Luxussuite fuer zwei
Salon,
Aysha lehnte den sehr starken Espresso ab und trank Kaffee mit Milch. Die Männer tranken ihn schwarz und süß mit einem Schuss Grappa und setzten sich zusammen, um Meinungen über alles Mögliche auszutauschen, von bocce bis zum Zustand der Regierung.
Aysha wusste nur zu gut, dass vertraute Gesellschaft, gutes Essen und hervorragender Wein Italiener gesprächig machten.
Sie hörte ihnen gern zu, wenn sie in die Sprache ihrer Heimat verfielen. Italienisch war ausdrucksvoll, und die Männer betonten ihre Argumente mit lebhaften Handbewegungen.
"Giuseppe ist in seinem Element."
Aysha drehte sich zu Nina um und erkannte sofort, dass die andere Frau nicht vorhatte, freundlich zu sein. "Warum sollte er es nicht sein?"
"Die Hochzeit ist ein großer Coup." Nina lächelte kühl.
"Gratuliere, Darling. Ich hätte wissen müssen, dass du es schaffst."
"Danke für das Kompliment, Nina." Kein anderer Gast befand sich in unmittelbarer Nähe und konnte irgendetwas von dem leisen Gespräch mitbekommen. Was ein Jammer war, denn dadurch hatte Nina Gelegenheit, einen weiteren Giftpfeil auf sie abzuschießen.
"Wie ist es denn, die Zweitbeste zu sein? Und zu wissen, dass der einzige Grund für die Heirat dein Erbe ist?"
"Da Carlo den anderen Teil des Familienunternehmens erben wird, solltest du vielleicht ihm die Frage stellen."
Gut gekontert. Das gefiel Nina nicht.
"Du musst mit Biancas Geist konkurrieren", sagte Nina sanft.
"In der Nacht sind alle Katzen grau, Darling."
Du liebe Güte! Jetzt wurde es schmutzig. "Wirklich?" Aysha tat das Gesicht weh, weil sie schon so lange starr lächelte.
"Vielleicht solltest du es mal bei Licht probieren."
Ein Treffer, der kaum der Rede wert war. Und sie würde sich nicht lange über den Sieg freuen können, denn Nina ließ höchstwahrscheinlich niemand lange die Oberhand behalten.
"Aysha ..." Luisa tauchte neben ihr auf. "Deine Mutter hat mir gerade von den Blumen für die Kirche erzählt. Orchideen sehen immer schön aus, und die Farben werden wundervoll zusammenpassen."
Sie war ein Ehrengast, und ihre Hochzeit stand im Mittelpunkt des Interesses. Es war einfach, lebhaft und freundlich Fragen zu beantworten und über einzelne Punkte zu sprechen. Nur das Brautkleid und die Torte waren tabu.
Leider fiel Aysha dabei ein, wie viel es noch immer zu tun gab. Am wichtigsten war die Zusammenarbeit mit dem Hochzeitsveranstalter, den Teresa ausgesucht hatte und der alles koordinieren sollte.
Die Antwortkarten der Einladungsschreiben waren alle eingetroffen, und die Verteilung der Sitzplätze in der Kirche konnte bald beginnen.
Teresa meinte, jedes Blumen streuende Mädchen und jeder Page könnte Mumps, Masern oder Windpocken bekommen. Die Kinder könnten am Hochzeitstag wie gelähmt vor Angst sein und auf halbem Weg zum Altar plötzlich wie angewurzelt stehen bleiben.
Bei Drei-und Vierjährigen war alles möglich.
"Mein Mädchen hat bei der Probe perfekt Rosenblütenblätter gestreut, aber am Hochzeitstag hat es nach drei Schritten den ganzen Inhalt des Korbs auf den Teppich gekippt und ist weinend zu seiner Mutter gelaufen", erzählte eine Frau.
Aysha erinnerte sich an den Zwischenfall und an eine andere Hochzeit, bei der sich der Page im entscheidenden Moment geweigert hatte, das Ringkissen herzugeben, das er so stolz und vorsichtig zum Altar getragen hatte. Es war zu einem erbitterten Ringen gekommen, das mit Tränen und einem Wutanfall geendet hatte.
Es war lustig gewesen, und Aysha würde es wirklich nicht schlimm finden, wenn eins der Kinder einen Fehler machen oder seinen Einsatz verpassen würde. Eine Hochzeit war keine Theateraufführung, bei der die Darsteller perfekt ihre Rolle spielen mussten.
Aber sie wusste, dass ihre Mutter anderer Ansicht war.
Aysha sah Carlo an und spürte die vertraute Anziehungskraft.
Gepflegtes dunkles Haar, markante Gesichtszüge und breite Schultern. Fasziniert beobachtete
Aysha jede seiner
Bewegungen und ließ den Blick über seinen Körper gleiten. Der maßgeschneiderte Smoking betonte seine herrliche Figur. Sie wusste, wie sich Carlo nackt anfühlte. Ihr war das Spiel seiner Muskeln vertraut, und sie kannte den Duft seiner Haut.
Sie wünschte, sie könnte zu ihm gehen, sich an ihn schmiegen und die Vorfreude auf das genießen, was passieren würde, wenn sie allein waren.
Er hatte sie gern, das wusste sie. Manchmal brachte er sie völlig aus der Fassung, indem er erriet, was sie gerade dachte.
Aber dieses besondere
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