Luxussuite fuer zwei
an den Mund. "Lianna war wohl in Höchstform?"
"Es war wundervoll, sich zu entspannen und zu lachen."
Ayshas Lächeln vertiefte sich. "Lianna freut sich darauf, den Bräutigam zu küssen."
Carlo sah auf die Uhr. "Vielleicht sollten wir losfahren.
Wahrscheinlich wird es schwierig, einen Parkplatz zu finden."
Es war ein Galaabend, und die Spitzen der Gesellschaft zählten zu den Gästen. Die Frauen trugen ein Vermögen an Schmuck. Französische Designerkleider wetteiferten mit italienischen.
Aysha mischte sich unter die anderen Gäste, nahm sich ein Horsd'oeuvre und trank Orangensaft mit einem Schuss Champagner.
"Tut mir Leid, dass ich zu spät komme. Das Parken war chaotisch."
Aysha erkannte die Stimme und drehte sich um. "Hallo, Nina."
Die Brünette musterte Aysha von oben bis unten. "Aysha, wie ... hübsch du aussiehst! Obwohl Schwarz für deinen hellen Typ ein bisschen krass ist." Nina sah Carlo an, und ihr Lächeln allein hätte das ganze Kino hell erleuchten können. "Caro, ich brauche wirklich einen Drink. Könntest du mir einen holen?"
Sehr gut! Aysha applaudierte in Gedanken. Sobald Carlo außer Hörweite war, würde die andere Frau ... Jetzt war es gleich so weit ...
"Ich bezweifle, dass du ihn lange befriedigen kannst."
Aysha erwiderte Ninas durchdringenden Blick ruhig, und es gelang ihr sogar, zu lächeln. "Ich werde mein Bestes geben."
"Es hat wahrscheinlich gewisse Vorteile, den Trauring zu haben."
"Weil ich dazu komme, mit Carlo zu schlafen?"
Ninas Augen funkelten. "Ich möchte lieber seine Geliebte als seine Ehefrau sein, Darling. Du hast die Arbeit, und ich habe das Vergnügen."
Aysha war in Versuchung, der anderen Frau den Orangensaft ins Gesicht zu schütten.
"Ist Champagner richtig?" fragte Carlo und reichte Nina ein Flötenglas.
Aysha war erleichtert, als die Gäste aufgefordert wurden, ihre Plätze einzunehmen. Sie ging mit Carlo in den Saal und war sich nur allzu bewusst, dass Nina dicht hinter ihnen blieb.
Dass die Brünette den Platz neben ihnen hatte, überraschte Aysha dann nicht mehr. Es war kaum ein Zufall.
Sehr geschickt sorgte Nina dafür, dass sich Carlo in die Mitte setzte.
Aysha presste kurz die Lippen aufeinander.
Sobald das Licht ausging, legte er die Hand auf ihre und streichelte mit dem Daumen beruhigend die Innenseite ihres Handgelenks.
Also hatte er ihre Anspannung gespürt. Gut. Er würde an diesem Abend noch viel mehr spüren!
In ziemlich schneller Folge wurde eine Vorschau auf alle Beiträge des Festivals gezeigt, dann begann der Hauptfilm. Es war ein "film noir", der in Paris spielte und völlig pessimistisch war. Er hatte in Europa mehrere Preise bekommen, aber Aysha fand ihn deprimierend und mochte ihn überhaupt nicht.
Als nach dem Abspann das Licht anging, sah Aysha, wie Nina die Hand von Carlos Arm nahm.
Die Augen der anderen Frau funkelten vor Zufriedenheit, und Aysha wollte schreien. Während sie nach draußen ging, war sie sich bewusst, dass Nina das Gedränge im Gang ausnutzte und sich an Carlo drückte.
Im Foyer wurden Kaffee, Käse und Cracker und kleine Kuchen angeboten. Aysha blieb nichts anderes übrig, als starr lächelnd dazustehen.
"Gehen wir doch in einen Nachtklub", schlug Nina vor. "Es ist ja noch nicht spät."
Kommt nicht infrage! dachte Aysha. Sie wollte nicht zusehen, wie Nina mit Carlo tanzte!
"Lass dich durch uns nicht aufhalten", sagte Carlo und legte Aysha den Arm um die Taille. Eindeutig angespannt. Er wollte Aysha besänftigend auf den Mund küssen, ihr dann tief in die schönen rauchgrauen Augen blicken und ihr schweigend versichern, dass sie überhaupt keinen Grund hatte, sich Sorgen zu machen.
Ein kaum merkliches Lächeln umspielte seinen Mund. Nina sah es und deutete es falsch.
"Die Musik ist unglaublich." Sie hakte Carlo unter und versuchte, ihn zu überreden. "Es wird dir dort gefallen."
"Nein, wird es nicht", sagte er sanft und machte sich von ihr los.
Nina gab sich geschlagen. "Wenn du nicht darfst ..." Sie zuckte die Schultern.
Er zog nur die Augenbrauen hoch.
"Ein anderes Mal, vielleicht." Sie warf ihm einen verführerischen Blick zu.
Aysha atmete tief durch. Unverschämtheit! Sie hob ihre Tasse und trank den starken Kaffee. Wahrscheinlich würde er sie die halbe Nacht wach halten, aber in diesem Moment war es ihr völlig gleichgültig.
"Carlo, come stai?"
Ein Geschäftsfreund, den Aysha enthusiastisch begrüßte. Der Mann war ziemlich verblüfft, als sie sich nach seiner Frau, seinen Kindern und
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