Lux Aeterna (German Edition)
sind gegen die neue Waffe der Menschen, gilt es zunächst einmal, die alten Vereinbarungen wieder zu erneuern und die Versorgung unserer Rasse aufrechtzuerhalten.“
Alle nickten.
„Lady Alderley und ich werden uns an einem geheimen Ort mit den Vertretern der Menschenregierungen treffen und es wird so sein, wie es früher war!“, verkündete der Fürst und die Versammlung applaudierte ihm.
Leander war nachdenklich geworden. „Wenn dies so einfach wäre, mein Freund!“ , dachte er nur.
„Es ist besser, wenn ich und einer von den Grenzgängern diese Aufgabe übernehmen, es ist besser, sie lernen Euch gar nicht erst kennen. Die Menschen werden auf unsere Vorschläge eingehen, da bin ich sicher“, sagte er dann laut.
„Aber dieser Xavier wird es nicht tun. Er bleibt eine Gefahr, denn er ist unberechenbar.“
„Dann werden wir ihn töten“, schlug Marcus Carolus vor. Wie zu seinen Lebzeiten hätte er am liebsten sein Kurzschwert gezogen, doch das trug man ja heutzutage nicht mehr. Er bedauerte diese neue Sitte. Stattdessen musste er sich mit neumodischem Kram wie Handys und Computern auseinander setzen.
Leander schüttelte den Kopf. „Seine Macht ist Eurer ebenbürtig und zurzeit seid Ihr und Ihr, Mylady“ - er wandte sich zu der schwarzhaarigen Schönheit – „zu wichtig für die Verhandlungen mit den Menschen. Um Xavier kümmern wir uns dann später!“
Das geheime Treffen fand in Windsor Castle statt. Anwesend waren der britische Premierminister, die amerikanische Präsidentin, der Vertreter der europäischen Staaten, der Präsident von Russland und eine dreiköpfige chinesische Delegation. Vor den Regierungsvertretern standen Leander Knight und der Grenzgängervampir Richard Tabatha. Sie wurden mit Misstrauen und einer gewissen Feindseligkeit betrachtet.
Der Halbengel ergriff das Wort. „Meine Damen und Herren. Ich darf Ihnen versichern, dass ich nicht dem Volk angehöre, für dessen Interessen ich heute spreche. Gleichfalls darf ich Ihnen versichern, dass dieses Treffen nötig war, denn ich möchte Ihnen etwas demonstrieren.“ Mit diesen Worten griff Leander in die Jacketttasche und holte einen der Leuchtstäbe hervor, die man auf jedem Rockkonzert sah. Er schüttelte ihn, bis er grün aufleuchtete.
Inzwischen hatte Tabatha seinen linken Unterarm entblößt. Leander brach den Stab darüber entzwei und die grüne Flüssigkeit ergoss sich über den Arm des Grenzgängervampirs. Es geschah – nichts. Einem Menschen hätte die Chemikalie zumindest die Haut verätzt.
Leander wandte sich wieder den Anwesenden zu. „Wie Sie sehen, ist Ihre neue Waffe nutzlos geworden. Ich möchte Ihnen daher nahe legen, die alte Vereinbarung zwischen Ihnen und den Herrschern dieser Rasse wieder zu erneuern.“ Sein Vorschlag war eine Warnung trotz aller Freundlichkeit. Die Menschen berieten sich kurz untereinander.
„Und Sie garantieren uns, dass nichts von ihrer Existenz an die Öffentlichkeit dringt?“, fragte die Präsidentin von Amerika.
Leander schüttelte den Kopf. „Dazu reicht mein Einfluss nicht aus. Ich könnte nur garantieren, dass die alten Fürsten sich daran halten.“ Er blickte in die Runde, die seinen Blick erstaunt erwiderte. „Oh ja, es gibt noch welche“, bestätigte er dann, was wiederum Unruhe auslöste, und fuhr fort, „in Europa allerdings lebt einer der Neuzeitvampire, den Regeln nicht scheren. Selbst wenn er von den anderen verstoßen wird, ist er schwer zu besiegen. Dieses Problem werden wir noch lösen müssen, denn diese Art von Fürst wird sich nicht mit künstlichem Blut zufrieden geben. Für alle anderen bitte ich um Aufnahme der Versorgung mit künstlichem Blut wie gehabt.“
Leander berichtete auch, dass die menschliche Rasse ihre Rettung schon einmal den Vampiren zu verdanken hatte – durch die Zerschlagung der Geheimgesellschaft Trilobit . Die anschließende Diskussion dauerte über eine Stunde. Leander und Tabatha warteten vor dem Sitzungssaal darauf, wieder hineingerufen zu werden. Die Kinder der Ewigkeit hatten Zeit.
Als sich die zweiflügelige Portaltür wieder öffnete und der eintretende Atlanter in die Augen der Menschen sah, wusste er gleich, dass die Vampire diese Runde gewonnen hatten. Damit war ihre Rasse zunächst wieder halbwegs in Sicherheit. Von der Enklave in Kanada hatte er vorsichtshalber nichts erzählt.
Zwei Tage später war der Vertrag zwischen den Regierungen und den beiden Vampirfürsten unterzeichnet. Wie immer
Weitere Kostenlose Bücher