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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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ausstattete!
     
    Jetzt wandte sich der junge Fürst der Neuzeitvampire um und sah dabei direkt in die Augen des Halbengels, die an einen sternklaren Nachthimmel erinnerten.
    Leander musste ihm im Stillen leider Recht geben. Auch wenn die Studentin Anna Welsch aus Deutschland für kurze Zeit den alten, philosophischen Jason zum Vorschein gebracht hatte, so war da immer noch der andere Jason, eine umbarmherzige Kreatur, die selbst vor ihm, seinem langjährigen Freund, Geheimnisse zu haben schien. Ja, Jason Dawn hatte sich verändert. Manchmal erschien er dem Halbengel wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
    „Ein Kampf mit jedem einzelnen von ihnen würde dich zu sehr schwächen, selbst wenn es dir gelänge, sie mit der letzten Einhornwaffe zu vernichten“, bemerkte Leander jetzt. „Wobei ich nicht einmal sicher bin, ob das funktionieren würde, denn indirekt sind sie mit deiner Macht infiziert worden.“
    „Das Risiko würde ich eingehen.“
    „Und dann? Wer soll dann die Hybriden führen? Die einfachen Menschen ahnen vielleicht dank der neuen Vampire bald schneller etwas von eurer Existenz als uns lieb sein dürfte. Gott sei Dank wissen die Regierungen es noch nicht! Die Hybriden holen sich nur, soviel sie brauchen, und löschen die Erinnerungen ihrer Opfer. Woher sollen wir wissen, dass es die neuen Meister auf Dauer genauso halten? Angenommen, es gibt immer mehr Opfer und von den neuen Meistern erschaffene Vampire, dann wird sich bald niemand mehr nachts auf die Straße trauen. Dann geschieht das gleiche wie damals auf Atlantis: Ganze soziale Netze und Wirtschaftszweige brechen zusammen. Die Regierungen werden handeln müssen und wie das aussehen kann, hast du bereits am eigenen Leib erfahren!“
     
    Jason gab ihm insgeheim Recht. Sollte er Leander nochmals um Unterstützung bitten? Der Atlanter hatte sich bereits die Hände schmutzig gemacht, indem er die letzten Grenzgängervampire vernichtet hatte. Jetzt war eine weitaus größere Gefahr daraus entstanden und all das durch Jasons eigene Unbedachtheit. Er hatte den Titel eines Fürsten gar nicht verdient, befand er. Er hatte viel zu wenig an die Zukunft und die Konsequenzen gedacht. Da war dieses uralte Zigeunerblut in ihm, das immer wieder aufbegehrte und im krassen Gegensatz zu seiner sonst so ruhigen und kühlen britischen Natur stand. Wie konnte Leander überhaupt so gelassen da sitzen? Sonst war er doch immer seine mahnende Stimme und sein Gewissen?
     
    Der Halbengel erkannte durchaus, in welcher Zwickmühle Jason Dawn sich befand. Fast amüsiert betrachtete er den grazilen, schönen Vampir, dessen Anmut nicht nur menschliche Wesen in den Bann schlug. Das war das Netz, in dem sich schon so viele verfangen hatten. Leanders nachtblaue Augen mit den goldenen Pünktchen darin folgten jeder seiner Bewegungen, mit denen Jason nun unruhig im Zimmer auf und ab lief.
    Was verheimlichst du mir, mein Freund?, fragte er sich dabei in Gedanken. 
    Dabei hatte der Atlanter selbst ein Geheimnis, welches er in seinem Haus in der Toskana hütete, für den Fall, dass Jason einmal die Seiten wechseln und sich dem Bösen verschreiben würde. Aber der stolze Atlanter mit den dunkelblonden langen Haaren hatte noch ein weiteres As im Ärmel, wenn auch nur ein kleines. Er schmunzelte und Jason hob erstaunt die Augenbrauen, als er das sah.
    „Darf ich fragen, woran du gerade denkst?“, fragte er mit einem sarkastischen Unterton. „Oder amüsierst du dich etwa über meine aussichtslose Lage?“
    Leander schüttelte den Kopf.
    „Nicht doch. Fest steht allerdings, dass du jede Hilfe brauchen kannst, um diese Neugeschaffenen zur Räson zu bringen, obwohl ich bezweifle, dass sie das akzeptieren. Ich rechne eher mit einer Auseinandersetzung. Die kannst du nur mit Hilfe der großen Alten gewinnen.“
    Jason blickte seinen Freund noch ratloser an.
    „Ich denke, die sind vernichtet?“
    Für einen Augenblick zögerte Leander, dann begann er von dem Versteck seiner Tochter in Tibet zu berichten.
    „Der Abt dieses Klosters hat mir vor kurzem von einem alten Buch berichtet, dass meine Kleine nicht mehr aus der Hand gibt. Es offenbart die letzten Geheimnisse der Vampire. Er hat mir die wichtigsten Seiten daraus kopiert und zugeschickt. Offenbar handelt es sich um eine Art Code und ich gebe zu, es hat mich einige schlaflose Nächte gekostet, um überhaupt herauszufinden, was damit kodiert wurde.“
    Wieder musste Jason bei dem Begriff ‚schlaflos’ grinsen. Selbst ein

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