Luzifer
er will meine Vernichtung. Gut, ich werde mich ihm stellen.«
»Schön gesagt«, murmelte Suko. »Darf ich fragen, wie du es machen willst? Kannst du den Weg überhaupt finden?«
»Da fällt mir schon etwas ein.«
»Uber das Kreuz?«
»Vielleicht.«
Glenda stand auf und ging zur Tür. »Ich muß mir einen Schluck Wasser holen«, sagte sie.
Glenda Perkins war derartig blaß, daß ich darüber erschrak. Irgend etwas stimmte mit ihr nicht. Ich dachte auch daran, daß sie mit Liliths Stimme geredet hatte. Sollte da wieder etwas passiert sein?
Bevor ich reagieren konnte, hatte sie bereits die Tür hinter sich zugezogen.
Ich eilte ihr nach und holte sie auf dem Gang ein. Sie war ziemlich schnell gelaufen und stand bereits nahe der Toilettentür. »Glenda, was ist los?«
Blitzschnell öffnete sie die Tür, und ebenso rasch verschwand sie dahinter.
Für mich galt jetzt Alarmstufe eins!
Weniger heftig als Glenda drückte ich die Tür auf. Hier lag ein Notfall vor. Da durfte ich auch als Mann schon mal die Damentoilette betreten. Sehr vorsichtig lugte ich durch den Spalt. Den Raum im Yard Building kannte ich noch nicht. Die Toilette war gefliest, von Glenda sah ich nichts.
Ich schob mich ganz hinein und drückte auch die Tür hinter mir zu.
»Glenda!« rief ich.
Keine Antwort.
Aber ich spürte den Druck auf meiner Brust. Ein verdammtes Brennen, Feuer auf meinem Körper.
Das Kreuz! Blitzschnell holte ich es hervor. Ich hielt es kaum in der Hand und kam auch nicht dazu, einen Blick in die Mitte zu werfen, als eine der drei Kabinentüren vehement aufflog.
Glenda stürzte mir entgegen.
»Die Hölle!« brüllte sie, »die Hölle wird dich holen!«
So schnell handeln, wie es notwendig gewesen wäre, konnte ich nicht. Glenda Perkins war nicht mehr sie selbst. Eingehüllt in ein fürchterliches Feuer, starrte ich gegen die monströse Gestalt einer widerlichen Höllenkreatur. Blitzschnell packte sie zu und redete mit einer kreischenden, fremden, mir allerdings bekannten Stimme. »Jetzt habe ich dich, Sinclair!«
Gesprochen hatte nicht Glenda, sondern Lilith. Durch sie hatte Luzifer es geschafft, die Falle zu schließen. Sein verfluchtes Reich schluckte mich!
***
»Irgend etwas war mit Glenda«, sagte Jane Collins. »Weshalb hat sie sonst das Büro so fluchtartig verlassen?«
Mandra gab eine Antwort. »Es muß wohl etwas viel für sie gewesen sein. Kein Wunder.«
»Ich weiß nicht.« Jane hob die Schultern. »Ob ich ihr mal nachgehen soll?«
»Das hat John schon getan«, wiegelte Suko ab.
»Trotzdem, ich möchte doch…«
Glenda kehrte zurück. Als wäre nichts passiert, so öffnete sie die Tür und betrat den Raum. Sie wurde angestarrt und schüttelte den Kopf.
»Was ist denn los mit euch?«
»Wir haben uns Sorgen um dich gemacht«, sagte Suko.
»Weshalb?«
»Du bist so plötzlich verschwunden.«
Glenda hob die Schultern. »Das hatte seinen Grund. Ich mußte zur Toilette — sorry.«
»Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Es kam nur etwas plötzlich für uns.«
»Ja, das weiß ich.«
»Und wo ist John hingegangen?« erkundigte sich Jane.
Glenda runzelte die Stirn. »John!« Sie lachte auf. »Wo soll er hingegangen sein?«
»Er ist dir gefolgt.«
»Hör auf, Jane, dann hätte ich ihn doch gesehen! Nein, er ist mir nicht gefolgt. Das stimmt nicht.«
»Doch!« erklärte Suko, »er ging nach dir aus dem Raum und kam nicht mehr zurück.«
»Ich habe ihn nicht gesehen.«
»Das mußt du aber«, sagte Jane.
»Sorry, ich war sehr schnell. Es wurde mir plötzlich übel. Das… das kam einfach über mich.«
Suko gab keinen Kommentar. Er griff zum Telefonhörer und schielte Glenda dabei von der Seite an. Etwas blaß sah sie schon aus, das war sie auch zuvor gewesen.
Der Inspektor wählte die Nummer der Zentrale, um herauszufinden, ob sein Freund das Haus verlassen hatte.
»Nein, Sir, nicht bei uns.«
»Danke sehr.« Er legte wieder auf. »John müßte sich noch im Haus befinden. Jedenfalls hat er das Gebäude durch den normalen Eingang nicht verlassen.«
Mandra runzelte die Stirn. »Wo könnte er sich verborgen haben?«
»Weshalb sollte er sich versteckt halten?« fragte Jane Collins gegen.
»Da gibt es keinen Grund.«
»Stimmt auch wieder«, sagte Suko, um sich an Glenda Perkins zu wenden.
Er ging dabei auf sie zu, und sie wich einen Schritt zurück.
»Suko, was ist?«
»Eigentlich nichts.«
»Dein Gesicht, Suko, dein Gesicht. Ich habe es selten so gesehen.«
»Stimmt Glenda. Ich
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