Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
bereits geplündert war.
    Alles, was sie finden konnten, war Lachs in Dosen und Anchovis, und auch das nur wenig. Diese Militärmenschen mußten vorher reinen Tisch gemacht haben.
    Als sie oben ankamen, wurde es etwas heller. Jackie ging voran, Alim aber legte sich auf den Bauch und robbte durch die Büsche, bis sie auf Gay stießen. Alims Pelzmantel war vom Robben mit Schmutz bedeckt, aber diese Militärs mußten ebenfalls Ferngläser besitzen und mußten Wache stehen, sonst hätten sie unmöglich so lange durchhalten können.
    Das Lager war mehr als eine Meile entfernt, direkt unten am Ufer. Es war von Erdlöchern und niedrigen Befestigungen umgeben. Es war organisiert, alles deutete darauf hin. Und da waren eine Menge Leute, die saßen um ihre Feuer, die sie gar nicht erst zu verbergen suchten, und sie hatten Lebensmittel. Alim zählte sieben Frauen.
    »Die Frauen tun die meiste Arbeit«, sagte Gay. »Sie und der da im blauen Anzug, der wie ein Kaninchen aussieht. Die meisten von ihnen sind Weiße, aber ich habe zehn andere gezählt, und einer von ihnen ist der Sergeant.«
    »Der Sergeant.« Alim schluckte auch dies. »Und sie tun, was er ihnen sagt?«
    »Sie gehorchen ihm aufs Wort«, sagte Gay.
    »Offiziere?«
    »Ich habe keine gesehen. Ich glaube, der Sergeant führt das Kommando.«
    »Die haben’s getan. Alim. Die haben’s wirklich getan«, sagte Jackie. »Scheiße. Sie haben’s wirklich getan.«
    Alim sagte nichts. Jackie würde ihm das schon erklären. Und einen Augenblick später war es dann so weit. »Das ist es, worüber wir gestern Abend gesprochen haben«, sagte Jackie. Seine Stimme klang erregt. »Nicht Black Power, nur Macht. Und es sind allerhand Leute, Alim.«
    »So viele sind’s auch wieder nicht.«
    »Vielleicht brauchen sie Rekruten«, sagte Jackie.
    »Bist du verrückt?« schnarrte Gay. »Willst du vielleicht zum Scheißmilitär?«
    »Halt’s Maul!« Alim fuhr fort, das Lager durchs Fernglas zu beobachten. Da unten schien alles seinen geregelten Gang zu haben. Der Abfall wurde aus dem Lager geschafft und in Löcher geschüttet. Posten und Wachen. Wasser kochte über dem Feuer, und alle Welt wusch sein Zeug in heißem Wasser. Das Lager wurde geführt wie beim Militär, aber irgend etwas stimmte nicht. Es sah zwar so aus, aber etwas lief nicht so, wie es laufen sollte.
    »Alim, die haben, was wir brauchen«, sagte Jackie. »Macht. Sie haben genug Waffen, um zu tun, was ihnen beliebt. Wir könnten uns ihnen anschließen und jeden Platz halten, den wir nur wollen. Wir könnten, verdammt, noch was Besseres tun. Die vielen Leute wir könnten das ganze Tal einnehmen, wir könnten organisieren, wir könnten diesen ganzen verdammten Staat beherrschen.«
    »Bist du übergeschnappt?« fragte Gay.
    »Halt’s Maul!« sagte Alim noch mal, und er sagte es so, daß die anderen wußten, was er meinte. Die plötzlich eintretende Stille kam ihm zugute. Macht. Und da lag der Hase im Pfeffer: Wie sollte Alim Nasser Macht besitzen, wenn er sich dem Militär anschloß? »Haben die überhaupt einen fahrbaren Untersatz?«
    »Ein Motorrad. Eine große Honda. Zwei sind damit gen Norden gefahren, um das Gelände auszukundschaften. Ein Schwarzer und ein Weißer.«
    »In Uniform?«
    »Der Weiße trug einen Overall«, sagte Gay. Seinem Tonfall war zu entnehmen, daß er nicht richtig wußte, was vor sich ging, und daß er auch nicht begriff, warum Alim das alles wissen wollte.
    »Keine Fahrzeuge. Wir haben einen Laster, und wir wissen, wo es noch fahrbare Untersätze gibt«, brummte Ali. Abseits der Straße stand ein Farmhaus. Drei Laster, die von zehn bis fünfzehn Mann mit Gewehren bewacht wurden. Alim hatte keine Chance, sie zu kriegen, aber diese Ausrüstung! – Er winkte den anderen, still zu sein, als der Sergeant auftauchte. Ein Schwarzer, nun gut, groß, nicht ganz dunkel, hellbraun, mit Bart …
    Mit Bart? Beim Militär? Der Sergeant trug freilich Abzeichen und eine gewaltige Pistole im Gürtel, er zeigte auf die Leute, und die gehorchten ihm, schleppten Feuerholz heran und spülten das Geschirr. Er mußte weder brüllen noch mit den Armen fuchteln oder die Leute anschreien. Macht. Dieser Mann besaß Macht, und er wußte, wie er sie einzusetzen hatte. Alim schaute ihm genau zu, dann schaute er auf und grinste.
    »Das ist Hook.«
    »Wieso?« sagte Gay, und Jackie begann zu grinsen.
    »Das ist Hook.« Alim pfiff erleichtert vor sich hin. »Ich kenne ihn. Der Laden läuft.«
     
    Man mußte sich einrichten. Alim

Weitere Kostenlose Bücher