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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Technologie viel Aufhebens zu machen. Sein glattes Kindergesicht ließ ihn jünger erscheinen, als er war. Die Leute in der Festung trugen fast alle Bärte. »Nein, es ist ein Kabelverteilerraum«, sagte er. »Aber es ist der einzige Ort, wo Sie schlafen können. Oh … es wäre nicht unbedingt ratsam, an die Knöpfe zu rühren.« Er lächelte schlau und verstohlen.
    Tim lachte. »Ich bestimmt nicht.« Er ließ seinen Blick fast trunken vor Freude über Feuerlöscher, blinkende Lichter und dicke, bunte Kabel gleiten Alles befand sich an Ort und Stelle, wo es hingehörte, und alles schimmerte im indirekten Licht. Das Summen von Energie drang leise an sein Ohr.
    Dolf sagte: »Legen Sie Ihren Rucksack dahin. Sie werden Ihr Quartier mit ein paar anderen Leuten teilen. Und machen Sie nach Möglichkeit Platz. Die Leute vom Dienst müssen hier rein, und manchmal müssen sie schnell handeln.« Sein Lächeln erlosch. »Einige dieser Leitungen führen eine beachtliche Spannung. Halten Sie sich fern.« »Sicher«, sagte Tim. »Sagen Sie, Dolf, was haben Sie hier zu tun?« Weigley sah viel zu jung für einen Ingenieur aus, aber auch nicht wie ein Bauarbeiter.
    »Auszubildender für Kraftsysteme«, sagte Weigley. »Das heißt Mädchen für alles. Haben Sie Ihre Sachen untergebracht? Also gehen wir. Man hat mir gesagt, ich soll Ihnen alles zeigen und Ihnen helfen, die Funkstation aufzubauen.«
    »Recht so … Was heißt eigentlich Mädchen für alles?«
    Weigley zuckte die Achseln. »Wenn ich Dienst habe, sitze ich im Kontrollraum, trinke Kaffee und spiele Karten, bis der Mann vom Dienst meint, daß irgend etwas zu tun sei. Dann mache ich mich ran. Und das kann Gott weiß was sein. Irgendwelche Werte ablesen. Etwas stillegen. Einen Schalter betätigen. Ein Ventil verstellen. Einen Kabelbruch reparieren. Alles.«
    »So sind Sie also eine Art Roboter für die Ingenieure.«
    »Welche Ingenieure?«
    »Für die Leute vom Dienst.«
    »Das sind keine Ingenieure. Die tun dasselbe wie ich. Eines Tages werde ich Operator sein, wenn überhaupt noch was da ist, was bedient werden muß. Zum Kuckuck, Hobie Latham hat damit angefangen, auf Schneeschuhen in der Sierre herumzustapfen und den Schnee zu vermessen, um festzustellen, wieviel Wasser wir im Frühjahr zu erwarten haben, und jetzt ist er Betriebsleiter.«
    Sie gingen in den schlammigen Hof hinaus. Um sie herum stapelten sich riesige Erdhaufen. Da waren Leute am Werk, die Formen zurechtmachten, während andere Beton eingossen, um Brennstäbe zu sichern. Andere wiederum arbeiteten mit Gabelstaplern, wobei man den Zweck nicht genau erkennen konnte. Im ganzen Hof herrschte reges Treiben, das nach einem Chaos aussah, doch jeder schien zu wissen, was er zu tun hatte.
    Tim kam sich merkwürdig vor bei dem Gedanken, da mitten auf dem Gelände zu stehen und zu wissen, daß draußen das Wasser zehn Meter über ihnen stand. Das Atomprojekt San Joaquin war eine versunkene Insel, von Hügeln umgeben, die Buldozer errichtet hatten. Das Sickergut wurde von Pumpen befördert. Ein einziger Bruch oder auch nur ein Tag Stromausfall würden dazu führen, daß sie alle jämmerlich ersoffen.
    Die Holländer hatten allezeit mit dieser Gefahr gelebt, und was sie stets befürchtet hatten, war nun eingetroffen. Holland konnte hinter seinen Dämmen die Springfluten nach dem Hammerfall unmöglich überstanden haben.
    »Ich glaube, der beste Platz für Ihre Funkanlage wäre auf einem der Kühltürme«, sagte Dolf. »Aber die sind vom Werk abgeschnitten.« Er stieg eine Brettertreppe bis zum Wall hinauf und wies nach draußen. Ober der Wasserfläche ragten in etwa 40 Meter Entfernung die Kühltürme in den Himmel, vier davon innerhalb eines niedrigeren Damms, der schon ziemlich beschädigt war. Die Basis war teilweise überflutet. Aus den Türmen stieg dicker weißer Rauch auf, wuchs wie ein Gespenst in den Himmel und verflog in größerer Höhe.
    »Die werden es nicht schwer haben, diesen Ort zu finden«, sagte Tim.
    »Nein.«
    »He, ich dachte, daß Atomkraftwerke die Gegend nicht verschmutzen.«
    Dolf Weigley lachte. »Das ist keine Verschmutzung. Das ist nur Dampf. Wasserdampf. Wieso sollte es Rauch sein? Wir verbrennen doch nichts.« Er zeigte auf eine schmale Brücke, die von einem der Erdhaufen zum nächsten Turm führte. »Das ist der einzige Weg nach drüben, sofern wir kein Boot benutzen wollen. Trotzdem glaube ich, daß es der beste Ort für die Funkstation ist.«
    »Das meine ich auch, aber wir können die

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