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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Kosmonaut sagte etwas auf russisch, schnell und erregt, wie es schien. Baker und Delanty hakten ein, wobei sie etwas ruhiger sprachen. Dann sagte Baker: »Wir hielten Ausschau nach einem Kraftwerk, das noch in Betrieb war. Wir glaubten, daß Sacramento überdauert hatte. Wo liegt dieses San Joaquin-Kraftwerk? Wir müssen es retten.«
    »Retten?« George Christophers Gesicht war grau. »Können wir uns selbst retten? Verdammt, ich glaub’s nicht! Wieso konnte diese Armee von Kannibalen so schnell wachsen?«
    »Mohammed«, sagte Harvey Randall.
    »Was?«
    »Als Mohammed auftrat, hatte er fünf Jünger. Innerhalb von vier Monaten kontrollierte er Arabien. Nach einigen Jahren kontrollierte er die halbe Welt. Und bei der Neuen Brüderschaft geht es nicht anders.«
    Bürgermeister Seitz schüttelte den Kopf. »Senator … Ich weiß nicht recht. Können wir diese Leute aufhalten? Vielleicht sollten wir in die High Sierra aufbrechen, solange wir noch eine Chance haben.«
    Und dann herrschte tiefes Schweigen.

 
DER ZAUBERER
     
    Eine zukünftige Technologie ist von Zauberei nicht zu unterscheiden.
    Überlegene Technologie grenzt an Zauberei.
    Arthur C. Clarke
     
    Dan Forrester döste vor dem holzgeheizten Küchenherd. Seine Füße waren gewaschen und verbunden worden. Er hatte eine Insulinspritze bekommen, wobei er hoffte, daß der Stoff noch gut war, und sich fürchtete, daß er verdorben sein könnte. Dan konnte sich kaum wachhalten.
    Maureen Jellison und Mrs. Cox schwirrten um ihn herum, brachten ihm saubere Kleidertrockene Kleider! – und schenkten ihm heißen Tee ein. Es war sehr angenehm, einfach so dazusitzen und sich sicher zu fühlen. Aus dem anderen Raum drangen Stimmen an sein Ohr. Dan versuchte, dem Gespräch zu folgen, doch er nickte immer wieder ein und fuhr dann immer wieder hoch, geweckt durch seine eigenen Schnarchtöne.
    Dan Forrester hatte sein Leben damit verbracht, an den Gesetzen des Universums zu arbeiten. Dabei hatte er stets versucht, neutral zu bleiben. Doch als der Hammer fiel, flammte die Wut in Dan Forrester auf.
    Er hatte diese Wut vergessen, jene Wut, die erstmals in ihm aufgestiegen war, als er erfuhr, was es heißt, Diabetiker zu sein.
    Die Gesetze des Universums bevorzugten Zuckerkranke nicht.
    Es dauerte lange, bis Dan diese Tatsache akzeptierte. Er hatte sich systematisch darum bemüht, trotzdem zu überleben.
    Aber Tag für Tag kam er mit dem Leben davon. Zu Tode erschöpft, auf der Flucht vor Kannibalen, jeden Tag mehr und mehr dem Hunger ausgesetzt, im vollen Bewußtsein dessen, was mit seinem Insulin und seinen Füßen passierte, aber er schleppte sich weiter. Das heimlich schwelende Feuer der Wut war nie ganz erloschen … doch etwas in ihm hatte nachgegeben. Körperliches Wohlbefinden und das wohltuende Gefühl der Freundschaft ließen ihm Zeit, sich daran zu erinnern, daß er müde und krank war und daß seine Füße waren wie brüchiges Holz. Er kämpfte dagegen an, weil er aus dem anstoßenden Raum Dinge vernahm, die ihn wachhielten:
    Kannibalen. Die Armee der Neuen Brüderschaft. Ein Ultimatum für den Senator.
    Tausend Mann … sie hatten Bakersfield erobert und konnten ihre Zahl verdoppeln …
    Dan Forrester seufzte tief. Er blickte zu Maureen auf. »Es hört sich an, als wäre ein Krieg im Anzug. Ist da irgendwo ein Farbgeschäft in der Nähe?«
    Sie runzelte die Stirn und schaute auf ihn hinab. Es waren schon ganz andere übergeschnappt, die weitaus weniger erlebt hatten als Dan Forrester. »Ein Farbgeschäft?«
    »Ja.«
    »Ich glaube schon. Da war eins am Rand von Porterville, ich glaube, es war überflutet.«
    Dan versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Vielleicht haben sie die Ware in Plastiktüten verpackt. Wie steht’s mit Düngemitteln? Haben Sie so was? Ammoniak zum Beispiel. Das braucht man für …«
    »Ich weiß, wofür man es braucht«, sagte Maureen. »Ja, wir haben was. Aber es reicht nicht einmal für die Saat.«
    Forrester seufzte wieder. »Mag sein, daß es für die Saat nicht ausreicht, aber wir können es vielleicht brauchen, wenn wir einmal in der Lage sind, später irgend etwas auszubauen. Hat es da viele Swimmingpools gegeben? Oder ein Fachgeschäft für entsprechende Lieferungen und Ersatzteile?«
    »Ja, da war so was, aber es liegt jetzt unter Wasser …«
    »Wie tief?«
    Sie schaute ihn genau an. Er sah entsetzlich aus, aber seine Augen blickten immer noch klar. Er wußte, warum er fragte.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht finden wir was auf Al Hardys

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