seiner Aufrichtigkeit zweifeln.
    „Hättest du mich bloß vorgewarnt!“
    „Ich sagte doch, ich müsste mit dir reden. Leider hast du das abgelehnt.“
    „Dafür wolltest du mich bestrafen?“
    Seine Augen verengten sich. „Bestrafen? Soeben habe ich dir meine Motive erklärt. Nach deiner Flucht sprach ich mit Nicholas, um sicherzugehen, dass zwischen euch alles okay ist.“
    „Oh, wie nett von dir“, spottete Zienna und wandte sich ab. Viel zu schnell pochte ihr Herz. Es missfiel ihr, mit Wendell allein zu sein.
    „Gestern hast du echt gut ausgesehen“, murmelte er. „Sehr gut sogar.“
    Irritiert drehte sie sich zu ihm um. „Und warum erzählst du mir das?“
    „Ich sage nur die Wahrheit. Ist das ein Verbrechen?“
    „Ja! Zumindest sollte es eins ein.“ Um die nächsten Minuten zu überstehen, steigerte sie sich in hellen Zorn hinein. „Verdammt, Wendell! Glaubst du wirklich, ich will irgendwas mit dir zu tun haben? Obwohl ich dir nie was bedeutet habe? Erinnerst du dich?“
    „Was sollte ich denn sonst zu Nicholas sagen?“
    „Also hast du gelogen?“ Aus unerfindlichen Gründen beschleunigte sich ihr Puls erneut.
    „Selbstverständlich.“
    „Dafür hat es sehr überzeugend geklungen. Aber du warst schon immer ein guter Lügner.“ Kaum fähig, seinen Anblick zu ertragen, senkte sie den Kopf.
    „Autsch.“
    Nun sah sie ihn wieder an. „Willst du das etwa bestreiten? Tu nicht so, als hättest du mich nie belogen, als wir zusammen waren!“
    „Du weißt nicht alles“, entgegnete er, und seine Stimme klang … unglücklich? Ernsthaft? Zienna war sich nicht

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