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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Paradies, das auf die Gefallenen wartete. Seine Worte vermischten sich mit jenen vagen, zähflüssigen Gedanken, die Alim ins Bewußtsein drangen. Das Paradies. Vielleicht war es wahr. Vielleicht hatte dieser närrische Prediger recht. »Er kennt die Wahrheit«, keuchte Alim.
    Die Wärme des Feuers war angenehm. In seinem Kopf machte sich Finsternis breit, trotz des morgendlichen Sonnenschimmers, den er am Rande seines Blickfelds wahrzunehmen glaubte.
    Die Worte des Predigers drangen durch die Finsternis. »Nun schlagt zu, ihr Engel! An diesem Tag, in dieser Stunde! Es ist der Wille Gottes !«
    Das letzte, was Alim vernahm, war Sergeant Hookers Ruf. Er rief: »Amen!«
     
    Als Maureen das Lazarett erreichte, wurde sie von Leonilla Malik empfangen und in einen der vorderen Räume geführt.
    »Ich bin gekommen, um zu helfen«, sagte Maureen. »Aber ich wollte auch mit den Verwundeten sprechen. Einer der Tallifsen-Jungs war in meiner Gruppe, und er …« »Er ist tot«, sagte Leonilla. Ihre Stimme klang ruhig. »Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen. Haben Sie je ein Mikroskop bedient?«
    »Seit meiner Collegezeit nicht mehr.«
    »Sie werden damit umgehen können«, sagte Leonilla. »Zunächst brauche ich eine Blutprobe. Bitte, setzen Sie sich dorthin.« Sie holte eine Spritze aus einem Dampfkochtopf. »Mein Autoklav«, sagte sie. »Nicht gerade ideal, aber es funktioniert.«
    Maureen hatte sich bereits gefragt, wo die Dampfkochtöpfe aus dem Ranchhaus hingekommen waren. Sie jammerte, als sich die Nadel in ihren Arm bohrte. Es war unangenehm. Leonilla zog das Blut ab und ließ es vorsichtig in ein Probierglas laufen, das aus einem Chemiebaukasten stammte.
    Das Glas kam in eine Hülse. Daran war eine Fallschirmleine befestigt, und Leonilla schwenkte das Glas nebst Hülse über ihrem Kopf. »Eine provisorische Zentrifuge«, sagte sie. »Ich zeige Ihnen, wie’s geht, dann können Sie mir einen Teil meiner Arbeit abnehmen. Wir brauchen etwas Hilfe im Labor.« Dabei fuhr sie fort, das Röhrchen über ihrem Kopf zu schwingen.
    »Hier«, sagte sie. »Wir haben die Blutkörperchen vom Serum getrennt. Jetzt ziehen wir die Flüssigkeit ab und waschen die Zellen mit einer Salzlösung aus.« Sie arbeitete schnell. »Hier im Regal haben wir Zellen und Flüssigkeit von Patienten, die Blut brauchen. Ich werde Ihr Blut mit diesen Proben da vergleichen.«
    »Wollen Sie wissen, was ich für eine Blutgruppe habe?«
    »Ja. Einen Augenblick noch. Aber ich muß die Tests sowieso machen. Ich weiß nicht, welche Blutgruppe die Patienten haben, und ich sehe auch keine Möglichkeit, dies zu erfahren, und das hier ist mir sicherer. Nur ist es etwas umständlich.«
    Das Zimmer war früher ein Büro gewesen. Die Wände waren erst kürzlich gestrichen worden und sauber. Die Platte des Tisches, an dem Leonilla arbeitete, war aus Kunststoff und ungewöhnlich sauber. »Jetzt«, sagte Leonilla, »gebe ich Proben Ihrer Zellen in das Serum des Patienten und umgekehrt, und dann sehen wir es uns durchs Mikroskop an.«
    Auch das Mikroskop stammte aus irgendeinem Experimentierkasten. Irgend jemand hatte das Gymnasium am Ort in Brand gesetzt, bevor es Al Hardy eingefallen war, eine Expedition zu entsenden, um wissenschaftliche Geräte zu beschaffen.
    »Es ist ziemlich schwierig, damit zu arbeiten«, sagte Leonilla.
    »Aber es wird gehen. Sie müssen mit der Scharfeinstellung vorsichtig umgehen.« Sie schaute ins Mikroskop. »Rouleaux-Zellen. Sie können für diesen Patienten kein Blut spenden. Schauen Sie selbst, damit Sie Bescheid wissen.«
    Maureen blickte ins Mikroskop. Zunächst konnte sie gar nichts erkennen, doch dann versuchte sie, die Bildschärfe einzustellen, und ihre Finger bekamen allmählich ein Gefühl dafür …
    Leonilla hat recht, dachte sie. So etwas verlernt man nicht. Sie erinnerte sich an die Anweisung, daß man das andere Auge nicht schließen sollte, trotzdem tat sie es automatisch. Sobald das Instrument richtig eingestellt war, erblickte sie Blutzellen. »Sie meinen diese kleinen Türme, die wie Jetons aussehen?« fragte sie.
    »Jetons?«
    »Wie Untertassen …«
    »Ja. Das sind Rouleaux-Formationen, sie zeigen eine Verklumpung an. Was haben Sie für eine Blutgruppe?«
    »A«, sagte Maureen.
    »Gut. Das will ich mir notieren. Dazu brauchen wir diese Karteikarten, für jede Person eine. Ich vermerke auf Ihrer Karte, daß Ihr Blut das Blut von Jacob Vinge verklumpt, und dasselbe trage ich in seine Karte ein. Nun wollen wir den Test mit

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