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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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sprachen sich die Vertreter der Kirche strikt dagegen aus.
    Aus ihren Reihen waren einige der meist gefürchteten Vampirjäger gekommen, doch das stand jetzt auf einem anderen Blatt. Leander spürte insgeheim, dass der Krieg zwischen diesen beiden Rassen im Grunde niemals enden würde, was seine Rolle als Vermittler nicht einfacher machte. Trotzdem freute er sich über diesen kleinen Zwischenerfolg.
    Auch unter den Hybridenvampiren machte sich langsam Erleichterung breit. Sie konnten sich nun wieder frei bewegen, und ihr wöchentlicher Vorrat an Nahrung wurde für sie an den Paketstationen hinterlegt. Sie, als die harmloseste Unterart, blieben unerkannt und waren, wie Jahre zuvor, wieder in die Bevölkerung integriert – und sogar Steuerzahler!
     
    Inzwischen hatte sich das Fürstenpaar in den Cheviot Hills an der englisch-schottischen Grenze häuslich eingerichtet, und Leander Knight war auf sein Weingut in der Toskana zurückgekehrt.
     
    Er hatte den Neuzeitfürsten Xavier Dantes mit wenigen Worten telefonisch über die neue Sachlage in Kenntnis gesetzt, doch dieser hatte sich strikt geweigert, den Vertrag ebenfalls zu unterzeichnen. Er beanspruchte nach wie vor Europa als sein Territorium.
     
     
* * *
     

I. Der Vampirprinz
     
     
    Da die meisten der Hybriden- und Grenzgängervampire mittlerweile den alten Fürsten ihren Gehorsam bezeugten, blieb Xavier Dantes nur noch ein relativ kleiner Hofstaat in Paris treu. Gehorsame Hybridenvampire meist jugendlichen Alters, die nicht lange fragten und selbst keine weiteren Vampire erschaffen konnten.
    Um seine Machtstellung auszubauen und seine Gefolgsleute bei Laune zu halten, brauchte Xavier nicht lange zu überlegen. Großstädte wie Paris waren ein perfektes Spielfeld oder, besser gesagt Jagdrevier, und da seine Leute nicht von den menschlichen Regierung „gefüttert“ wurden – dafür hatte sein Feind Leander Knight damals gesorgt – nun ja, Xavier Dantes war sehr erfinderisch, was Tötungsmethoden anbelangte, und wie der frühere Sonnenkönig sorgte er für allerlei Kurzweil seiner Untergebenen.
     
    Leander Knight, der Halbengel aus Atlantis, war der frühere Mentor des von Xavier vernichteten Neuzeitfürsten Jason Dawn gewesen und fungierte jetzt als Mittler zwischen Menschen und Vampiren, ein wenig beliebter Berater bei den Regierungen der Menschen, die es immer noch nicht wagten, ihren Bürgern die Existenz der Vampirrassen bekannt zu geben - teilweise aus Angst vor einer Massenpanik und vor Aufständen, aber auch aus Furcht vor dem Verlust ihrer Machtstellung. Leander spürte die Angst und Unsicherheit der Menschen. Nach dem verlorenen Krieg, der unbemerkt von der Öffentlichkeit im Untergrund stattgefunden hatte und bei dem die alten Vampirfürsten und Tausende anderer Vampire vernichtet worden waren, waren die Menschen erneut in die Opferrolle gedrängt worden.
     
    Leander verstand beide Seiten, aber er ergriff nicht Partei, zumindest nicht solange, bis das Gleichgewicht aus den Fugen geraten war, und das war durch Xavier geschehen.
     
    Die vertragstreuen Hybriden waren für die Versorgung mit künstlichem Blut alle neu registriert worden – dies wurde schon seit Jahrzehnten so gehandhabt, wobei Jason damals eine Ausnahme bildete.
    Leander hatte sich jeden Einzelnen von ihnen angesehen, und ihre Gesinnung war ihm nicht verborgen geblieben, besaß er doch die gleichen empathischen Gaben wie die Kinder der Nacht. Vor dem wissenden Blick des Halbengels aus den mitternachtsblauen Augen, die mit ihren goldenen Punkten darin einen Sternenhimmel zu spiegeln schienen, senkten Menschen und Vampire die Augen. Das schulterlange, dunkelblonde Haar mit einer hellen Strähne auf der rechten Seite trug Leander meist offen. Es schmiegte sich wie ein weicher Vorhang um ein ausdrucksvolles, bartloses, aber durchaus männliches Gesicht. Auch der Halbengel war ein altersloses, unsterbliches Wesen wie die Untoten. Er wurde zur gleichen Zeit wie sie geboren und, nachdem er Jasons Blut getrunken hatte, in der Hoffnung, sich damit von seinem eigenen Schicksal zu erlösen, besaß er sogar ihre Reißzähne. Seither besaß er die Gabe, einem Vampir seine Seele zurückzugeben, wenn ein Mensch sich aus wahrer Liebe für dieses Wesen opfern und dessen Stelle einnehmen würde. Von dieser Tatsache aber hatten nur Jason Dawn und seine damalige Gefährtin Miriam gewusst. Sie hatten das Geheimnis mit in ihr Grab genommen.
     
    Alle Hybriden, die sich auf Xaviers Seite geschlagen

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