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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Freund schuldig war. »Schau, Harv. Wenn er mit dir geht, wird er wieder ein Kind. Hier ist er so eine Art Stellvertreter …«
    »Wofür?«
    »Für alles, was wir sind und was wir haben. Hier oben ist er ein Mann, Harv. Dort unten würde er es nicht sein. Ich habe gesehen, wie du ihn und Janie angeschaut hast. Für dich sind sie noch Kinder. Dort unten würdest du wieder Kinder aus ihnen machen. Du würdest ihnen das Gefühl vermitteln, Kinder zu sein, und das ist sinnlos geworden. Hier oben weiß Andy, daß er was taugt. Wir alle hängen von ihm ab. Hier hat er etwas Wichtiges zu tun, er ist mehr als ein Schräubchen in einem Überlebensmechanismus.«
    »Überlebensmechanismus?« Naja, dachte Harvey. Das ist es, was wir in der Festung des Senators fertig gebracht haben, und ein verdammt guter obendrein. »Zumindest bietet sich da eine hübsche Überlebenschance.«
    »Sicher«, sagte Gordie. »Denk darüber nach, Harvey. Unsere Welt geht unter. Hammerfall. Was soll da noch viel anders werden?«
    »Das ist nicht so einfach. Guter Gott, wie hättest du’s gern? Wir haben soeben vier Kinder festgenommen und vor dem Rathaus aufgehängt. Wir rackern uns ab, um über den Winter zu kommen, eine zweifelhafte Sache, aber wir werden es schaffen …«
    »Und was würden wir dort unten tun?« fragte Gordie.
    Harvey ließ sich das durch den Kopf gehen und war sich nicht sicher. Er wußte nicht, ob Hardy so viele Leute in die Festung hineinlassen würde. Ein Pfadfindergruppe, ja. Aber diese zusammengewürfelte Bande? Vielleicht gehörten sie hierher, ein neues Volk von Bergbewohnern. »Gottverdammich, er ist mein Sohn, und er wird mit mir gehen.«
    »Nein, Harv. Er gehört dir nicht. Er ist sein eigener Herr, und du hast keine Möglichkeit, ihn zu zwingen. Wir werden nicht zurückkehren, Harv, keiner von uns. Aber du kannst bleiben.«
    »Bleiben – und was soll ich werden?«
    »Was du willst.«
    Das Angebot war nicht gerade verlockend. Was sollte er hier anfangen? Und was oder wer würde er sein? Harvey erhob sich und nahm seine Sachen. »Nein. Du, Mark?«
    »Jawohl, Chef.«
    »Gehst du mit oder bleibst du?«
    Mark war seit der Ankunft ungewöhnlich still gewesen. »Ich gehe mit, Harv. Dort unten wartet Joanna, und ich glaube nicht, daß sie sich viel aus dem Leben hier macht. Ich auch nicht. Ich bin zu alt für ein Dauercamping. Und du?«
    »Gehen wir«, sagte Harvey. Er schaute sich um, aber da war nichts und niemand, was zu Harvey Randall gehörte.
     
    Die Flutwellen hatten ganze Arbeit geleistet. An der Ostküste gibt es keine Spur mehr von Menschenwerk. Die Küstenstreifen am Atlantik haben sich verändert. Der Golf von Mexiko ist um ein Drittel größer als früher. Florida ist eine Inselkette, die Cheasapeake Bucht ist ein Golf. Die Westküste Afrikas ist mit neuen tiefen Buchten durchsetzt.
    Die Krater an Land glühen nicht mehr, aber sie wirken sich immer noch auf das Wetter aus. Die Vulkane speien Lava und Rauch, Hurricans peitschen übers Meer.
    Überall regnet es. Aber das Werk des Hammers ist noch nicht vollendet.

 
VIERTE WOCHE
     
DIE WANDERER
     
    Es gibt eine Tatsache, die so manchem Überlebenden Erleichterung bringen wird: Die Probleme, mit denen er nun fertig werden muß, unterscheiden sich weitgehend von jenen Problemen, die ihn in früheren Zeiten bedrückt haben. Die Probleme einer fortgeschrittenen Zivilisation werden durch solche ersetzt, die eher einer primitiven Zivilisation zugehören, und es ist höchstwahrscheinlich, daß sich die meisten Gruppen von Überlebenden aus Leuten zusammentun werden, die es verstehen, sich von einer komplizierten rasch auf eine primitive Existenz umzustellen …
    Roberto Vacca, The Coming Dark Age
     
    Der Wald war wunderschön, tief und dunkel, aber er tropfte vor Nässe. Dan Forrester sehnte sich nach einer warmen, trockenen Welt, indem er weiterstapfte, nach einer Welt, die für immer verloren war. Aus seiner Kleidung, die er in fünf Schichten übereinander trug, schoß das Wasser pulsierend bei jedem Schritt. Unter den Bäumen war es nicht trockener. Es war allerdings auch nicht feuchter und nicht viel dunkler, und die Schneeflocken, die herunterwirbelten, drangen nicht durch. Dan wagte kaum zu glauben, daß er lange genug leben würde, um noch einmal die Sonne zu sehen.
    Im Gehen kaute er an einem Stück Fisch, der gerade noch genießbar war. In einem seiner Bücher war zu lesen, wie man in den Tiefen eines Flusses nach Fisch angelt, und zu Dans Überraschung

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