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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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wir zuerst mit dem Anwesen des Senators aufräumen müssen, bevor wir zu diesem Scheißkraftwerk marschieren?«
    Owen blickte nachdenklich vor sich hin. »Mag sein. Weißt du, ich glaube nicht, daß da mehr als fünfzig oder sechzig Leute in diesem Werk sind. Keine Kämpfer. Vielleicht haben sie da eine Menge Frauen und Kinder, aber kaum so etwas wie eine Armee. Und sie sitzen dort draußen auf einer Insel, sie können nicht sehr viel Vorräte haben. Nicht viel Munition. Keine echte Verteidigung …«
    »Willst du damit sagen, daß man sie leicht erledigen kann?« sagte Alim Nasser.
    »Wie leicht?« fragte Hooker. »Wie viele Leute?«
    Jerry zuckte die Achseln. »Gib mir etwa zweihundert Mann und etwas Artillerie. Mörser. Wenn wir die Turbinen mit den Mörsern unter Beschuß nehmen, dann ist es mit dem Strom alle. Und ohne Strom kann der Kernreaktor nicht laufen. Die brauchen ihn für die Pumpen. Wenn wir die Turbinen zerstören, ist alles hin …«
    »Wird das Ding explodieren?« fragte Alim. Der Gedanke erregte und erschreckte ihn zugleich. »Große Pilzwolke, wie? Was ist mit dem radioaktiven Niederschlag? Da müssen wir uns ziemlich schnell verkrümeln, oder?«
    Jerry Owen schaute ihn belustigt an. »Nichts da. Kein großer weißer Blitz. Keine große Pilzwolke. Tut mir leid.«
    »Mir nicht«, sagte Hooker. »Wenn wir das Ding haben, kannst du ein paar Atombomben herstellen?«
    »Nein.«
    »Du weißt nicht, wie das geht?« Hooker ließ sich seine Enttäuschung anmerken. Owen hatte geredet, als ob er alles wüßte.
    Und Owen war beleidigt. »Das kann keiner. Glaub mir, man kann aus dem Stoff keine Atombomben machen. Das ist das falsche Material. Es war nicht für diesen Zweck gedacht, nicht als eine Art Sprengstoff. Zum Teufel, vielleicht können wir das Werk nicht ganz zerstören. Die haben Sicherheitsmaßnahmen über Sicherheitsmaßnahmen.«
    Alim Nasser meinte: »Ihr Burschen habt immer gesagt, die Dinger sind nicht sicher.« »Nein, natürlich nicht, aber verglichen mit was?« Jerry Owen machte eine Geste in Richtung Norden, hin zum geborstenen Damm und der überschwemmten Stadt Bakersfield, kubistische Inseln, die aus einem verfilzten See ragten. »Das war einmal ein Wasserkraftwerk. War das sicher? Die Leute, die nicht in der Nähe eines Atomkraftwerks leben wollten, wohnten sorglos unter solchen Dämmen.«
    »Warum also haßt du diesen Ort?« fragte Hooker. »Vielleicht … vielleicht sollten wir’s retten.«
    »Gottverdammich, nein!« sagte Jerry Owen.
    Alim warf Hooker einen Blick zu, der besagen sollte: Jetzt hast du ihn wieder aufgezogen.
    »Es ist einfach zuviel! Siehst du das nicht ein?« sagte Owen.
    »Atomkraft läßt die Leute glauben, daß man die Probleme mit Technologie lösen kann. Das nimmt immer gewaltigere Formen an. Alles soll immer schneller gehen. Hast du die Energie, dann machst du Gebrauch davon, und bald brauchst du immer mehr, und dann reißt du zehn Milliarden Tonnen Kohle pro Jahr aus der Erde. Verschmutzung. Städte, so groß, daß sie in der Mitte verfaulen. Gettos. Merkt ihr was? Die Atomenergie macht es leicht, zu leben, ohne das Gleichgewicht der Natur zu beachten. Der Hammer hat uns die Möglichkeit geboten, zu einer natürlichen, umweltfreundlichen Lebensweise zurückzufinden …«
    »Na schön, verdammt«, sagte Hooker. »Du nimmst dir zweihundert Mann und zwei Mörser und ziehst los, um diesem Werk den Garaus zu machen. Vergewissere dich, daß der Prophet weiß, was du vorhast. Vielleicht hält er dann den Mund wenigstens solange, bis ich alles organisiert habe.« Hooker starrte auf die Karte. »Du, Owen, gehst, um dein Spielchen zu machen. Wir aber werden den wirklichen Feind verfolgen.« Er wird wahrscheinlich nach Freiwilligen fragen, dachte Hooker und lächelte. Die Narren würden Owen folgen und ihn für eine Weile allein lassen.
     
    Der Raum, in welchem Tim von Adolf Weigley geführt wurde, war hübsch. Allerdings war er ziemlich vollgestopft: Durch die eine Wand ging ein riesiges Bündel von Kabeln, aufgeteilt, unterteilt, überkopf durch Metallträger geführt. Doch da waren Lampen, elektrische Lampen! Zwei Wände waren mit sauber emaillierten grünen Tafeln bedeckt, voller Lichter, Scheiben und Schaltern, und sauber, fast von der staublosen Sterilität eines Operationssaals. »Was ist das?« fragte Tim. »Der Hauptkontrollraum?«
    Weigley lachte. Er war von einer fast chronischen Freundlichkeit, frei von der Unruhe eines Katastrophensyndroms, ohne von all der

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