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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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Glied pulsierte, als er mit einem lauten Stöhnen kam. Sie schluckte, würgte, kam unvermittelt wieder zu Atem, als Pierre ihren Kopf zurückzog und sie von seiner Männlichkeit befreite. Allmählich beruhigte er sich, sank zu ihr auf die Knie und barg ihren Kopf an seiner Brust. Sie hörte seinen stolpernden Herzschlag. Auch das war ungemein befriedigend.
    „Oh, mein Gott.“ Pierres Stimme klang noch immer kratzig. „Es tut mir leid … Das wollte ich nicht … Es war einfach …“
    „Schon gut“, krächzte sie. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass sie das hier genauso genossen hatte wie den Überfall damals in seinem Haus. Weiß Gott, was er sonst noch denken würde.
    Pierres schlechtes Gewissen nach dieser Aktion bescherte ihr in denbeiden Folgetagen nicht nur äußerst zufriedenstellende Zärtlichkeiten, sondern auch eine ungeahnte Kooperationsbereitschaft ihre Schatzsuche betreffend. Ohne Murren besuchte er sämtliche ältlichen Fräuleins aus Madame Junots Bekanntenkreis und schaffte es sogar, eine Einladung ins Schloss d’Hautpoul, der ehemaligen Residenz der Marie de Nègre d’Hautpoul, zu bekommen. Im Allgemeinen war es für Touristen Sperrbezirk. Doch Beatrix hatte erwähnt, wie sehr es sie interessierte und Pierre hatte die Einladung besorgt. Vermutlich auf dem Umweg über irgendwelche Notlügen. Und möglicherweise solche, bei denen sie wieder einmal nicht gut wegkam. Es war besser, wenn sie nicht nachfragte und sich einfach über die Einladung freute.
    Das Schloss war etwas Besonderes, wenn auch in einem etwas heruntergekommenen Zustand. Es war während der Kreuzzüge gegen die Katharer und dann noch einmal 1362 von den Katalanischen Routiers dem Erdboden gleichgemacht worden. Erst im 16. Jahrhundert hatte es die Familie d’Houtpoul wieder aufgebaut. Heute bestand es aus vier Hauptgebäuden, die um einen Burghof angelegt waren, dazu vier Ecktürme. Nach dem Tod der letzten Marquise war das Schloss mehrfach verkauft worden. Zuletzt 1946 an einen Kommissar der Handelsmarine. Dessen Sohn, Henri Boirou, der heutige Besitzer, lebte mehr oder weniger wie ein Einsiedler, beschäftigte sich mit Bildhauerei und der Geschichte seines Wohnsitzes. Er war dafür bekannt, dass er nur selten Besuch duldete. Pierre und Beatrix allerdings empfing er und sie fragte sich langsam doch, was Pierre ihm vorgeflunkert haben mochte.
    Hätte sie den Schlossherrn auf der Straße angetroffen, wäre sie ihm bestimmt aus dem Weg gegangen. Monsieur Boirou glich einem Clochard der übelsten Sorte. Sein viel zu langes Haar stand ihm ungekämmt vom Kopf ab, rasiert war er seit Tagen nicht. Seine Kleidung war alt und alles in allem roch er ziemlich ungewaschen. Die schmuddeligen Gläser, die er ihnen in der unaufgeräumten Küche hinstellte, trugen ebenfalls nicht dazu bei, ihn sympathischer zu machen. Schmutz und Spinnweben, wohin das Auge reichte. Pierre schien das alles keineswegs zu stören. Wie in Frankreich üblich, begann das Gespräch erst einmal mit Nichtigkeiten, in erster Linie mit Beschimpfungen über die Dorfbewohner, allen voran der Bürgermeister, der augenscheinlich der erklärte Feind von Monsieur Boirou war. Pierre hatte zu allem etwas beizutragen. Was umso erstaunlicher war, da er doch niemanden hier kannte. Aber es war ja bekannt, was für ein begnadeter Lügner er war. Und immerhin führten seine Schwindeleien zum gewünschten Ziel. Nach mehr alseiner Stunde hatte Pierre das Gespräch auf Marie de Nègre gebracht. Nun, er sei natürlich kein Experte, begann Monsieur Boirou seine Ausführungen. Aber natürlich habe er sich schon als junger Mann seine Gedanken zu dieser Dame und ihrem Geheimnis gemacht.
    „Und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die können mich alle mal. Lästiges Gesindel!“
    Vertraulich beugte er sich vor und Beatrix wich ein Stück zurück vor seinem weingeschwängerten Atem.
    „Schon Ewigkeiten, bevor ein d’Hautpoul einen Fuß hierher gesetzt hat, war hier eine Festung. Die Westgoten haben sie gebaut. Und sie haben unter der Burg ein ausgeklügeltes Tunnelsystem angelegt. Es existiert immer noch. Dass dieses Labyrinth von größter Bedeutung ist, darauf kam ich, weil Saunière in seiner Kirche einen westgotischen Pfeiler hat einbauen lassen. Westgotisch, sie verstehen? Es deutet auf genau dieses Tunnelsystem hin. Und es hat was mit Jesus zu tun, weil Saunière ein Kreuz daran angebracht hat.“
    „Wir haben das Kreuz und den Pfeiler in der Kirche gesehen“, warf Beatrix

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