Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
nicht die ganze Klasse hinauswerfen. Denken Sie noch einmal über die Sache nach! Morgen früh sieht manches anders aus!“
    „Ich soll warten bis morgen früh?“, rief die Hausmutter entrüstet, als Frau Theobald sich wieder ins Bett legte.
    „Die Mädchen schlafen sicher schon“, beschwichtigte die Direktorin. „Warum sollen wir sie jetzt aufwecken?“
    Die Hausmutter loderte vor Zorn. Sie biss sich auf die dünnen Lippen. Die Direktorin begann sich zu ärgern.
    „Bitte gehen Sie jetzt“, sagte sie kühl. „Wir setzen diese Unterhaltung morgen früh fort.“
    Die Hausmutter trat einen Schritt vor und ihr Gesicht nahm einen boshaften Ausdruck an. „Nun“, sagte sie, „ich wollte es Ihnen nicht sagen, bevor ich selber die Schuldige gestellt hatte - aber in der fünften Klasse befindet sich jemand, der stiehlt! Ich habe Geld vermisst - ja, und auch Briefmarken - und eine ganze Reihe anderer Dinge. Ich möchte diese Sache bald geklärt haben. Sonst muss ich zur Polizei gehen - so leid es mir tut!“

Eins zu null für Claudine
     

    In diesem Augenblick spürte Frau Theobald, dass ihr diese Frau zutiefst zuwider war. Ganz offensichtlich machte es ihr Freude, so hässliche Dinge zu sagen.
    „Ich glaube, wir müssen trotzdem bis morgen früh warten“, erklärte die Direktorin. „Dann werde ich mich in aller Ruhe mit dieser Angelegenheit befassen. Gute Nacht!“
    Die Hausmutter verließ den Raum, ohne zu antworten.
    Am nächsten Morgen wachte die Klasse müde und niedergeschlagen auf. War die Hausmutter bei Frau Theobald gewesen?
    Zum Frühstück erschien die Hausmutter mit grimmigem Gesicht. Irene hatte verweinte Augen. Ihre Mutter hatte ihren Zorn an ihr ausgelassen, außerdem wollte sie wissen, was die fünfte Klasse in der Nacht unternommen hatte. Aber Irene hatte nichts verraten. Bobby hatte vorher ein ernstes Wort mit ihr gesprochen.
    „Schau, Irene“, hatte sie gesagt, „wir haben dich nicht zu unserem Picknick eingeladen, weil wir fürchteten, du würdest uns bei deiner Mutter verpetzen. Das hast du schließlich öfter getan. Doch wir wollen dir entgegenkommen. Wir sagen nicht, dass du nicht bei uns warst - aber dafür darfst du uns nie mehr anschwärzen. Verstehst du? Wenn du es trotzdem tust, dann ist unsere Vereinbarung gebrochen und wir verraten dich.“
    Irene hatte genickt. „Danke“, sagte sie. „Ich werde euch bestimmt nicht mehr anschwärzen. Ich weiß, ich habe gepetzt - aber manchmal ist es so schwierig, Mutters bohrenden Fragen auszuweichen.“
    Davon war Bobby überzeugt. Irene hatte schon ihre Probleme - aber damit, dass sie anderen Unannehmlichkeiten bereitete, ließen die sich auch nicht lösen.
    Doch an diesem Morgen hatte Irene sich geweigert, die beharrlichen Fragen ihrer Mutter zu beantworten. Auch als die Hausmutter böse wurde und ihr sogar Ohrfeigen gab, hatte sie geschwiegen.
    „Claudine“, sagte Ruth beim Frühstück, „wenn du bei Frau Theobald beichten willst, gehst du am besten bald zu ihr. Aber du brauchst es nicht zu tun, wenn du nicht möchtest! Wir halten alle zu dir und bitten die Direktorin, der ganzen Klasse eine Strafe aufzubrummen. Du sollst nicht für uns alle büßen müssen.“
    „Danke, Ruth“, erwiderte Claudine. „Aber ich gehe schon zu Frau Theobald.“
    „Nun, mach, was du willst“, sagte Ruth. „Und viel Glück!“
    Gleich nach dem Frühstück ging Claudine zur Direktorin. Ohne Umschweife begann sie zu reden. „Frau Theobald, ich möchte Ihnen nur sagen, dass ich es war, die gestern Nacht die Hausmutter in den Schrank schloss. Wahrscheinlich tut man so etwas nicht, aber ich kann die Hausmutter nicht leiden und ich wollte nicht, dass sie unser schönes Fest stört. Wir haben ein Mondscheinpicknick veranstaltet, es war herrlich!“
    Frau Theobald fiel es schwer, bei Claudines Worten nicht zu lächeln. Die kleine Französin machte wieder ein entwaffnendes Gesicht.
    „Warum kannst du die Hausmutter nicht leiden?“, fragte die Direktorin schließlich.
    „Wollen Sie, dass ich Ihnen die Wahrheit sage?“, fragte Claudine. „Also - durch Irene erfährt die Hausmutter alles, was in der fünften Klasse vorgeht. Und wenn irgendjemand was gegen Irene sagt, dann haben ganz plötzlich all unsere Sachen Risse, lose Knöpfe, Löcher, ausgefranste Säume und ausgerissene Reißverschlüsse. Und so müssen wir stundenlang nähen und flicken, während sich die anderen Klassen im Garten vergnügen.“
    „Ich verstehe“, sagte Frau Theobald. Sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher