Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
unmöglich. Es ist eine verrückte Geschichte. Ursprünglich sollte das Werk nicht hier, sondern in der Nähe von Wasco gebaut werden. Mr. Price war aber eher dafür, daß es hier am Kamm gebaut wird, da es hier eine bessere Möglichkeit gab, die Abwässer aus den Kühltürmen abzuführen, da brauchten die Teiche nicht so tief zu sein. Dem Department Manager gefiel das nicht. Die Anlage stach zu sehr ins Auge.«
    »Oh, sieht aber herrlich aus! Wie das Titelbild eines Zukunftsromans aus den dreißiger Jahren. Die Zukunft!«
    »Das sagte auch Mr. Price. Das Werk wurde also auf dem Kamm errichtet.«
    Man konnte es allerdings kaum einen Kamm nennen, es war nicht mehr als ein sanfter Hügel. Das Werk lag kaum sechs Meter höher als das Tal, das es umgab.
    »Und nachdem es fertig war, da kriegte das Department kalte Füße, und diese Hügel hier wurden aufgeschüttet«, sagte Weigley. »Nicht aus irgendwelchen bestimmten Gründen, nur so, um das Werk zu kaschieren, damit sich die Umweltschützer nicht über eine Verschandelung der Landschaft aufregten, wenn sie auf dem Highway vorbeifuhren.« Weigleys Lippen wurden schmal. »Und dann machte uns irgend so ein Hundesohn, der das Werk ruinieren wollte, die Hölle heiß, weil der Wall Extrakosten verursacht hatte! Aber es machte sich bezahlt. Alles, was wir zu tun hatten, war, genügend Dreck zusammenzukarren, um die Löcher zu füllen, hier die Straße und dort die Eisenbahn, und alles war bestens. Das Wasser stieg nach dem Hammerfall schnell an.«
    »Das will ich meinen. Ich bin über diesen See gefahren«, sagte Tim.
    »Wie das?«
    Tim erklärte es ihm, so gut es ging. »Haben Sie je vom Fliegenden Holländer gehört?«
    Weigley schüttelte den Kopf. »Aber wir hatten nicht viel Kontakt mit Außenstehenden. Bürgermeister Allen war der Meinung, daß das nicht gut sei.«
    »Allen. Ich habe ihn gesehen. Wie ist er denn hierher geraten?«
    »Er schaute herein, bevor das Wasser zu tief wurde. Er war im Rathaus, als die Flutwelle durch Los Angeles fegte. Mann, der hatte vielleicht was zu erzählen! Wie dem auch sei, tauchte er am nächsten Tag mit einem Dutzend Polizisten und Leuten aus dem Rathaus hier auf. Wie Sie vielleicht wissen, gehörte das Werk der Stadt Los Angeles vor dem Hammerfall …«
    »Also ist hier Bürgermeister Allen der Boß.«
    »O nein. Das ist Mr. Price. Der Bürgermeister ist hier nur Gast wie Sie auch. Was versteht der schon von Kraftwerken?«
    Tim vermied es zu bemerken, daß es Weigley gewesen war, der ihm gesagt hatte, es sei der Bürgermeister gewesen, der von Außenkontakten abgeraten hatte. »Sie haben also den Weltuntergang überlistet, indem Sie das Werk in Gang hielten. Was haben Sie vor damit?«
    Weigley zuckte die Achseln. »Das liegt bei Mr. Price. Und glauben Sie ja nicht, es sei leicht gewesen, dafür zu sorgen, daß alles reibungslos lief. Alle mußten ran, jederzeit . Wir können etwa tausend Megawatt erzeugen.«
    »Das hört sich an wie eine Menge.«
    »Zehn Millionen Glühbirnen.« Weigley grinste.
    »Ich sage ja, eine ganze Menge. Wie lange können Sie das durchhalten?«
    »Etwa ein Jahr, bei voller Kapazität. Aber wir arbeiten nicht mit Höchstleistung, und wir wollten das auch nicht. Wir brauchen etwa zehn Megawatt, um das Werk in Betrieb zu halten. Kühlpumpen, Steuer- und Regelanlagen, Beleuchtung … Sie wissen schon. Das ist ein Prozent der Kapazität, so könnte es für etwa hundert Jahre reichen. Und wir haben noch einen kompletten zweiten Satz Brennelemente, drüben in Nummer Zwo.«
    Tim schaute auf das Werk hinab. Zwei gewaltige Betonkuppeln, die die Kernreaktoren enthielten. An jede waren mehrere rechteckige Gebäude angebaut, wo die Turbinen und die Steuereinrichtung untergebracht waren.
    »Nummer Zwo ist nicht betriebsbereit«, sagte Weigley. »Die Inbetriebnahme wird unsere erste Arbeit sein, sobald das Wasser zurückgegangen ist. Dann können wir zwanzig Megawatt für den Verbraucher bereitstellen. Das können wir fünfzig Jahre lang durchhalten.«
    »Fünfzig Jahre.« Tim dachte darüber nach. In fünfzig Jahren hatten sich die Vereinigten Staaten vom Reitervolk zur automobilistischen Zivilisation gemausert, Minen wurden eröffnet, Städte aufgebaut, ganze Industrien, die Elektronik wurde entdeckt und der Computer erfunden, der Flug in den Weltraum wurde von der SF zur Wirklichkeit, von der Erde zum Mond.
    Und dieses einzige Werk konnte mehr Energie erzeugen als die gesamte USA in den zwanziger Jahren … »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher