Luxussuite fuer zwei
Band fertig hat." Teresa stellte Tassen und Untertassen auf ein Tablett, während Gianna Mandelkekse auf einen Teller legte.
"Die Männer werden sie nicht anrühren, aber wenn ich kein Gebäck zum Kaffee serviere, beschwert sich Luigi. Jedes Mal, wenn ich einen Teller mit irgendetwas hinstelle, sagt er jedoch, sie würden zum Kaffee nichts Süßes brauchen. Wer kann die Männer verstehen?" Gianna warf einen Blick auf das Tablett.
"Wir haben alles. Gehen wir zu ihnen."
Die drei Männer saßen vor dem Fernsehgerät und sahen sich die Übertragung eines Fußballspiels an. Luigi schimpfte laut über den Torwart. Giuseppe schien auch fuchsteufelswild zu sein.
Gianna stellte das Tablett auf einen Couchtisch. "Schalt den Apparat aus. Wir haben Gäste."
"Unsinn", murrte Luigi, "sie sind Familie."
"Ein Gespräch ist unmöglich, solange du die Spieler anschreist", sagte sie streng. "Außerdem nimmst du es doch auf.
Wenn du dir später die Aufzeichnung ansiehst, kannst du schreien, so viel du willst. Jetzt trinken wir Kaffee."
"La moglie." Luigi verdrehte die Augen. "Dio madonna. Bin ich nicht mehr Herr im eigenen Haus?"
Es war ein vertrautes Zwischenspiel. Aysha hatte es im Lauf der Jahre schon viele Male miterlebt. Zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter kam es zu ähnlichen Wortwechseln, wann immer Gianna und Luigi zu Besuch waren.
"Natürlich bist du der Herr im Haus. Muss ich dir das erst sagen?"
Luigi blickte auf das Tablett. "Wozu hast du Kekse gebracht?
Wir brauchen keine Kekse zum Kaffee. Sie verderben den Geschmack des Grappa."
"Teresa und Aysha trinken keinen Grappa", sagte Gianna.
"Vielleicht möchten wir Frauen ja gern Kekse."
"Du willst nach cannoli Kekse essen? Du wirst vor Verdauungsstörungen nicht schlafen können."
"Ich werde sowieso nicht schlafen. Nach Grappa schnarchst du."
"Ich schnarche nicht."
"Woher willst du das wissen? Hörst du dich, wenn du schläfst?"
Luigi hob die Hände. "Ah, Mamma, hör auf damit, ja? Wir sind mit Freunden zusammen. Du hast ein gutes Essen gekocht.
Jetzt ist es Zeit, sich zu entspannen." Er winkte Aysha heran.
"Komm her, ma tesora."
Sie ging zu ihm, und er legte ihr den Arm um die Taille.
"Wann ladet ihr uns zum Abendessen im neuen Haus ein?"
"Wenn sie aus den Flitterwochen zurück sind", sagte Gianna energisch. "Nicht vorher. Das bringt Unglück."
Luigi beachtete sie nicht. "Bald werden bambini da sein. Ist vielleicht schon eins unterwegs, und ihr habt es uns verschwiegen?"
"Du redest zu viel", schimpfte seine Frau. "Hast du nicht verstanden, was Aysha gesagt hat? Sie möchte noch einige Jahre warten. Aysha, hör ihm nicht zu."
"Ach, Enkelkinder ... Als Erstes bekommst du einen Jungen, dem ich das Fußballspielen beibringen kann. Dann ein Mädchen. Der Bruder kann auf seine kleine Schwester aufpassen."
"Zwei Jungen", mischte sich Giuseppe ein. "Dann können sie zusammen spielen."
"Mädchen", sagte Aysha gespielt ernst. "Sie sind klüger und werden mir im Haus helfen."
"Ein Junge und ein Mädchen."
"Seid ihr beiden vecchios damit fertig, unsere Kinder zu planen?" fragte Carlo nachsichtig. "Aysha und ich möchten nach Hause."
"Vecchios? Du nennst uns alte Männer?" rief Giuseppe.
"Warum wollt ihr schon nach Hause?" fragte Luigi. "Es ist doch noch früh."
"Warum wohl?" warf Gianna ein. "Sie sind jung. Sie wollen sich lieben."
"Vielleicht sollten wir sie täuschen und noch bleiben", flüsterte Aysha gut hörbar.
Carlo schüttelte den Kopf. "Das würde nichts ändern."
"Aber ich habe meinen Kaffee noch nicht getrunken."
"Das Coffein tut dir nicht gut."
"Triffst du Entscheidungen für mich?"
"Ich passe auf dich auf", erklärte Carlo sanft. "Du hattest vorhin Kopfschmerzen. Wenn ich nicht irre, hast du sie immer noch."
Also hatte er die Note "sehr gut" für Beobachtungsgabe verdient. Aysha küsste erst Luigi und dann ihren Vater auf die Wange, bevor sie zu Teresa und Gianna ging.
Der Abschied zog sich zehn Minuten hin, aber schließlich stiegen sie ins Auto, und Sekunden später fuhr Carlo durchs Tor auf die Straße.
8. KAPITEL
"Du hast mich den Löwen vorgeworfen."
"Falsches Jahrhundert, cara", sagte Carlo sarkastisch. "Und die so genannten Löwen sind im Grunde ihres Herzens Miezekätzchen."
"Teresa zieht ihre Krallen nicht immer ein." Es war eine Feststellung, keine Kritik. "Manchmal ist es eine große Last, das einzige Küken im Nest zu sein."
"Nur, wenn du zulässt, dass es so ist."
Die Kopfschmerzen wurden stärker, und Aysha
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