Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
sie manchmal Dinge, die wir nie tun würden. Aber sonst haben wir sie sehr gern, sie ist lustig und gutherzig.“
„Da kommt Irene wieder zurück“, sagte Ellis Mutter.
Irene strahlte, als sie an den Tisch trat. Eddy hatte sich sehr gefreut, sie zu sehen. Was für einen schönen Tag verdankte sie Elli und ihren Eltern!
Jenny und die Stinkbomben
Nach den Aufregungen des Besuchstags kam allen der Alltag langweilig vor. Die Unterrichtsstunden zogen sich endlos hin, zum Lernen war‘s viel zu heiß.
„Jenny! Bobby! Könnt ihr euch nicht etwas ausdenken, um uns ein bisschen aufzumuntern?“, fragte Hanni gähnend. „Wenn nicht bald etwas geschieht, werde ich vor Langeweile noch umkommen.“
Jenny grinste. „Mein Bruder hat mir eine tolle Sache geschickt“, sagte sie. „Aber ich weiß nicht, ob wir sie benutzen sollen.“
„Sei keine Spielverderberin“, meinte Doris. „Wir müssen einfach ein bisschen Unterhaltung haben - auch wenn wir schon in der fünften Klasse sind. Was ist es denn?“
„Es ist klein und stinkt“, erwiderte Jenny lachend. „Wartet einen Augenblick - ich zeig es euch.“
Jenny rannte in den Schlafsaal hinauf, stöberte in ihrer Schublade und kam sehr schnell mit einer kleinen Schachtel zurück.
Die anderen drängten sich um sie. Die Schachtel war mit kleinen runden Glaskugeln gefüllt, in denen sich eine klare Flüssigkeit befand.
„Was sind das für seltsame Dinger?“, fragte Hanni erstaunt. „Die hab ich noch nie gesehen.“
„Das sind Stinkbomben“, erklärte Jenny. „Wenn man eines dieser Kügelchen zerdrückt, läuft die Flüssigkeit heraus. Sie trocknet zwar sofort - aber sie hinterlässt den abscheulichsten Gestank, den ihr euch nur vorstellen könnt.“
„Was für einen Gestank denn?“, fragte Doris interessiert. „Wie verstopfte Abflussröhren oder so etwas Ähnliches?“
„Eher wie faule Eier“, erwiderte Jenny. „Mein Bruder - er ist ein furchtbarer Kerl, müsst ihr wissen - hat so ein Kügelchen im Wohnzimmer zerdrückt, als wir gerade ein feierliches Familientreffen hatten - in weniger als einer Minute waren alle aus dem Raum verschwunden.“
Bobby kicherte. „Wir sollten Mamsell damit beglücken“, meinte sie. „Ihre Stunden werden immer langweiliger. Wir tun nichts anderes mehr, als dieses öde Theaterstück zu übersetzen. Mamsell scheint einen Narren daran gefressen zu haben. Deine Stinkbomben kommen da wie gerufen. Willst du das Kügelchen zerdrücken, Jenny, oder soll ich es tun?“
„Du nimmst eins und ich nehm eins“, bestimmte Jenny. „Wenn meins nicht funktioniert - mein Bruder sagt, dass das manchmal passiert -, dann bist du dran. Kapiert?“
Die ganze Klasse war begeistert. Nur Irene wusste nichts von dem Plan. Die Mädchen hüteten sich, sie einzuweihen. Sie wollten nicht riskieren, dass Irene zu ihrer Mutter rannte und ihnen den Spaß verdarb. Natürlich fiel es Irene auf, dass die anderen Mädchen immer schwiegen, sobald sie in die Nähe kam. Sie war überzeugt, dass man über sie redete.
Wenn sie mich so schneiden, werde ich es meiner Mutter sagen! Dann können sie sich an den nächsten Nachmittagen mit aufgerissenen Säumen und Reißverschlüssen amüsieren, dachte sie grollend.
Am nächsten Morgen kamen Bobby und Jenny mit ihren Stinkbomben in die Klasse. Die Französischstunde war vor der großen Pause.
„Das passt gut“, sagte Jenny, „denn der Geruch hält lange an. Während der großen Pause können wir alle Fenster aufmachen. Dann wird Frau Ellis in der Mathematikstunde nichts mehr davon merken.“
Als Mamsell ins Klassenzimmer kam, standen die Mädchen auf und lächelten ihr zu. Mamsell lächelte zurück.
„Setzt euch! Heute wollen wir wieder unser Theaterstück lesen! Zuerst verteile ich die Rollen. Du, Jenny, spielst die alte Dienerin; du, Elli ...“
Die Mädchen öffneten ihre Bücher. Sie versuchten, das Grinsen zu unterdrücken. Ein Streich, der von Bobby oder Jenny ausgeheckt wurde, versprach großen Spaß, sehr großen Spaß sogar! Die Mädchen erinnerten sich an so manchen Streich, den die beiden schon auf dem Kerbholz hatten. Heute wurde die Französischstunde garantiert nicht langweilig!
„Jenny, fang bitte an!“, sagte Mamsell freundlich. Sie mochte die fünfte Klasse gern. Die Mädchen waren brav und fleißig. Außerdem gehörte ihre liebe Claudine zu ihnen. Sie hatte jetzt das Gesicht im Buch vergraben - was für ein gutes Kind sie doch war!
Jenny begann zu lesen. Während sie mit der
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