Luxussuite fuer zwei
Kaffeemaschine. Schwarz, stark, zwei Stück Zucker.
Besser konnte man den Tag nicht beginnen. "Soll ich dir auch schon einschenken?"
"Ja, bitte." Carlo stellte beide Teller auf die Küchentheke.
"Jetzt komm und iss."
Aysha setzte sich auf einen der vier Barhocker und blickte auf ihren Teller. "Du hast mir zu viel gegeben."
"Iss", befahl Carlo.
"Du bist so schlimm wie Teresa."
Er legte ihr die Hand unters Kinn und zwang Aysha, ihn anzusehen. "Nein, bin ich nicht."
Sein Kuss war unglaublich sanft und sinnlich, und sie bedauerte es wirklich, dass sich Carlo schnell wieder zurückzog.
"Lass uns essen. Ich muss gleich los. Vergiss nicht, dass wir heute Abend zu der Party bei den Zachariahs gehen. Ich rufe dich später an und sage dir, wann ich dich abhole."
Es waren nur noch vier Tage bis zur Hochzeit, und der Druck wurde stärker. Teresa fielen plötzlich lauter Dinge ein, die noch organisiert werden mussten, und am Ende des Tages hatte Aysha das Gefühl, sich das Wochenende an der Gold Coast nur eingebildet zu haben.
Es war ihr ein dringendes Bedürfnis, selbstsicher zu sein, und sie suchte ein langes, enges schwarzes Kleid aus Seide und Spitze heraus. Der tiefe Ausschnitt und die schmalen Träger brachten vorteilhaft ihre gebräunte Haut zur Geltung, und als Schmuck wählte Aysha eine Kette und ein Armband aus Weißgold.
Schwarz war eine klassische Farbe, und das Kleid war dem Anlass entsprechend elegant. Sie sah okay aus. Und für die dunklen Schatten unter den Augen hatte sie eine gute Entschuldigung. Wahrscheinlich erwarteten sogar alle, dass eine zukünftige Braut mit vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen vor der Hochzeit ein bisschen erschöpft aussah.
Carlo hatte auf dem Anrufbeantworter die Nachricht hinterlassen, er werde sie um halb acht abholen. Die Party fand in Palm Beach statt, und die Fahrt dorthin dauerte fast eine Stunde.
Sie wollte nicht zu dieser Party. Ihr war der Gedanke verhasst, sich mit Freunden und Bekannten unterhalten und ihnen Theater vorspielen zu müssen.
Die Alarmanlage summte, als Carlo per Fernbedienung aus dem Auto die Tore öffnete. Aysha zuckte zusammen, nahm ihre Handtasche und ging nach unten. Sie wartete draußen und stieg ein, sobald er vor dem Haus anhielt.
Er warf ihr einen forschenden Blick zu, und sie fragte sich, ob er erkennen konnte, wie viel Anstrengung es sie kostete, sich kühl und gelassen zu geben. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie kam sich vor wie eine Marionette, deren Bewegungen von einem Puppenspieler gesteuert wurden. Es gelang ihr, Carlos Blick distanziert zu erwidern. Eine großartige darstellerische Leistung, da sie sofort auf seine Nähe reagierte.
Der Duft seines Eau de Cologne reizte ihre Sinne, und es war, als würde ihr ganzer Körper pulsieren vor Verlangen.
Carlo fehlte ihr. Es wurde mit jeder Stunde schlimmer.
Besonders litt sie in den langen, einsamen Nächten, wenn sie sich nach seinen Berührungen sehnte.
"Wie geht's?"
Eine Frage, die zur Begrüßung gang und gäbe war, dennoch tat sie Aysha weh. "Gut." Sie hatte nicht die Absicht, ihm irgendetwas anderes zu sagen.
Er fuhr los, bog auf die Straße ab und beschleunigte.
Aysha blickte starr nach vorn und sah nicht, wie er die Lippen zusammenpresste.
Ob Nina eingeladen war? Du lieber Himmel, hoffentlich nicht! Möglich war es. Sogar wahrscheinlich. Mit jedem Tag rückte die Hochzeit näher, was bedeutete, dass Nina immer verzweifelter wurde. Sie musste jetzt die kleinste Gelegenheit nutzen, wenn sie Zwietracht sähen und sich ihre Position als Carlos Geliebte sichern wollte.
Aysha war der Gedanke unerträglich, auf der Party die glückliche Verlobte spielen zu müssen und dabei gespannt von Nina beobachtet zu werden. Schlimmer noch, mit einer Frau höflich die Klingen kreuzen zu müssen, die ihr aus Rachsucht schaden wollte.
Der Hafen mit seinen vielen Buchten war der landschaftlich schönste in ganz Australien, und Aysha konzentrierte sich auf die zahlreichen vor Anker liegenden kleinen Boote und die Villen auf den Klippen.
Sie brauchten fünfzig Minuten bis Palm Beach, und da Carlo und sie die meiste Zeit schwiegen, kamen sie Aysha endlos vor.
"Absagen ging wohl nicht?"
Carlo warf ihr einen Blick zu. "Wenn Nina eingeladen ist, wird sie keine Gelegenheit haben, sich danebenzubenehmen."
"Glaubst du wirklich, du kannst sie daran hindern?" fragte Aysha zynisch.
"Beobachte mich."
"Oh, das habe ich vor." Sie sah sich die Autos an, die bereits die Auffahrt
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