Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
anderen Proben weiterführen.« Sie machte das Ganze noch einmal und dann ein zweites Mal. »Sie könnten Bill Darden Blut spenden. Das will ich auf Ihrer und seiner Karte vermerken. So, jetzt kennen Sie das Verfahren. Hier sind die Proben, sauber beschriftet. Jede Probe muß gegen die anderen geprüft werden, Spender gegen Patienten. Wenn wir das haben, dann müssen wir die Spender miteinander vergleichen, obwohl dies nicht unbedingt erforderlich ist. Dann wissen wir Bescheid, wenn eines Tages jemand eine Transfusion braucht.«
    »Wollen Sie kein Blut für Darden entnehmen?« Maureen versuchte sich an ihn zu erinnern. Er war einer der letzten, der in die Festung gekommen war, und wurde aufgenommen, weil seine Mutter hier lebte. Im Kampf hatte er der Gruppe von Polizeichef Hartman angehört.
    »Ich habe ihm bereits eine Transfusion gegeben«, sagte Leonilla. »Von Rick Delanty. Wir haben keine Möglichkeit, Blutkonserven zu machen – unsere Blutbank ist der Spender selbst.
    Sollte Darden noch mehr Blut brauchen, dann werde ich Sie holen. Jetzt muß ich auf die Station zurück. Wenn Sie wirklich helfen wollen, so können Sie mit den Tests fortfahren.«
    Der erste Test ging schief, doch als Maureen dann etwas sorgfältiger vorging, stellte sie fest, daß es gar nicht so schwer war, höchstens etwas langweilig. Die Arbeit wurde durch die Gerüche der Abwasseraufbereitung nicht gerade erleichtert, aber sie hatte keine Wahl. Sie brauchten die Wärme aus den Fermentierkesseln. Diese Wärme wurde freigesetzt, indem die Abluft durchs Rathaus und durch das Lazarett geleitet wurde, allerdings mußte man dabei den unangenehmen Geruch in Kauf nehmen.
    Einmal kam Leonilla herein und nahm eine Patientenprobe und eine Karteikarte mit. Sie tat es ohne Kommentar. Er war überflüssig. Maureen nahm die Karte und las den Namen. Es war eins der Aramson-Mädchen, sechzehn Jahre alt, verwundet beim Abwerfen einer Dynamitbombe.
    »Mit Penicillin hätte ich sie vielleicht retten können«, sagte Leonilla. »Aber wir haben keins, und wir werden auch nie mehr welches haben.«
    »Können wir es nicht herstellen?« fragte Maureen.
    Leonilla schüttelte den Kopf. »Sulfonamide vielleicht. Aber nicht die anderen Antibiotika. Dazu brauchte man bedeutend mehr Vorrichtungen, als wir auf Jahre hinaus haben werden. Genaue Temperaturregelung. Ultrazentrifugen. Nein, wir müssen es lernen, ohne Penicillin zu leben.« Sie verzog das Gesicht.
    »Das heißt, daß eine einfache Schnittwunde, die nicht sorgfältig behandelt wird, tödlich sein kann. Die Leute müssen das verstehen lernen. Wir dürfen Hygiene und Erste Hilfe nicht ignorieren. Alle Schnittwunden müssen sorgsam ausgewaschen und desinfiziert werden. Wir werden auch bald kein Tetanus-Serum mehr haben, obwohl es vielleicht möglich ist, diesen Impfstoff herzustellen. Vielleicht.«
     
    Die Armbrust war groß und mußte mit einem Rad gespannt werden. Harvey Randall spannte den Bögen kräftig und legte den langen, schlanken Pfeil in die Waffe ein.
    Dann blickte er zu Brad Wagoner auf. »Mir ist, als müßte ich eine schwarze Maske tragen.«
    Wagoner erschauerte. »Los, mach schon!« sagte er.
    Harvey zielte sorgfältig. Die Armbrust saß auf einem großen Dreifuß und das Visier war gut. Er stand auf dem Bergkamm oberhalb Battle Valley. Der Name paßt, dachte er. Er zielte auf eine Gestalt, die sich unten bewegte. Harvey prüfte das Visier noch einmal, dann trat er beiseite. »Okay«, sagte er. Dann betätigte er den Abzug.
    Die Stahlfedern der Armbrust gaben einen singenden Ton von sich, und der Schieber klapperte. Der Pfeil, eine dünne Stahlrute mit Metallfedern an ihrem Ende flog im flachen Bogen hinaus und bohrte sich in die Gestalt. Sie warf die Arme hoch und stürzte. Sie konnten das Gesicht nicht sehen. Dieser zumindest hatte nicht geschrien. »Da ist noch einer, ein paar Meter weiter links«, sagte Wagoner. »Den hol’ ich mir.« »Danke.« Harvey wandte sich ab. Das alles war so verdammt persönlich. Flinten wären besser gewesen, oder Maschinenpistolen. Eine Maschinenpistole ist seltsam unpersönlich. Wenn man einen Menschen mit einer Maschinenpistole tötete, so konnte man sich einreden, es wäre die Waffe gewesen. Doch die Armbrust bedurfte der eigenen Muskelkraft. Das machte das Töten zu einer verdammt persönlichen Angelegenheit.
    Aber es blieb nichts anderes übrig. Das Tal war eine Todesfalle. Inder kalten Nacht war das Senfgas kondensiert, und jetzt konnte man gelegentlich

Weitere Kostenlose Bücher