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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Randall wollte etwas erreichen, und das hier waren die Leute, die ihm seinen Wunsch verwehren konnten. Die Situation war ihm vertraut.
    »Kommen Sie rein, Harvey!« Der Senator hatte jenes warme Lächeln noch nicht verlernt, das ihm so viel Wählerstimmen eingebracht hatte. »Wir können jetzt anfangen. Ich danke Ihnen allen, daß Sie gekommen sind. Ich dachte mir, es wäre gut, wenn wir uns Klarheit darüber verschaffen würden, wie die Dinge laufen.«
    »Gibt es einen Grund dafür, weshalb dies jetzt geschehen soll?« fragte George Christopher.
    Jellisons Lächeln verblaßte nicht. »Ja, George. Es gibt mehrere Gründe. Wir haben über Telegraf die Meldung bekommen, daß Deke Wilson herkommen will, um uns zu besuchen. Er hat auch ein paar Besucher bei sich.«
    »Irgendwelche Neuigkeiten von draußen?« fragte Bürgermeister Seitz.
    »Einiges«, sagte Jellison. »Al, würden Sie bitte beginnen?«
    Hardy holte einige Papiere aus seiner Aktentasche und begann vorzulesen. Wie viele Hektar Land von Steinen befreit wären und wieweit es möglich sei, Wintergetreide anzubauen. Lebendes Inventar. Waffen und Geräte. Die meisten Leute im Raum guckten gelangweilt, bevor er überhaupt geendet hatte.
    »Wir kommen zu dem Ergebnis«, sagte Hardy, »daß wir gut über den Winter kommen werden. Mit etwas Glück, versteht sich.«
    Das weckte das Interesse der Leute.
    »Es wird knapp werden«, warnte Hardy. »Und uns wird die Zunge heraushängen, bis es Frühling wird. Aber wir haben eine Chance. Wir haben sogar Medikamente – zwar nicht sehr viele, aber es dürfte hinkommen –, und Dr. Valdemars Klinik ist eingerichtet und funktioniert.« Hardy legte einen Moment lang eine Pause ein. »Nun zu den schlechten Nachrichten. Harvey Randall und seine Leute haben die Dämme und Kraftwerke in der Gegend inspiziert. Sie können nicht wieder in Gang gebracht werden. Zuviel Wasserschäden. Und außer der Liste von Material, die unsere Ingenieure angefordert haben, ist kein Raum mehr für Nachschub vorhanden. Es wird eine Weile dauern, bevor wir hier wieder so etwas wie eine Zivilisation auf die Beine stellen können.«
    »Zum Teufel, wir sind doch zivilisiert«, sagte Polizeichef Hartman. »So gut wie keine Kriminalität, wir werden genug zu essen haben, wir haben einen Arzt und eine Klinik, und die meisten von uns verfügen über irgendwelche Installationen. Was brauchen wir mehr?«
    »Elektrischer Strom wäre schon gut«, sagte Harvey Randall.
    »Sicher, aber wir können ohne Strom auskommen«, sagte Hartman. »Verdammt. Wir können bis zum Frühjahr durchhalten.«
    In Harvey stieg so etwas wie Freude auf. Die Reise bis zur Festung war eine fürchterliche Zeit gewesen: der Weltuntergang in endloser Agonie … und verdammt! Hör dir das jetzt an, wie wir hier angeben, als wäre es nicht schon eine Menge, daß wir überhaupt noch am Leben sind! Man hätte mich abweisen und auf die Straße schicken können …
    »Ich glaube, wir sollten unsere Dankbarkeit auf etwas positivere Weise ausdrücken«, sagte Reverend Varley. »Wir sollten Gott unseren Dank singen.« Im Gegensatz zu seinen Worten war sein Gesicht grimmig. »Natürlich haben wir teuer dafür bezahlt. Vielleicht ist es richtig, was Sie sagten, Chef …«
    Senator Jellison räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es wurde still im Raum.
    »Da gibt es noch mehr Neuigkeiten«, sagte Jellison. »Wir haben einen neuen Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten: Hector Shorey.«
    »Wer, zum Teufel, ist Hector Shorey?« fragte George Christopher.
    »Sprecher des Hauses. Neu in der Fraktionssitzung gewählt. Ich kann mich nicht einmal an eine formale Wahl des Hauses erinnern. Nun ist sein Anspruch das Beste, was wir uns im Augenblick vorstellen können, und die Regierung von Colorado Springs läßt so was verlauten, als würde er das Land bereits regieren.«
    »Das könnte ich auch«, sagte Christopher.
    Der Senator lachte. »Nein, George, das könntest du nicht. Ich könnte es.«
    »Wen juckt’s?« sagte George Christopher kampflustig. »Sie können uns nicht helfen, und sie können uns nicht einsperren. Sie müssen sich den Weg durch all die anderen Regierungen der US-Bundesstaaten bahnen, und selbst dann können sie nicht an uns ran. Warum kümmern wir uns überhaupt darum, was die sagen?«
    »Ich möchte darauf hinweisen«, sagte Al Hardy, »daß Colorado Springs über die meisten militärischen Kräfte verfügt, die in diesem Teil der Welt

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