Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
Vom Netzwerk:
halber Engel benötigte eigentlich keinen Schlaf.
    Leander ließ sich davon nicht beirren und fuhr ungerührt fort: „Und jetzt rate mal – es handelt sich um Azraels Bibel. Sie enthält offenbar mehr als nur magische Rituale, sondern auch eine uralte Legende, die mir selbst fast entfallen war.“
    Bei seinem letzten Satz griff der Atlanter in seine Sakko-Innentasche und zog einige zusammengerollte Papiere heraus. Die verschnörkelten Schriftzeichen darauf konnte Jason nicht entziffern. Für den Halbengel dagegen waren diese uralten, vergessenen Sprachen kein Problem.
    „Ich habe dir doch bereits von den Vampiren aus Atlantis erzählt. Offenbar waren es, genau gesagt, neun Lamia, welche dem Blutfluch abschworen, beziehungsweise, sich von menschlichem Blut abwandten. Sie schlossen sich zusammen und lebten in einer Art Sekte. Dabei hielten sie sich von ihresgleichen fern, bis sie selbst in der Welt der Vampire zum Mythos wurden. Zunächst hieß es, sie würden sich nur von Tierblut ernähren. Aber in diesen alten Schriften“ – er tippte mit dem Finger auf die Kopien – „heißt es, sie hätten nur ein einziges Mahl aus dem Blut der Erleuchteten zu sich genommen und sich dann für immer zur Ruhe begeben, um nie wieder Schrecken auf dieser Erde zu verbreiten.“
    Jason konnte ein kurzes Lachen nicht unterdrücken. „Sie gründeten also ihr eigenes Kloster?“
    Leander nickte.
    „So ungefähr. Und hier“ – er deutete auf einen Absatz, der für den jungen Vampir genauso unverständlich aussah wie die übrigen – „hier steht, dass sie nur von der Hand einer Göttin erweckt werden können.“
    „Phhh“, machte Jason nur abschätzend. Für ihn gehörte das in die Kategorie Mythen und Märchen.
    Leander blickte ihn zurechtweisend an.
    „Du solltest diese Dinge nicht einfach so abtun“, mahnte er, „so lange existierst du noch nicht als Vampir.“
    „Und warum könnten wir bei denen nicht die gleichen Maßnahmen ergreifen, wie bei den Grenzgängern?“, wollte Jason wissen. Das hätte er besser nicht erwähnen sollen.
    Leander nahm einen tiefen Atemzug.
    „Ich bin nicht dein Handlanger!“, brauste er dann auf. „Die Grenzgänger waren unsere Freunde und völlig ahnungslos. Sie haben uns beiden vertraut! Denkst du, ich hätte so etwas gerne getan? Außerdem kann und will ich nicht immer für dich die Kastanien aus dem Feuer holen! Du wirst die Suppe auslöffeln, die du uns eingebrockt hast!“
    Jason schluckte. Bevor er sich auf ein Streitgespräch mit dem Halbengel einließ, lenkte er rasch ein. Ihm lag zuviel an seinem Freund.
    „Hm, na schön, und was nun?“, brummte er stattdessen.
    „Ganz einfach. Mit der Macht dieser uralten Vampire von Atlantis können die Neulinge nicht mithalten. Sie werden unweigerlich vernichtet.“
    „Woher willst du wissen, dass diese Atlantisvampire uns überhaupt helfen würden? Und selbst wenn sie das tun, ob sie sich dann an ihr Gelübde halten und nicht selber herrschen wollen? Abgesehen davon, wo kriegen wir die Göttin her, um ihren Dornröschenschlaf zu unterbrechen?“
    Jason konnte seinen Spott bei der letzten Frage nicht unterdrücken.
    Leander verzog missbilligend das Gesicht.
    „Für die erwähnte ‚Göttin’ haben Lady Alderley und ich schon gesorgt“, sagte er ärgerlich in Gedanken an seinen, wenn auch ungewollten, Fehltritt mit der verführerischen Fürstin. „Und für den Rest gibt es keine Garantie.“
    Jason hielt inne. Die kleine Ayleen Knight, die Lydia Alderley als seine Gefährtin auf dem Thron der Vampire sehen wollte, sollte die Vampire von Atlantis aus einem jahrtausende andauernden Schlaf erwecken? Das Kind war gerade mal zehn Jahre auf der Welt, auch wenn sie wesentlich schneller wuchs und reifte, da sie alle Vor- und Nachteile der Spezies Engel, Vampir und Mensch in sich trug. Ayleen selbst war ein Risikofaktor, den man nicht einschätzen konnte! Zumindest noch nicht.
    Leander konnte in Jasons Gesicht sehen, was in ihm vorging. Niemand konnte voraussehen, für welche Seite sich Ayleen einmal entscheiden würde. Nicht einmal er als ihr Vater.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir immer nur ein Übel mit einem noch größeren bekämpfen“, murmelte er dann. Wo hatte er das schon einmal gesagt? Ach ja, damals zu Rita, seiner ersten menschlichen Gefährtin, als er ihr in einem  Streit vorschlug, ‚Feuer mit Feuer’ zu bekämpfen.
    Leander erwiderte nichts darauf.
    Dann fuhr Jason fort: „Okay. Nehmen wir mal an, dass deine

Weitere Kostenlose Bücher