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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Rita nicht behaupten, dass es ein schöner Abend gewesen war, aber sie berichtete Kommissar Welsch direkt am nächsten Montag von ihrer Erkenntnis.
    „Das Problem ist nur“, meinte dieser, „wenn das stimmt, dann ist man bereits in Gefahr, denn einen Geruch nimmt man erst in unmittelbarer Nähe war.“
    „Ich denke, genau deshalb hat Jason uns auf diese Art gewarnt.“
    „Heißt das, wir sollten dem Knaben trauen?“ Harald Welsch war nach wie vor voller Misstrauen, was diese Geschöpfe anging. Sie passten einfach nicht in sein Weltbild.
    Rita zuckte die Achseln. „Wenn er noch weitere seiner Art überzeugen könnte…“, begann sie.
    „Dann gibt es in unserem Land bald sehr viel weniger Schwerverbrecher“, fuhr der Kommissar fort. „Irgendwie komme ich mir vor, wie bei einer Verschwörung. Ganz zu schweigen von der notwendigen ‚kreativen Berichtführung’.“ Den Kommissar schauderte bei dem Gedanken, die Taten dieser Wesen decken zu müssen.
    „Der Vorteil ist, dass sie Unschuldige in Ruhe lassen werden, wenn es Jason gelingt, sie zu überreden. Das Ganze hat allerdings auch einen Nachteil“, gab seine Assistentin zu bedenken. „Wir sind in gewisser Weise von diesem Jason abhängig. Er ist der Mittler zwischen beiden Welten.“
    „Nur, wenn wir ihm trauen können“, sagte Kommissar Welsch zu sich selbst.
    Trotzdem hatte Rita es gehört. „Wir haben keine andere Wahl.“

 (5) Atem der Ewigkeit
     
     
    Laetitia Carmosa, eine junge Italienerin, die abends in einem der vornehmen Speiserestaurants arbeitete, klopfte an diesem Sonntagmorgen an die Tür von Rita Hold, die gerade am Frühstückstisch ihre Zeitung las. Diese war über die morgendliche Störung nicht sehr erfreut, aber als sie ihre Besucherin erkannte, blieb sie zunächst sprachlos. Rita Hold wusste seit ihrer letzten Begegnung, was Laetitia in Wirklichkeit war.
    „Jason braucht ihre Hilfe“, sagte die junge Dame mit einem bittenden Unterton in der Stimme. Trotzdem zögerte Rita instinktiv, die Besucherin hereinzubitten, sie kannte die Regeln im Umgang mit diesen Wesen. Doch Laetitia beruhigte sie.
    ‚So was kann einem den ganzen Tag verderben’ , dachte Rita und ließ den ungebetenen Gast herein. Dann setzte sie ihr unterbrochenes Frühstück fort. Was ihr dabei zu Ohren kam, klang wie aus einem billigen Horrorfilm.
    „Jasons Erschaffer ist aufgetaucht und könnte ihn zwingen, wieder unseren alten Gesetzen zu folgen“, erzählte die hübsche, dunkelhaarige Frau mit der großen Sonnenbrille, die sie auch nach ihrem Eintritt nicht abgenommen hatte.
    Rita blieb der Bissen im Halse stecken. „Und was kann ich dabei tun?“, fragte sie schließlich.
    „Es wäre möglich, dass der alte Meister einen Beweis von Jason verlangt, dass er kein Abtrünniger geworden ist.“
    „Er muss also töten“, stellte die Kommissaranwärterin folgerichtig fest.
    Laetitia nickte.
    „Und ich soll dieses Verbrechen decken.“ Rita überlegte, dass Kommissar Welsch als ihr Chef einen solchen Vertrauensbruch niemals dulden würde. Aber ihr Herz klopfte schneller. Einerseits empfand sie eine gewisse Zuneigung für Jason Dawn, andererseits konnte sie unmöglich den Tod eines Unschuldigen hinnehmen.
    „Gibt es keine Möglichkeit, diesen sogenannten ‚Meister’ zu beseitigen?“, wollte Rita wissen.
    „Nur durch einen anderen Vampir, der die gleiche Macht besitzt oder älter ist.“
    „Das gefällt mir gar nicht“, murmelte Rita vor sich hin.
    „Wir modernen Vampire haben nicht die Kraft, uns den ‚Alten’ in den Weg zu stellen“, fuhr Laetitia fort.
    „Jason sagte doch mal, die alten Vampire könnten sich nicht schnell genug anpassen“, warf Rita ein.
    „Richtig, aber die klassischen Methoden halten sie nur für eine gewisse Zeit auf. Es sei denn, Sie finden sein Versteck und pfählen oder köpfen ihn. Auch Sonnenlicht wäre tödlich.“
    „Also doch die Van-Helsing-Methode.“ Rita war zufrieden, doch Laetitia bremste ihren Optimismus. „Nicht ganz, ein Holzpflock genügt da nicht, Sie brauchen eine geweihte Waffe.“
    Rita verschluckte sich am nächsten Bissen und hustete. „Na klar, die gibt es ja auch in jedem Supermarkt“, keuchte sie nach Luft schnappend.
    Die Italienerin klopfte ihr auf den Rücken.
    „Sie können sogar eine eigene herstellen. Nutzen Sie die alten Symbole!“, forderte sie die Polizeibeamtin auf. Dann ging sie zur Tür, drehte sich aber noch einmal um.
    „Und sagen Sie Jason nicht, dass ich hier war“, bat sie

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