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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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dachte Harvey Randall.
    Da gehört nicht viel dazu. Doch sobald sich die Leute verpflichtet hatten, würde es nicht mehr so leicht gehen. Im Augenblick aber war noch alles drin, alles stand offen. Kommando zurück, oder vorwärts marsch – und Al Hardy besaß die Macht, dieses oder jenes zu tun …
    Hardy aber schaute jetzt an Maureen vorbei auf den Senator.
    Der alte Mann hatte sich halb aus seinem Sessel erhoben und schnappte nach Luft, dann sank er wieder zurück. Leonilla lief auf ihn zu, aber er winkte ab und wandte sich an Hardy. »Al«, keuchte er.
    Leonilla hatte ihre Tasche bei sich. Sie öffnete sie, zückte eine Spritze, überwand den schwachen Widerstand des Senators, und riß seine Jacke und sein Hemd auf. Sie rieb schnell seine Brust ab und versenkte die Nadel in Herznähe im Brustkorb.
    Al Hardy kämpfte sich wie ein Irrer durch die Menge. Er kniete sich neben den japsenden Mann. Jellison drehte und wand sich in seinem Sessel und griff sich mit den Händen an die Brust, während Polizeichef Hartman und die anderen seine Hand festhielten. Er richtete den Blick auf Al Hardy. »Al!«
    »Jawohl, Sir.« Hardys Stimme war kaum zu hören, dann versagte sie völlig. »Al, gib meinen Kindern das Licht wieder.« Die Stimme war klar und durchdringend, so daß man sie im ganzen Saal vernehmen konnte, und für einen Augenblick war sein Blick klar und leuchtend, doch dann sank er in seinem Sessel zusammen, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Gib ihnen das Licht wieder.«

 
EPILOG
     
    Die Erde ist ein viel zu zerbrechlicher Korb für die
    Menschheit, um all das Gelege darin unterzubringen.
    Robert A. Heinlein
     
    Tim Hamner stand auf der Kuppe eines Hügels. In seiner Brusttasche raschelte Papier, als er sein Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte.
    Auf dem langen Hang hinter ihm war man eifrig am Werk.
    Zugtiere eggten den harten Boden, und Traktoren mit Methanolantrieb pflügten die anstoßenden Felder. Myriaden von weißen Flecken glühten im Boden hinter den Eggen auf. Angereichert mit Senfgas und durch die Reste der Armee der Neuen Brüderschaft würde dieses Land reichliche Ernte tragen.
    Drei Elektrokarren brummten weiter unten über die Straße, und ein vierter stand Tim Hamner zur Verfügung. Es war an der Zeit, den Hügel hinabzusteigen und an die Arbeit zu gehen, aber er zögerte noch einen Augenblick und genoß den hellen Sonnenschein und den klaren blauen Frühlingshimmel.
    Vor ihm lag der San Joaquin-See. Ein Großteil der Fläche, die unter Wasser gelegen hatte, war jetzt eine weite Moorlandschaft. Direkt vor ihm lag eine niedrige Insel im See: die Kolonie der Gefangenen, wo diejenigen Mitglieder der Brüderschaft, die nicht für immer ins Exil wollten, für die Landwirtschaft arbeiteten. Das war Jakows Revier. Seine marxistische Theorie besagte, daß die Geschichte verschiedene Stadien durchlaufe, von der Sklavenhaltergesellschaft zum Feudalismus, vom Feudalismus zum Kapitalismus, vom Kapitalismus zum Kommunismus.
    Im Tal neigte sich das Zeitalter der Sklaverei dem Ende zu. Die weiteren Stadien mußten noch durchlaufen werden. In der Zwischenzeit hatte sich Genosse Jakow vorgenommen, die Gefangenen umzuschulen.
    Tim zuckte die Achseln. Der Genosse und Hooker sorgten für Ordnung, sie bauten sich ihre Feldfrüchte an, und wenn einer floh, so kümmerte sich niemand darum. Aber das geschah selten.
    Weiter links, irgendwo weit im Süden, erblickte er die aufsteigenden Dunstwolken des Atomkraftwerks. Etwas näher waren Arbeitskolonnen damit beschäftigt, Leitungen zu verlegen. In zwei Wochen würden sie Strom in der Festung haben. Tim versuchte sich vorzustellen, wie dieses neue Leben aussehen würde, aber es fiel ihm nicht leicht. Der Winter war sehr hart gewesen.
    Eileens Baby wäre fast gestorben und befand sich noch immer im Lazarett. Die Kindersterblichkeit lag über 50 Prozent, ging aber allmählich zurück. Und aus Forresters Notizen ging hervor, daß man, wenn man seine Bücher aus Tujunga holte, sie in der Lage sein würden, selbst Penicillin herzustellen.
    Forresters Aufzeichnungen. Das war Tims Aufgabe, all die zahlreichen Bänder schriftlich niederzulegen, die Forrester vor seinem Tod besprochen hatte. Vielleicht hätten sie auch Insulin herstellen können, hätten sie sich nicht dazu verpflichtet, das Kraftwerk zu retten. Und Forrester hatte das natürlich gewußt.
    Der Winter hatte sie das Leben ihres Zauberers gekostet, wie er auch so manch anderes Leben forderte. Es war

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