Luzifers Festung
ebenfalls einen quadratischen Grundriss. Und der war in diese kleinen Quadrate aufgeteilt. Zudem hatte er sich einen gewaltigen Globus gekauft und das magische Quadrat als eine Folie über die Kugel gespannt, so dass die einzelnen Felder mit den tatsächlichen Realitäten übereinstimmten.
Die vier Reihen entsprachen den vier Zonen. Nord, Mittel I, Mittel II und Süd.
Dann hatte Naga zu probieren angefangen. Er hatte die Zahlen hin und hergeschoben, hatte andere Reihen und Folgen gebildet und dabei finstere Beschwörungen durchgeführt. Und Naga schaffte es.
Plötzlich flutete der Geist der Hölle durch diesen riesigen Raum. Er verteilte sich und nahm auch von Naga Besitz, der die Geister, die er gerufen hatte, auf einmal nicht mehr los wurde.
Schreckliches geschah. Naga sah sich plötzlich grausamen Monstern gegenüber, unheimlich anzuschauenden Dämonen, die ihn, den Zauberlehrling, töten wollten.
Er holte das Grauen auf die Erde, doch bevor es zu stark werden und zuschlagen konnte, veränderte Naga die Zahlenreihen wieder und geriet in ein anderes Gebiet. Dann tat sich für ihn eine andere Dimension auf, er sah neue Monster, schaute in ein Pandämonium hinein, das ihm all seinen Schrecken offenbarte und damit auch sein eigenes Denken und Fühlen ungeheuer beeinflusste.
Naga - schon immer ein Eigenbrötler - wurde noch schlimmer. Er wurde zu einem Menschenhasser, der andere nur noch als seine Werkzeuge benutzte.
Bei einer Zahlenkombination sah er plötzlich die Festung. Auch sie lag in einer anderen Dimension, und er hörte das Heulen und Zähneklappern, das dort herrschte.
Er vernahm auch etwas anderes. Einen Ruf.
Naga ignorierte ihn nicht, stellte sich geistig darauf ein und bekam so den ersten Kontakt zu Scraal, dem dreiköpfigen Dämon. Scraal saß in der Festung, und er wollte raus. Er fragte Naga, ob er ihm dabei helfen würde.
Naga stimmte zu. Er dachte nur an seinen Vorteil, denn ein Dämon, der ihm zur Seite stand, ließ ihn ungeheuer mächtig werden.
Bedingungslos ging er auf Scraals Vorschläge ein.
Er erfuhr von dem Dreiköpfigen, dass er auch der Pestdämon genannt wurde, weil sein schwarzer Atem für andere tödlich war. Naga wusste auch, dass man Scraal gefangen hatte, und er versprach, alles zu seiner Befreiung zu unternehmen.
Gedanklich gab ihm Scraal seine Bedingungen bekannt. Naga führte sie aus.
Zuerst besorgte er sich Helfer. Er fand sie Überall auf der Welt. In Europa ebenso wie in Asien, Afrika oder Amerika. Ein Jahr dauerte es, bis er sein Netz gesponnen hatte. Dann aber stand es. Keine Polizei, kein Geheimdienst merkte, was sich da im Hintergrund zusammenbraute. Naga operierte im Stillen.
Seine Leute räumten Totenhäuser aus, stahlen Gebeine, raubten Leichen und schafften die makaberen Funde auf die Insel. Dort machte sich Naga daran, eine Festung zu bauen, die ebenso aussah wie die zwischen den Dimensionen.
Er geriet in einen Rausch. Jeden Abend sprach er gedanklich mit seinem geistigen Führer, und Scraal zeigte sich von der Arbeit seines Dieners beeindruckt.
Bis zu dem Tag, als Naga erfuhr, dass ein Reporter Wind von der Sache bekommen hatte. Da reagierte er kalt und überlegt. Er lud den Reporter ein, der auch auf der Insel eintraf und von Naga sehr zuvorkommend behandelt wurde.
Am zweiten Tag jedoch zeigte Naga dem Mann sein wahres Gesicht. Er führte diesen Fred Morgan auf sein magisches Schachbrett und verschob die Zahlen.
Plötzlich entstanden andere Konstellationen. Die Mathematik war durcheinander. Gleichzeitig reagierte die Magie mit, und Weltentore öffneten sich, in die Fred Morgan hineinschauen konnte.
Was er sah, war so grausam und schrecklich, dass sich sein Verstand weigerte, die Dinge aufzunehmen. Morgan drehte durch und wurde wahnsinnig.
Naga aber lachte. Er dachte erst daran, Morgan zu töten, dann jedoch änderte er seinen Plan und schickte den Mann per Flugzeug nach England. Er konnte allerdings nicht wissen, dass Morgan zwischendurch einen lichten Moment gehabt hatte und einen Bericht über seinen Besuch auf der Insel schrieb.
Der wurde auch abgedruckt und rief andere Leute auf den Plan. Einen gewissen John Sinclair.
Das hatte Naga erfahren, indem er wieder die Zahlen verschob und einen Blick in die Gegenwart tat. Tausende von Meilen entfernt konnte er in dem Quadrat wie durch ein Fenster beobachten und merkte, dass dieser Sinclair und sein Freund sich bereits auf der richtigen Spur befanden Sie hatten Fred Morgan in der Anstalt einen Besuch
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