Luzifers Hammer
waren drei Männer hoch zu Roß, in gelben Regenmänteln und Regenhüten. Einer von ihnen war kein guter Reiter. Er klammerte sich grimmig an sein Pferd. Als er näher kam, erkannte Harvey Al Hardy, den Assistenten und das politische Sprachrohr Jellisons.
Das Sprachrohr! Hier konnte man das wörtlicher nehmen als jemals seinerzeit in Washington.
Hardy stieg ab und übergab die Zügel einem der Reiter. Er trat an den Wagen und schaute hinein. »Hallo, Mr. Randall«, sagte er.
»Hallo.« Harvey wartete gespannt.
»Wer sind diese Leute?« Er schaute Marie genau an, aber er sagte nichts weiter. Hardy hatte Loretta nur ein einziges Mal gesehen, und das vor Monaten. Wann genau? Zumindest war es schon eine ganze Weile her. Marie Vance hatte er nie gesehen, aber er wußte, daß sie nicht Loretta war. Ein gutes Gedächtnis für Namen und Gesichter gehörte zum Rüstzeug eines Politikers …
»Eine Nachbarin«, sagte Harvey. »Und zwei Mitarbeiter.«
»Ich verstehe. Und Sie kommen aus Los Angeles. Wissen Sie, wie es dort aussieht?« »Sie wissen es«, sagte Harvey und zeigte auf Mark und Joanna. »Sie haben die Flutwelle anrollen sehen.«
»Zwei von Ihnen kann ich reinlassen«, sagte Hardy. »Das ist alles.«
»Dann wird’s wohl nichts«, sagte Harvey. Er sagte es ganz schnell, bevor ihm noch etwas anderes entschlüpfte. »Danke, wir werden dann wohl weiterziehen.«
»Warten Sie.« Hardy dachte nach. »Okay. Geben Sie mir das Gewehr. Langsam, und zielen Sie nicht auf mich.« Er nahm die Waffe und überreichte sie dem Wächter, der ebenfalls abgesessen war. »Haben Sie noch mehr Waffen?«
»Diese Pistole.« Harvey zeigte ihm seine Olympiapistole.
»Oh, das ist nett. Geben Sie sie mir. Sie bekommen sie zurück, sofern Sie nicht bleiben.« Hardy nahm die Waffe und steckte sie in den Gürtel. »Jetzt machen Sie mir auf dem Rücksitz Platz.«
Er kletterte auf den Rücksitz, lehnte sich hinaus und sagte, so daß ihn die anderen hören konnten. »Sie fahren mit dem Motorrad hinterher«, sagte er zu Mark. »Bleiben Sie nah dran. Gil, ich nehme sie mit rauf. Alles in Ordnung.«
»Wenn du es sagst«, meinte der Wachtposten.
»Also los!« sagte Hardy zu Randall. »Fahren Sie vorsichtig.«
Das Tor schwang auf, und Harvey fuhr hindurch, gefolgt von Mark. Hinter ihnen kam der dritte Mann zu Pferd, der die andern beiden Pferde am Zügel führte.
»Warum kein Pferd für die Wache?« fragte Harvey, »Wir haben mehr Autos als Pferde. Es ist besser, ein Auto zu verlieren, sofern irgendeinem Narren etwas einfallen sollte«, erklärte Hardy.
Harvey nickte. Und ein Wagen stand da, wenn etwas Dringendes für oben zu bestellen war. Offenbar war seine Nachricht nicht dringend genug, um dafür Benzin zu verschwenden.
Der Wagen quälte sich durch den Schlamm, und Harvey fragte sich, wie lange das noch dauern würde. Er fuhr am Hause des Vormannes vorbei und auf das große Haus auf dem Hügel zu. Der Orangenhain sah traurig aus. Der Sturmwind hatte die meisten Bäume umgelegt – doch auf dem Boden lagen keine Früchte, ein Umstand, der Harveys Billigung fand.
Maureen war nicht im großen Vorderraum, dafür aber Senator Jellison. Auf dem großen Eßtisch waren Karten ausgebreitet, und auf den Stühlen neben ihm lagen Stapel Papiere. Auf seinem Tisch stand eine Flasche Bourbon, fast voll.
Sie zogen ihre Stiefel vor der Haustür aus und betraten das große Steinhaus. Der Senator stand da und streckte ihnen die Hand nicht entgegen. »Ich biete Ihnen einen Drink, sofern Sie bedenken wollen, daß dies nicht von Dauer ist«, sagte Jellison.
»Es ist schon lange her, als man jemandem Speise und Trank anbot und ihn auf diese Weise als Gast willkommen hieß. Das steht diesmal noch nicht fest.«
»Ich verstehe«, sagte Harvey. »Ich könnte einen Drink brauchen.«
»In Ordnung. Al, bringen Sie die Frauen zum Küchenherd. Sie werden froh sein, ein trockenes Plätzchen zu finden. Meine Damen, bitte entschuldigen Sie meinen etwas rauhen Umgangston, aber ich bin im Augenblick etwas überlastet.« Er wartete, bis die Frauen gegangen waren, und forderte dann Harvey mit einer Handbewegung auf, sich zu setzen. Mark stand unsicher unter der Tür herum. »Sie auch«, sagte Jellison. »Ein Drink?«
»Sie wissen es«, sagte Mark. Als ihm die Flasche überreicht wurde, goß er sich einen gewaltigen Drink ein. Harvey verzog das Gesicht und beobachtete den Senator, aber der ließ sich nichts anmerken.
»Geht es Maureen gut?« fragte Harvey.
»Sie
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