Luzifers Festung
gekauft. Naga!
Er gehörte zu den ersten, die solch ein Eiland erwarben. Bevor der Boom richtig begann, hatte der Japaner schon zugeschlagen und die Insel für ein paar Dollars gekauft.
Danach begann die richtige Investition. Da die Insel sehr zerklüftet und sowohl mit Bergen als auch Tropenwald bedeckt war, passte er sich der Natur an und baute sein Haus so in die Landschaft hinein, dass es kaum auffiel. Wer über die Insel hinweg flog, musste schon Spezialkameras besitzen, um Nagas Heim zu sehen. Das Haus besaß die Farbe der Vulkane und war kaum auszumachen.
Zudem lag Tag und Nacht ein gewisser Nebel über dem Eiland.
Vorbeifahrende Fischer näherten sich nie mehr als drei Meilen der Insel, die sie Hort des Satans getauft hatten. Das nicht ohne Grund.
Eingeborene, die sich dem Eiland zu stark genähert hatten, waren verschwunden und nie wiederaufgetaucht. Ein besonders Mutiger hatte sich einmal bis an die Nähe des Ufers gewagt. Er hatte den Japaner auch gesehen, eine dunkle Gestalt, die auf der Spitze eines Felsens stand und Feuer spie. So erzählte er.
Seit dieser Zeit traute sich niemand mehr an die Insel heran. Die Eingeborenen schwiegen erschreckt, wenn Fremde das Gespräch auf die Insel brachten. Dann waren sie stumm wie die Fische.
Naga hatte erreicht, was er wollte. Er konnte ruhig arbeiten und dem Dämon Referenz erweisen, der ihn gerufen hatte.
Hätte jemand sein Haus genauer untersucht, so wäre er zumindest sehr erstaunt gewesen, denn es bestand praktisch aus einem großen Raum.
Einer gewaltigen Halle von etwa vier Meter Höhe, die zur Südseite hin eine große Glasscheibe besaß.
Hinter der Scheibe begann eine enge, düstere Schlucht. Und hier stand das eigentliche Geheimnis der Insel.
Die Knochenfestung!
Sie war noch nicht fertig, denn Naga fehlten noch Gebeine, aber die würden seine Helfer ihm schon besorgen.
Immer wieder stand Naga vor dem Fenster und schaute auf die Festung.
Er hatte sie so gebaut, wie ihm der Dämon Scraal es eingab. Nacht für Nacht hörte er die Stimme in seinem Hirn. Im Halbschlaf machte er sich die Notizen, wie die einzelnen Gebeine aufzuschichten waren, damit die Festung so aussah wie die, in der Scraal hockte. Durch die Schlucht schlängelte sich ein Fluss, der von einem schäumenden Wasserfall gespeist wurde. Das Wasser drang aus einer Seitenwand, in die zahlreiche schief gewachsene Bäume ihr Wurzelwerk gekrallt hatten. Das Wasser sammelte sich in einem kleinen See und floss dann weiter. Über den Fluss führte eine Brücke. Sie war schon fertig und bestand ebenfalls auch Knochen.
Naga war zufrieden, denn die Festung sah bereits sehr gut aus. Es fehlte nur noch das Dach. Dicht an dicht lagen die einzelnen Knochen. Sie hielten sogar einem tropischen Regenschauer stand.
Warum Scraal diese Festung gewünscht hatte, wusste Naga nicht. Er sollte den Grund erst erfahren, wenn die Festung fertig gestellt war. All das war nur möglich gewesen, weil Naga sich mit dem geheimnisvollen Gebiet der Zahlenmagie beschäftigt hatte. In einem alten Buch hatte er gelesen, dass das magische Quadrat mit der Seitenzahl 34, das sogenannten Jupiter-Quadrat, weltumspannend war. Um die Magie der Zahlen wirksam werden zu lassen, hatte er das magische Zahlenquadrat auf den Hallenboden gemalt.
In blutroten Buchstaben standen dort die Zahlen.
1…..15….14.…..4
12.….6..….7……9
8…..10…..11…..5
13…..3..…..2…16
Diese geheimnisvollen Zahlen ergaben horizontal, vertikal und diagonal die gleiche Summe. Immer 34!
Wer es erfunden hatte, wusste niemand, aber in einem Kupferstich von Albrecht Dürer war es bereits zu sehen gewesen. Zum erstenmal wurden um 1400 nach Christi die magischen Quadrate beschrieben. Doch woher sie kamen, wusste niemand.
Naga hatten die Quadrate schon immer fasziniert. Er glaubte nicht nur an die reine Mathematik der Quadrate, er schloss eine mystische Lösung nicht aus.
Naga stellte große Versuche an. Er selbst bezeichnete sich als japanischer Mystiker, forschte, las viel, besorgte sich alte Bücher und kam zu einem überraschenden Ergebnis. Das Jupiter-Quadrat war so, wie man es sah, nur eine Verkleinerung. Tatsächlich aber sollte es sich über den gesamten Erdball verteilen. Die einzelnen Quadrate, angeordnet wie ein Schachbrett, waren in Wirklichkeit gewaltig, umfassten Länder, Areale und somit die Welt.
Er wollte es wissen. Jahrelange Forschungen hatten es ihm ermöglicht, einen Teil des Geheimnisses zu lösen.
Sein Haus besaß
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