Luxussuite fuer zwei
säumten. Mindestens dreißig Gäste.
Fünfzig, schätzte sie neu, während ihr Gastgeber sie beide durchs Haus nach draußen auf die überdachte Terrasse führte.
Dauerlächeln und Small Talk standen auf dem Programm.
Ein Glas Champagner in der Hand, versicherte Aysha der Gastgeberin, die Hochzeitsvorbereitungen seien fast abgeschlossen, der Hochzeitsveranstalter Claude sei wirklich ein Juwel und ja, sie freue sich sehr auf den Tag.
In der folgenden Stunde musste sie dasselbe viele Male wiederholen. Sie hielt noch immer an ihrem ersten Glas Champagner fest, nahm sich eine warme Vorspeise von einer der Servierplatten und sofort danach noch eine.
"Du hast nicht zu Abend gegessen."
Aysha lächelte Carlo zuckersüß an. "Wie hast du das nur erraten?"
"Du hättest es mir sagen sollen."
"Warum?"
"Wir hätten unterwegs irgendwo anhalten und etwas essen können." Er streichelte ihr die Wange.
Aysha blickte ihn verwirrt an. "Bitte, nicht."
"Störe ich bei einem kleinen Streit?" Nina musterte Aysha prüfend, dann legte sie Carlo die Hand auf den Arm. "Ärger im Paradies, caro?"
"Wie kommst du darauf?" fragte er freundlich, aber sein Blick war eisig, während er Ninas Hand von seinem Arm entfernte.
Die Brünette schmollte. "Körpersprache, Darling."
"Wirklich?" Carlo lächelte kalt. "Ich würde sagen, dir fehlt es an Erfahrung mit meinem Körper."
Meine Güte! dachte Aysha bewundernd. Wenn sie emotional unbeteiligt sein könnte, würde sie das interessante Wortgefecht genießen.
"Du weißt, wie gut ich dich kenne."
"Dem Vernehmen nach. Nicht aus eigener Erfahrung", erwiderte Carlo gefährlich sanft. Nur ein Narr würde nicht begreifen, wie dumm es war, ihn übervorteilen zu wollen.
"Darling, also wirklich! Hast du ein so kurzes Gedächtnis?"
"Wir haben häufig dieselben gesellschaftlichen Veranstaltungen besucht und am selben Tisch gesessen. Das ist alles."
"Wenn du es sagst ..." Nina schüttelte lachend den Kopf. "Die Frage ist ... wird Aysha dir glauben? Ciao, Darlings. Ein glückliches Leben!"
Aysha blickte der Brünetten nach, die mit wiegenden Hüften über die Terrasse schlenderte. "Ich glaube, ich mache einen Rundgang durch den Garten. Dort ist die Luft besser!"
"Ich komme mit." Carlo umfasste Ayshas Handgelenk.
"Ich möchte lieber allein gehen."
"Und Ninas Befriedigung noch größer werden lassen?"
Lampen beleuchteten die Gartenwege, und gedämpftes Lachen und Musik waren von der Terrasse zu hören. Leises Stimmengewirr drang vom Swimmingpool herüber, um den sich mehrere Gäste versammelt hatten.
"Ninas Befriedigung ist das Letzte, an das ich denken will."
Carlo verstärkte den Druck seiner Finger. "Ich habe niemals Grund gehabt, dich anzulügen, cara."
"Es gibt für alles ein erstes Mal."
Er schwieg einen Moment lang. "Ich lasse einfach nicht zu, dass Nina mit ihren Machenschaften unsere Beziehung zerstört", sagte er sanft.
Zu sanft. Das hätte Aysha bereits warnen sollen, aber sie war längst darüber hinaus, irgendwelche Nuancen zu analysieren.
"Beziehung? Machen wir uns beiden doch nichts vor! Unsere geplante Ehe ist nunmal nichts anderes als eine für beide Seite vorteilhafte geschäftliche Partnerschaft. Durch die Heirat soll in erster Linie der Fortbestand eines höchst erfolgreichen Unternehmens in der nächsten Generation gesichert werden." Ihr Lächeln war viel zu strahlend, und ihre Stimme klang so brüchig, dass Aysha sie kaum wieder erkannte.
Carlo hob sie unvermittelt hoch und legte sie sich über die Schulter.
"Was soll das?"
"Ich bringe dich nach Hause."
"Lass mich hinunter!"
Carlo reagierte nicht, und Aysha trommelte völlig frustriert mit den Fäusten auf ihn ein. Vergeblich. Er ließ sie erst hinunter, als sie beim Auto ankamen.
"Du Mistkerl!"
Er schloss die Beifahrertür auf und sagte in gebieterischem Ton: "Steig ein."
Ayshas Augen funkelten vor Wut. "Untersteh dich, mir Befehle zu geben!"
Er fluchte heiser, zog sie an sich und bestrafte sie, indem er sie hart auf den Mund küsste.
Zuerst wehrte sie sich, doch dann hielt Carlo ihren Kopf fest und begann, mit ihrer Zunge zu spielen. Aysha hasste ihren verräterischen Körper, der sofort reagierte. Aufstöhnend legte sie Carlo die Arme um den Nacken, und es kümmerte sie nicht, dass sie gerade eben noch wütend auf den Mann gewesen war.
Sie schmiegte sich sehnsuchtsvoll an ihn, spürte seine Erregung und wurde selbst von unbändigem Verlangen durchflutet. Es war, als würde sie in seinen Armen ertrinken.
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