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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und sie sprechen muss“, sagte der junge Mann. „Hier ist ein Brief für sie. Kannst du ihn ihr geben?“
    „Sie sind also Irenes Bruder.“ Angela war überrascht. „In Ordnung, ich gebe ihr den Brief. Aber warum kommen Sie denn nicht herein und besuchen Ihre Schwester und Ihre Mutter?“
    „Meine Mutter darf auf keinen Fall erfahren, dass ich hier bin“, erklärte der junge Mann. „Um Himmels willen, verrat mich nicht. Wenn sie mich sieht, bekomme ich schrecklichen Ärger.“
    „Den bekommen wir auch des Öfteren“, meinte Angela kurz und nahm den Brief an sich.
    Sie ging in den Garten und schloss die Tür hinter sich. Dann stopfte sie den weißen Umschlag in die Rocktasche. Sie wollte ihn Irene geben, sobald sie sie traf.
    Aber Irene war nirgends zu sehen. Im Waschraum begegnete Angela Elli und sie erzählte ihr von Eddy.
    „Nun sag bloß“, rief Elli aufgeregt. „Was wollte der Kerl denn?“
    „Er war ein schrecklicher Mensch“, sagte Angela und übertrieb wie gewöhnlich, wenn sie etwas erzählte. „Er sah aus wie der Metzgergeselle, der uns immer das Fleisch bringt - du weißt doch, dieser dünne Kerl mit der langen Mähne und den Pickeln im Gesicht. Ich hätte ihn am liebsten gefragt: Gibt es heute Kotelett oder wieder Gulasch?“
    Elli lachte und ein paar andere Mädchen, die dazugekommen waren, lachten auch. Angela hatte gern bewundernde Zuhörer, deshalb fuhr sie eifrig fort zu erzählen. Sie bemerkte gar nicht, dass Irene im Raum war.
    „Nun, er hat mich gefragt, ob ich nach Lindenhof gehöre - und ich habe geantwortet, dass ihn das nichts angeht. Und dann hat er mir gesagt, wer er sei. Ihr werdet es nie erraten.“
    Neugierig umlagerten die Mädchen Angela. „Wer war es denn?“, fragte Elli. „Wir erraten es doch nicht.“
    „Nun, es war der tolle, liebe Eddy, Irenes Bruder“, erwiderte Angela. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gewöhnlich er aussieht. Ich hätte ihn am liebsten gefragt, ob er Angst vorm Friseur hat!“
    Jemand drängte sich rücksichtslos zu Angela vor. Es war Irene. Ihre Wangen waren feuerrot. Wütend schaute sie Angela an.
    „Lügnerin!“, sagte sie. „Mein Bruder kann gar nicht in Lindenhof sein. Wie kannst du es wagen, so unverschämt zu schwindeln! Ich sage es sofort meiner Mutter - und dann wirst du was erleben - du eingebildete Gans!“
    Irene brach in Tränen aus und ging zur Tür. Die Mädchen starrten ihr entsetzt nach.
    „Meine Güte!“, rief Elli. „Die geht jetzt tatsächlich zur Hausmutter - und was dann folgt, könnt ihr euch ja denken. Du hast doch die ganze Sache nicht erfunden, Angela?“
    Angela rannte zur Tür und rief Irene nach: „Geh nur zu deiner Mutter und erzähl ihr alles! Aber denk daran, dass mich dein lieber Eddy fast auf den Knien angefleht hat, deiner Mutter nichts zu verraten. Du wirst eher ihm Ärger bereiten als mir!“ Irene drehte sich um, sie sah jetzt richtig ängstlich aus. Sie war plötzlich überzeugt, dass Angela die Wahrheit gesagt hatte. Eddy war also doch in der Nähe.
    „Was hat er zu dir gesagt?“, fragte sie Angela mit zitternder Stimme. „Möchte er mit mir sprechen?“
    „Ich habe keine Lust mehr, es dir zu sagen“, erwiderte Angela hochmütig. „Ich wollte dir einen Gefallen tun und dich benachrichtigen. Da du dich aber mir gegenüber so hässlich betragen hast, denke ich gar nicht daran.“
    Ausgerechnet in diesem Moment steckte Frau Ellis den Kopf durch die Tür. Sie sah verärgert aus. „Habt ihr denn nicht das Klingeln gehört?“, fragte sie. „Und was macht ihr überhaupt hier? Was gibt‘s denn so Wichtiges zu bereden?“
    „Entschuldigen Sie, Frau Ellis“, sagten alle und stürmten ins Klassenzimmer. Natürlich hatten sie das Klingeln gehört - aber wer konnte sich schon losreißen, wenn so ein aufregender Streit zwischen der engelhaften Angela und der unbeliebten Irene stattfand?
    Angela war bester Laune, als sie sich an ihren Platz setzte. Nun hatte sie Irene genau dort, wo sie sie haben wollte - unter ihrer Fuchtel. Wenn Irene noch einmal versuchte, sie zu verpetzen, dann konnte sie drohen, der Hausmutter alles zu verraten. Angela lächelte vor sich hin. Immer wenn sie sich etwas besonders Hinterhältiges ausdachte, sah sie besonders hübsch und unschuldig aus. Das war wirklich seltsam!
    Irene sah das Lächeln und presste die Lippen zusammen. In diesem Augenblick hasste sie Angela von ganzem Herzen. Wie konnte sie nur Eddy mit diesem abscheulichen Metzgerkerl vergleichen! Eddy

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