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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Junge«, sagte er und klopfte dem Rotschimmel auf den Hals, »du hast ein gutes Auge.«
    Grace hielt an und beugte sich vor. Ihre grauen Augen leuchteten. »Du bist mein Held.«
    Diccan hob die Augenbrauen. »Gadzooks? Ich gebe zu, dass er ein hübscher Kerl ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob Heldenhaftigkeit ihm so unbedingt im Blut liegt.«
    »Lass dich von ihm nicht beleidigen, Gadzooks«, mahnte sie und bückte sich, um dem Tier über die Nüstern zu streicheln. »Du weißt ganz genau, dass ich nicht Gadzooks meine. Wie kann ich dir für diese Überraschung danken?«, fragte sie Diccan und streckte die Hand aus. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir das den Tag versüßt hat.«
    »Ich weiß, wie sehr es meinen Tag versüßt«, erwiderte er und war seltsam berührt. »Ich kann mir nichts Eleganteres vorstellen als eine außergewöhnliche Reiterin – außer eine außergewöhnliche Reiterin auf einem wundervollen Pferd. Deine Epona ist genau so, wie du sie beschrieben hast, meine Liebe. Ich bin voller Bewunderung.«
    Unter ihm wieherte Gadzooks leise und stupste den Kopf der Stute an. Epona tänzelte spielerisch davon, und Diccan verspürte den überraschenden Drang, ihnen zu folgen. Wie Gadzooks zu stolzieren, um die Aufmerksamkeit seiner Partnerin zu wecken. Plötzlich wollte er sie wieder so sehen wie in seinem Bett – die Haut zart errötet, die Augen dunkel und verträumt.
    Offenbarte Grace Hilliard sich auf diese Weise? Reichte es aus, um ihr in seinen Kreisen Respekt zu verschaffen? Und wie sollte er sie weiter hinhalten, wenn er wusste, dass hinter der unscheinbaren Fassade etwas so Wunderbares schlummerte?
    » Kommst du später nach Hause, meine Liebe?«, fragte er so beiläufig, als hätte er sie sich nicht gerade vor sich liegend und feucht vor Lust vorgestellt. »Hast du Zeit? Ich würde gern die Gangarten der beiden hier vergleichen.«
    »Das wäre schön. Ich glaube, Harper hat auch Lust dazu, dich auszufragen.«
    »O ja«, stimmte Harper mit einem Nicken zu, »das habe ich.«
    Diccan nickte. Plötzlich wollte er diese neue Grace kennenlernen. Diese überraschende Grace. Er wollte sie Schritt für Schritt erkunden, abschätzen, wollte zusehen, wie sie auf einem galoppierenden Pferd zum Leben erwachte. Er musste sich überlegen, wie er einen Ausritt mit ihr genießen konnte, ohne sich zu verraten.
    Er hatte sich gerade abgewandt, als ein alter Mann auf einem robusten Grauschimmel auf sie zugejagt kam.
    »Grace!«, rief der alte Mann und hob die Hand, als wollte er zum Angriff blasen.
    Grace starrte den Mann an. »Onkel Dawes?«
    Der alte Mann brachte sein Pferd knapp vor ihnen zum Stehen. Der Kies spritzte zur Seite. »Wo warst du, mein Mädchen?«, wollte er wissen. »Ich vergeude seit drei Tagen meine Zeit hier auf den Reitwegen, um dich zu suchen.«
    Groß und so kräftig wie sein Pferd, trug er das feine schwarze Tuch eines Landedelmannes. Sein Gesicht war gerötet, er hatte fröhliche Augen und enorme weiße Koteletten. Offensichtlich war er Kavallerist.
    Grace beugte sich vor, um dem alten Mann einen Kuss auf die Wange zu geben. »Oh, ich hätte nicht gedacht, dass du in der Stadt bist. Ich habe dir und Tante Dawes nach Marchlands geschrieben. Ich bin so froh, dass du gekommen bist!«
    »Wo sollte ich wohl sonst sein, nachdem ich erfahren habe, dass du von diesem Taugenichts wie ein Fuchs gejagt und zur Strecke gebracht worden bist?« Ohne ein Zögern oder eine Entschuldigung hob der Mann sein Monokel und wies auf Diccan. »Himmel, mein Mädchen, was für ein Jammerlappen!«
    Unwillkürlich musste Diccan lachen. Grace lachte ebenfalls. »Ich glaube, du unterschätzt ihn maßlos, mein Lieber«, sagte sie zu dem alten Mann. »Wusstest du, dass er vier Duelle gewonnen hat, ein Dutzend Pferderennen und einen Boxkampf gegen Mr. Jackson höchstpersönlich?«
    Diccan war überrascht – nicht so sehr über Grace’ korrekte Aufzählung, sondern über den Stolz, der in ihrer Stimme mitschwang. »Du lässt mich erröten, meine Liebe«, wiegelte er ab.
    »Unsinn«, widersprach sie mit einem glucksenden Lachen. »Du hättest nichts davon getan, wenn du nicht gewollt hättest, dass man darüber spricht.«
    Ihr Onkel brach in Gelächter aus. »Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit damit, mit ihr die Klingen kreuzen zu wollen, mein Junge. Sie ist tödlich.«
    »Das habe ich schon mitbekommen, Sir.«
    Grace strahlte. »Onkel Dawes, darf ich dir meinen Ehemann Mr. Diccan Hilliard vorstellen? Diccan, das ist

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