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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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»Seinerzeit hielt ich dies für eine gute Idee. Nein, vergessen Sie das. Mir ist, als wäre ich jemandem etwas schuldig …« Den Leuten, die er verscheucht hatte. Den Polizisten, die ein Krankenhaus ausbuddelten, während eine Springflut auf sie zuschoß. »… und Eileen ist schwanger.«
    Als er nicht mehr weitersprach, rief Horrie Jackson: »So?« ohne sich dabei umzudrehen.
    »So werde ich also Kinder haben. Merken Sie was?«
    »Ich bin hier«, sagte Hugo Beck, ohne daß man ihn fragte, »weil mich in der Festung keiner anschauen würde.«
    »Ich bin froh, daß Sie da sind«, sagte Tim. »Wenn sich irgendeiner ergeben will, so können Sie ihm sagen, was das heißt.«
    Beck schluckte. »Sie müssen doch nicht über mich Bescheid wissen, nicht wahr?« Sie wechselten einen Blick. »Nicht, solange es nicht unbedingt notwendig ist«, sagte Tim schnell und wandte sich an Jason.
    »Ich kann Sie einfach nicht verstehen. Sie sind Harrys Freund. Man konnte Sie unmöglich dazu zwingen, sich freiwillig zu melden.«
    Jason kicherte. »Nein, ich bin ein echter Freiwilliger, das geht schon in Ordnung. Ich mußte einfach. Haben Sie je meine Bücher gelesen?« Und er fuhr fort, bevor jemand etwas sagen konnte. »Vollgestopft mit den Wundern der Zivilisation und von all den großen Dingen, die die Wissenschaft für uns leistet. Wäre es möglich, daß ich mich nicht freiwillig dieser irren Mission anschließe?« Gillcuddy blickte in die dunkle Nacht und auf das dunkle Wasser hinaus. »Aber es gibt so manchen Ort, wo ich lieber wäre als hier.«
    »Natürlich«, sagte Tim. »Das Savoy-Hotel in London. Mit Eileen. Das ist es, was ich möchte.«
    »Und Hugo möchte auch die Shire wiederhaben«, sagte Mark.
    »Nein.« Hugo Becks Stimme klangfest. »Nein, ich will die Zivilisation.« Und als ihn keiner unterbrach, fuhr er eifrig fort:
    »Ich möchte einen schnellen Wagen haben und die Möglichkeit, einem Polizisten einen Strafzettel auszureden. Ich möchte Vom Winde verweht auf einem Kanal ohne Werbung, ohne Unterbrechungen. Ich möchte mit einer Frau bei Mon Grenier essen, mit einer Frau, die nicht weiß, wie man Ökologie schreibt, die aber das Kamasutram gelesen hat.«
    »Hm. Und alle Unklarheiten beseitigt hat«, sagte Mark.
    »Sie kennen das Mon Grenier?« fragte Gillcuddy.
    »Sicher. Ich habe in Tarzana gewohnt. Sind Sie schon mal dort gewesen?«
    »Pilzsalat«, sagte Gillcuddy.
    »Bouillabaisse. Mit einem kühlen Mosel«, sagte Tim. Sie sprachen von Gerichten, die sie vielleicht nie genossen hatten und wahrscheinlich auch nie mehr essen würden. »Und ich habe meine Chancen verpaßt«, sagte Hugo Beck.
    »Ich wollte eine Kommune einrichten. Kinder, laßt euch sagen, es funktioniert nicht.« »Das habe ich nie geglaubt«, sagte Jason. Hugo Beck schien durch die Ironie in Gillcuddys Stimme befremdet, und der Schriftsteller sagte schnell: »Wie dem auch sei, wir tragen Wunderdinge mit uns herum, glaube ich.« Er stieß mit dem Fuß gegen einen großen Sack, der auf dem Boden des Bootes lag. »Ob das Zeug da funktioniert?«
    »Forrester ist sich sicher«, sagte Mark. »Besonders dann, wenn man ihm einen festen Fußtritt versetzt. Aber wir haben nicht viel mit. Hardy war ziemlich knickerig.« Horrie Jackson, der am Steuer saß, schaute sich um. »Himmel, ich sage, es funktioniert. Schließlich bin ich auch noch da.«
     
    Der Sprühregen wurde spärlicher, es hellte immer mehr auf. 160 Millionen Kilometer ostwärts schien die Sonne völlig ungerührt trotz der größten Katastrophe aller Zeiten. Die Boote glitten über einen endlosen See, der mit Abfall übersät war. Jetzt waren die Kadaver und die Leichen verschwunden. Horrie Jackson legte einen Zahn zu, aber er paßte trotzdem auf. Es gab Baumstämme und Ruinen, Gummireifen, all diesen Auswurf der Zivilisation.
    Baumwipfel ragten aus dem Wasser wie aufgedunsenes Buschwerk, aber es gab auch einzelne Bäume, und manche standen ganz unter Wasser. Das alles konnte für die Boote gefährlich werden und den Boden leckschlagen.
    Hugo Beck rief übers Boot: »He, Mark! Was würden Sie für eine Silva Thin tun?«
    »Nehmen Sie Ihre Hand von meinem Knie, und ich will’s Ihnen sagen.«
    Jackson steuerte mit dem Kompaß durch die Dämmerung.
    Außer der kleinen Flotte befand sich nichts auf dem See. Die Cindy Lu schlitterte dahin, ein großer Motor, um den man ein kleines Boot herumgebaut hatte, das seine Enttäuschung darüber in die Welt schrie, daß es so eine schwere Last ziehen mußte.

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