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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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haben es verdient zu sterben“, stellte er ausdrücklich fest.
    Polignac, der einen nachtblauen Anzug aus Seide trug, hielt in seinem Rundgang inne und überlegte. „Davon habe ich gehört“, antwortete er gefährlich leise. „Es wäre schön, wenn du mich davon überzeugen könntest.“
    Jason schwieg.
    „Das nächste Mal, wenn du tötest, möchte ich dabei sein. Bring dein nächstes Opfer hierher“, forderte sein Erschaffer und fuhr fort: „Wenn wir durch einen zweiten Biss unser Bündnis erneuern, wirst du – sobald du hundert Jahre alt bist – auch selbst Vampire erschaffen können. Ich möchte sicher gehen, dass du als mein Sohn dessen würdig bist.“
    Jason verzog keine Miene. ‚Wenn ich das tue’ , dachte er nur, ‚verliere ich die einzige Chance, meine unsterbliche Seele eines Tages zurückzuerlangen.’ Dann wäre seine ewige Verdammnis besiegelt.
     
    * * *
     
    Es war nicht leicht, Jason Dawn zu finden, wenn er nicht gefunden werden wollte. Im Gegenteil, er hatte die unangenehme Angewohnheit, immer dann aufzutauchen, wenn man es am wenigsten erwartete. So auch dieses Mal.
    Rita Hold nahm seine Anwesenheit bei einem ihrer abendlichen Spaziergänge am Hafen erst wahr, als er bereits neben ihr ging. Doch im Gegensatz zu seiner sonst so frech-charmanten Art wirkte er diesmal ernst und zurückhaltend. Sie gingen gemeinsam ein Stück, und Jason berichtete der Mitarbeiterin von Kommissar Welsch von Polignacs Herausforderung. Jetzt würde sie den Kommissar doch einweihen müssen.
    „Sie dürfen unsere Abmachung auf keinen Fall brechen, Jason“, bat Rita ihren Begleiter im trendigen schwarzen Gehrock eindringlich.
    Der junge Mann blickte sie an. „Ich habe keine andere Wahl, Rita.“
    „Ich werde mir etwas einfallen lassen, versprochen! Bitte warten sie noch ein paar Tage und kommen Sie am Freitagabend zu mir.“
    Jason lächelte wieder in seiner gewohnt, frechen Art. „Soll das heißen, wir haben ein Date?“, fragte er. „Ich werde da sein!“
    Rita seufzte. Er blieb ihr nach wie vor ein Rätsel. Aber jetzt galt es, einen Plan zu schmieden.
     
    „Auf keinen Fall!“ Harald Welsch, Hauptkommissar bei der Kripo Hamburg, donnerte mit der Faust auf den Tisch, dass die Kaffeetasse überschwappte. „Ich werde es nicht zulassen, dass Sie sich dermaßen in Gefahr begeben.“ Damit hatte er Ritas Vorschlag abgelehnt, dem Vampirmeister eine Falle zu stellen und selbst das Opfer für Jason zu spielen. „Wagen Sie es nicht, diesem, diesem … dieser Kreatur einen solchen Plan zu unterbreiten.“
    Rita schwieg. Sie verstand die Besorgnis ihres Chefs. Aber sie konnte leider auch sehr dickköpfig sein, und in diesem Falle wollte sie zunächst einmal Jasons Meinung hören. Morgen war Freitag. „Ich werde mir über das Wochenende etwas anderes überlegen“, sagte Rita nachgiebig zu Welsch, der mühsam seinen Bluthochdruck zu beherrschen versuchte. „Bitte beruhigen Sie sich wieder.“
     
    Jason bedachte Rita mit einem seiner undefinierbaren, tiefgründigen Blicke aus den großen, dunkelbraunen Augen. „Bist du dir im Klaren darüber, was das heißt?“, fragte er sie mit leiser Stimme.
    Rita hatte tief in ihrem Herzen doch Angst vor ihrer eigenen Courage, trotzdem nickte sie entschlossen. „Bedingungsloses Vertrauen“, sagte sie schlicht.
    Jason ahnte, dass er diese attraktive Frau wohl unterschätzt hatte. Oder sollte ihre Zuneigung zu ihm doch größer sein, als er bislang gedacht hatte?
    Dann betrachtete er das Amulett, das sie ihm zeigte. Es war aus reinem Silber und zeigte die Figur einer Frau, deren Körper zusammen mit den über den Kopf geführten Armen den Griff bildeten. Von den Hüften abwärts liefen die Beine zu einer Klinge spitz zusammen.
    „Woher hast du das?“
    „Von einer Freundin“, antwortete sie.
    „Hm, es sieht aus wie ein Stilett, allerdings … wenn du das als Waffe einsetzt, müsstest du direkt ins Herz treffen.“
    „Ich muss wissen, wo er sich tagsüber versteckt“, erklärte Rita ihren Plan.
    Jason überlegte kurz.
    „Ich nehme an, im Keller der Villa steht sein Sarg. Dort gibt es bestimmt auch fensterlose Räume.“
    „Denkst du, ich sollte noch Weihwasser besorgen?“, fragte Rita ihn jetzt. Ganz unbemerkt war auch sie in das vertraute ‚du’ gefallen.
    Jason grinste. „Damit könntest du Polignac höchstens erschrecken oder ein paar Brandwunden beibringen.“ Er überlegte kurz. „Kennst du persönlich einen Priester?“, wollte er wissen.
    Rita blickte ihn

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