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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Dekoration anzubringen, sie hängten bunte Stoffe auf, die zur festlichen Stimmung beitragen sollten.
    Am anderen Ende war eine Tür, die zum Amtszimmer des Bürgermeisters führte. Dort waren ihr Vater, Al Hardy, Bürgermeister Seitz, George Christopher und Eileen Hamner versammelt.
    Als sie eintrat, brach die Unterhaltung plötzlich ab. Maureen grüßte George, der ihren Gruß erwiderte, aber er schien leicht nervös, als fühlte er sich irgendwie schuldig in ihrer Gegenwart.
    Oder bildete sie sich das nur ein? Doch das Schweigen im Raum war keine Einbildung.
    »Laßt euch nicht stören«, sagte sie.
    »Wir haben lediglich … einiges besprochen«, sagte Al.
    Hardy. »Ich weiß nicht, ob es Sie interessiert …«
    Maureen lachte. »Kümmern Sie sich nicht darum. Fahren Sie fort.« Denn wenn ihr mich hier wie eine Prinzessin behandelt, werde ich schon herauszufinden wissen, was vor sich geht.
    »Nun, es ist kein erfreuliches Thema«, sagte Al Hardy.
    »So?« Sie nahm neben ihrem Vater Platz. Der Senator sah nicht gut aus. Er sah schon die ganze Zeit schlecht aus, und Maureen wußte, daß er den Winter nicht überleben würde. Die Ärzte im Bethesda hatten ihm geraten, etwas kürzer zu treten – doch das war unter diesen Umständen kaum möglich. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und lächelte, und er lächelte zurück.
    »Sag Al, daß ich’s schon schaffen werde«, sagte sie.
    Sein Lächeln wurde breiter. »Bist du sicher, Kindchen?«
    »Ja. Ich kann mein Teil schon leisten.«
    »Al«, sagte Jellison. »Weiter!«
    »Jawohl, Sir. Es geht um die Gefangenen. Was fangen wir mit ihnen an?« »Es waren nicht viele Verwundete im Lazarett«, sagte Maureen. »Ich dachte, es würden mehr sein – oh.«
    Hardy nickte. »Die anderen … äh … man kümmert sich um sie. Es geht um die einundvierzig Männer und sechs Frauen, die sich ergeben haben.« Er hob die Hand und begann an seinen Fingern aufzuzählen. »Ich sehe folgende Alternativen. Wir können sie als Bürger aufnehmen …«
    »Niemals!« grollte George Christopher.
    »Zweitens können wir sie als Sklaven behalten, drittens können wir sie laufen lassen und viertens können wir sie umbringen.«
    »Wir können sie auf keinen Fall laufen lassen«, sagte George.
    »Wenn wir das tun, werden sie sich wieder der Brüderschaft anschließen. Wo sollten sie auch sonst hin? Und die Brüderschaft ist immer noch zahlreicher, als wir es sind. Das dürfen Sie nicht vergessen. Nach den ersten zehn oder fünfzehn Meilen haben sie uns einen heißen Kampf geliefert. Sie haben immer noch Führungsleute, einige Lastwagen und Mörser … Sicher haben wir eine Menge Waffen erbeutet, aber sie sind immer noch da draußen.« Er lächelte grausam. »Doch ich mag wetten, daß sie ihre Nase nicht noch einmal in unsere Sache stecken.« Dann schaute er nachdenklich vor sich hin. »Sklaven. Ich könnte mir allerhand denken, was wir mit Sklaven anfangen könnten.«
    »Ja.« Hardy nickte zustimmend. »Ich auch. Zwangsarbeit. Zum Beispiel die Kompressorpumpen bedienen, damit die Kühlung gesichert ist. Muskelkraft für Werkzeugmaschinen von Hand. Linsen schleifen. Selbst Pflüge ziehen. Es gibt eine Menge Arbeit, die keiner gern tut.«
    »Aber Sklaverei?« protestierte Maureen. »Das ist entsetzlich!«
    »Wirklich? Würde es Ihnen besser gefallen, wenn wir es Gefangenschaft und Zwangsarbeit nennen würden?« fragte Hardy. »Wäre das viel schlimmer als ihr Leben bei der Brüderschaft? Oder schlimmer als das Zuchthaus vor dem Hammerfall?« »Nein«, sagte Maureen. »Ich denke nicht an sie, ich denke an uns . Wollen wir zu Sklavenhaltern werden?«
    »Dann laßt sie umbringen, und fertig«, sagte George Christopher. »Denn wir können sie nicht einfach freilassen, weder hier noch draußen.«
    »Warum können wir sie nicht einfach laufen lassen?« fragte Maureen.
    »Ich sagte es schon«, meinte George. »Sie werden zu den Kannibalen zurückkehren …«
    »Ist denn die Brüderschaft immer noch so gefährlich?« fragte Maureen. »Nicht für uns«, sagte Christopher. »Sie werden nicht noch einmal hierher kommen.«
    »Und ich glaube, daß im Frühjahr nicht viele übriggeblieben sein werden«, setzte Al Hardy hinzu. »Sie sind kaum auf den Winter vorbereitet. Und wenn, so wissen es unsere Gefangenen nicht.«
    Maureen kämpfte gegen das Gefühl an, das in ihr aufstieg. »Es ist dennoch fürchterlich«, sagte sie.
    »Was können wir schon leisten oder gewähren?« fragte Senator Jellison. Er sprach leise,

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