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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sagte Hugo Beck trotzig und herausfordernd. »Und ich hatte auch was zu essen.«
    »Wovon haben Sie gelebt?« fragte Bürgermeister Seitz.
    »Hauptsächlich von Mandeln. Außerdem hatte die alte Dame einiges eingekocht. Und da waren noch ein paar Säcke Kartoffeln.«
    »Was ist mit ihnen passiert?« fragte George Christopher.
    »Ich komme gleich darauf.« Hugo Beck zuckte die Achseln.
    »Ich bin drei Wochen dort geblieben. Cheryl war ziemlich krank, aber ich brachte ihnen bei, das Wasser abzukochen, und sie erholte sich. Es ging ihr schon ziemlich gut, als …« Beck brach ab und kämpfte sichtlich um Selbstbeherrschung. In seinen Augen standen Tränen. »Ich habe sie allmählich lieb gewonnen.« Er brach erneut ab. Alle warteten gespannt.
    »Wir konnten nicht fort, wegen Mrs. Horn, Cheryls Großmutter. Mrs. Horn sagte uns immer wieder, wir sollten abhauen, bevor uns jemand fand, aber wir konnten nicht.« Beck zuckte die Achseln. »Also haben sie uns gefunden. Erst kam ein Jeep. Er hielt zwar nicht an, aber die Leute, die drin saßen, sahen recht merkwürdig aus. Erst glaubten wir, wir sollten nach ihnen Ausschau halten, aber wir hatten kaum eine Meile zurückgelegt, als ein Lastwagen auftauchte. Leute stiegen aus und suchten nach uns. Ich glaube, die haben uns verfolgt, denn es dauerte nicht lange, bis an die zehn Leute mit Gewehren daherkamen und uns einfingen. Sie sprachen kein Wort mit uns. Sie zerrten Cheryl und mich in den Wagen und fuhren ab. Ich glaube, daß einige von ihnen mit Mrs. Horn ins Haus gingen. Und ich glaube ziemlich sicher zu wissen, was nachher passiert ist. Die werden einen solchen Ort nicht einfach dem Schicksal überlassen. Jetzt weiß ich sicher, daß sie sie umgebracht haben, aber damals haben wir es nicht gewußt. Wir fuhren mit dem Lastwagen ein paar Meilen. Als wir dort ankamen, war es schon dunkel. Man hatte Lagerfeuer angezündet, drei oder vier. Ich fragte dauernd, was mit uns passieren würde, und die sagten nur, ich sollte den Mund halten. Schließlich bearbeitete mich einer von ihnen mit den Fäusten, und ich sagte nichts mehr. Als wir im Lager ankamen, trieben sie uns mit einem Dutzend anderer Leute rein. Überall standen Bewaffnete herum. Einige Leute, die bei uns waren, schienen verletzt, sie waren blutverschmiert. Schußverletzungen, Stichwunden, Knochenbrüche …« Hugo erschauerte erneut. »Wir waren froh, daß wir keinen Widerstand geleistet hatten. Zwei der Verletzten starben, während wir warteten. Überall um uns herum war Stacheldraht, drei Kerle mit Maschinenpistolen bewachten uns, und all die anderen Bewaffneten liefen überall herum.«
    »Uniformen?« fragte Deke Wilson.
    »Einige. Einer dieser Burschen mit der Maschinenpistole. Ein Schwarzer mit Korporalstreifen.« Hugo sprach nur noch widerstrebend. Er brachte die Worte nur langsam und mühsam hervor.
    Al Hardy blickte fragend auf den Senator. Der Senator nickte, und Hardy wandte sich an Eileen, die unter der Tür stand. Er wies mit dem Kopf in Richtung Arbeitszimmer, und sie ging schnell hinaus, als wollte sie die Geschichte nicht verpassen.
    »Cheryl und ich brachten die Gefangenen zum Reden«, sagte Hugo Beck. »Es hatte ein Kampf stattgefunden, und diese da hatten verloren. Es waren Farmer, sie hatten eine Truppe wie Mr. Wilson, ein Haufen Nachbarn, die versuchten, sich die anderen vom Hals zu halten.«
    »Wo war das?« fragte Deke Wilson.
    »Ich weiß nicht, tut auch nichts zur Sache. Sie sind jetzt alle nicht mehr da«, sagte Hugo.
    Eileen nahte mit einem halbvollen Glas und reichte es Hugo Beck. »Da.«
    Er trank, blickte verwundert, trank wieder und stürzte den Rest hinunter. »Danke, o Gott, vielen Dank.« Der Whisky lockerte seine Stimme, aber der gehetzte Blick, mit dem er die Versammlung betrachtete, blieb. »Dann kam der Prediger«, sagte Hugo. »Er trat an den Stacheldraht und kam dann zu uns. Glauben Sie mir, ich war so sehr erschrocken, daß ich mich an nichts erinnern kann, was er gesagt hat. Sein Name war Henry Armitage, und er sagte, wir seien in den Händen der Engel Gottes. Er redete immer weiter, manchmal wie jeder andere, manchmal in einer Art Singsang mit einer Menge ›meine Brüder‹ und ›ihr Kinder Gottes, höret und glaubet‹ und so. Wir alle sind auserwählt, sagte er. Wir haben den Weltuntergang überlebt, und wir haben in diesem Leben eine Aufgabe zu erfüllen. Wir müssen das Werk Gottes vollenden, sagte er. Der Hammer Gottes ist gefallen, und das Volk Gottes hat eine heilige

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