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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sind die Engel Gottes. Alles, was sie tun, ist richtig. Mord und Kannibalismus sind Dinge, die sie tun, wenn sie es tun müssen, und ihre Seelen sollen nicht befleckt werden. Armitage ist in uns gedrungen, damit wir uns den Engeln anschließen. Da waren also mindestens hundert Leute, die da mit ihren Maschinenpistolen, Gewehren und sonst was herumfuchtelten, auch mit ihren Buschmessern, und da war auch dieses Mädchen mit einer zweizinkigen Gabel – und all das war ziemlich überzeugend. Und Armitage wirkte überzeugend. Mr. Christopher, Sie haben ihn ja selbst gehört, er wirkte verdammt überzeugend.« Christopher schwieg.
    »Und die anderen riefen Halleluja und Amen, und bei Gott, Jerry stand mitten unter ihnen, schwang ein Beil und brüllte mit den anderen! Jerry hatte sie alle in der Tasche, alle, ich konnte es ihm von den Augen ablesen. Er schaute mich an, als hätte er mich nie vorher gesehen, als hätte er nicht monatelang unter meinem Dach gelebt.«
    Der Senator in seinem thronartigen Sessel blickte auf. Er hatte mit halbgeschlossenen Augen zugehört. Jetzt sagte er: »Einen Augenblick, Hugo. Hat Sie nicht der gleiche Gedanke zur Shire geführt? Ein natürliches Leben, alles organisch und selbstgenügsam, keine Herrschaft und keine Verunreinigung. War es nicht genau das, worauf Sie aus waren? Weil es sich nämlich ganz so anhört, als wäre dieser Armitage auf dasselbe aus.«
    Hugo Beck schien bestürzt. »O nein, nein, Sir. Nein! Ich hatte von alldem genug vor dem Hammerfall, und nachher … Senator, wir haben nie richtig gewußt, welche Menge modernes Zeug wir hatten. He, wir besaßen allein schon zwei Mikrowellenherde! Diese verdammte Windmühle hat nicht mehr genug Strom erzeugt, um die Batterien aufzuladen, schon gar nicht, um die Mikrowellenherde zu speisen, und als der Hammer niederging, riß der Hurrican alles mit sich! Wir haben versucht, den Garten ohne Sprühmittel zu bestellen, nur mit Hilfe organischer Düngemittel, aber es waren nicht die Menschen, die den Großteil der Ernte verzehrten, es waren die Insekten! Später wollte ich doch spritzen, aber es ging nicht mehr, und jeden Tag mußte einer da herumsitzen, mitten im größten Dreck, und das Ungeziefer vom Salat klauben. Und wir hatten den Lastwagen und eine Fräse und einen Rasenmäher. Wir hatten ein Stereogerät, eine Plattensammlung und Stromleuchten und elektrische Gitarren. Wir hatten einen Geschirrspüler und einen Wäschetrockner, und wir haben die Wäsche rausgehängt, um Energie zu sparen. O ja, wir haben manchmal die Wäsche mit der Hand gewaschen, aber es hat immer mal eine Gelegenheit gegeben, wo wir uns keine Mühe machen wollten. Und Aspirin, und Nadeln und Reißnägel, eine Nähmaschine, und ein großer gußeiserner Herd aus Maine , um Gottes willen …« »Ich darf also annehmen, daß Sie für Armitage nicht begeistert waren«, sagte Senator Jellison.
    »Nein. Aber ich hielt den Mund und beobachtete Jerry. Es sah so aus, als hätte er was zu sagen, und ich dachte mir, wenn er seine Schäfchen ins Trockene gebracht hatte, dann könnte ich das ebenso gut. Cheryl und ich flüsterten darüber, da es keiner wagte, Armitage zu unterbrechen, und wir beschlossen, uns anzuschließen. Ich meine, was blieb uns anderes übrig? Also schlossen wir uns an. Im Prinzip schlossen sich alle an, zumindest diesmal. Zwei überlegten es sich später, schließlich …«
    Hugo blieb das Wort im Hals stecken. Sein gehetzter Blick huschte durch den Raum und fand keine Sympathie. Er sagte atemlos: »Als erstes mußten wir diejenigen töten, die sich nicht anschließen wollten. Vielleicht hätten sie auch Messer an uns verteilt, aber ich weiß nicht recht, da sich alle anschlossen. Dann mußten wir sie aufbrechen und ausweiden und zubereiten und kochen. Das taten wir, weil vier Gefangene an ihren Schußverletzungen gestorben waren. Ein kleiner Kerl, der wie ein Kaninchen aussah, sagte uns, daß wir nur zwei von ihnen brauchen konnten, weil die beiden anderen nicht gesund genug aussahen. Nur die Gesunden! Später sprach ich mit ihm, und …« Hugo blinzelte.
    »Tut nichts zur Sache. Sie hatten zwei große Kessel. Wir mußten die Schlächterarbeit machen. Cheryl wurde es schlecht, und ich mußte ihr helfen. Sie gaben uns Messer, wir schnitten die Leute auf und dieser miese kleine Doktor untersuchte alles gründlich, bevor es in den Kessel wanderte. Ich sah eine Frau, die ein Schlachtmesser ergriff und dastand und auf … nun, auf den Unterleib des Toten

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